"Was ist mit Tripper? Er rastet aus, wenn er meine Verletzungen sieht und erfährt, dass ich bei dir war. Über Nacht.", fing ich an.
Dylan schmunzelte:"Nicht zu vergessen, das zweite Mal."
"Damit machst du es nicht besser, Dylan!", sagte ich une rollte mit den Augen.
Aber er hatte schon Recht. Es war das zweite Mal, dass ich bei ihm übernachtet habe.
Und es war auch das zweite Mal, dass ich wegen ihm nicht zur Schule komme. Wobei, einmal war ich eigentlich ohne Grund bei ihm und dann noch einmal weil ich weg gerannt bin und nun weil ich verletzt bin.
Und er hatte mich immer noch nicht im Bett. Entweder wirkt sein Schlampen-Prinzip bei mir nicht, weil ich keine bin, oder er hat es aufgegeben.
"Oder nie angefangen.", raunte mir meine innere Stimme entgegen."Okay, also so kannst du auf keinen Fall zurück. Sag ihm doch, dass du bei Penny bist.", schlug er vor.
Das heißt er will mich jetzt zu Penny verfrachten, bis es mir besser ging?
"Dann los! Fahr mich zu Penny. ", befahl ich scharf.
Er kratzte sich an seinem Hinterkopf:"Na ja, so meinte ich das nicht."
Wie denn?
Du willst mich los werden, gib es doch zu!
Enttäuscht starre ich einem Fleck entgegen, der auf der Tischkante klebte und so aussah, als sei es ein Abdruck von Kaffee.
"Nenn wir mich einfach Penny."
In den ersten Sekunden, dachte ich verwirrt nach. Dann raffte ich, dass er will, dass ich bei ihm bleibe und Tripper einfach sage, dass ich bei Penny bin und war.
Wegen meiner eigenen Dummheit, lief ich Rot an.
Ich ließ meine Haare in mein Gesicht fallen, damit Dylan es nicht bemerkte.
Er stützte sich an einer Wand ab und räusperte sich:"Okay, ich fahr jetzt lurz was für deine Wunden kaufen. Bin gleich wieder da."Plötzlich spürte ich zwei warme Arme um mich. Eine Schulter drückte sich gegen meinen Kopf.
Er umarmte mich.
SOS! Hilfe!
Das ist so himmlisch, dass es sich schon unreal anfühlte.
Er ließ mich los und warf mir einen Blick zu, der so viel sagte wie: Ich-will-dass-du--hier-bleibst.
Dann verschwand er aus der Haustür.Überall wo er mich berührt hatte, erwärmte sich meine Haut, obwohl der Stoff meiner Klamotten dazwischen war.
Wie ein Kaninchen auf Drogen, riss ich den Kühlschrank auf und suchte nach dem Wasser. Als ich es fand, schüttete ich mir die gesamte Flasche über meinen erhitzten Kopf.
Gott, tut das gut.Ich halte diese Hitze nicht mehr länger aus, die Dylan in mir verursacht. Gesund ist das sicher nicht.
Während ich auf Dylan wartete, strebte ich durch das Haus. Seine Eltern schienen nicht hier zu wohnen. Ist das ein neuer Trend? Einfach in eine andere Stadt ziehen, als seine Eltern und auf eine neue Schule gehen. So wie Tripper...
A propos Eltern...
Ich hatte nicht vor mich mit meiner Mutter auszusprechen, oder mich mit ihr zu treffen. Nein, ganz sicher nicht.
Mir wurden meine Gedanken zu viel und ich beschloss Dylan einen Zettel dazu lassen:Bin kurz draußen, an der frischen Luft :)
Das sollte genügen.
Ich zog meine Schuhe an und lief die Straße runter, aber achtete darauf, dass ich den Weg wieder zurück weiß.
Oh Mist! Ich hab keinen Schlüssel.
Egal, vielleicht ist Dylan ja vor mir wieder da.
Ich verstehe immer noch nicht, was ich hier eigentlich mache. Das hatte ich nie und nimmer vor ahnen können oder planen. Wieso sollte ich auch?
Gerade als ich mit meiner Hand an einem Blatt aus einem Busch zog, rief jemand nach mir.
Sofort fuhr ich herum.