Ich wollte doch, dass genau das nicht passiert. Das ich auf ihn reinfalle. Ihn mag.
Das ist zwar nur eine Phase, aber seine Taktik für die Mädchen, die er nicht sofort kriegt.
So ist doch jeder.
Wenigstens erkennt man diese Art von Mensch dann meistens.
Ich zumindest.Den Samstag tat ich nicht viel und lebte quasi im Bett von Tripper. Es war so ein richtiger Ich-hab-auf-nichts-und-niemanden-Bock-Tag. Doch dann musste ich einmal aufsteheh, weil es am späten Abend geklingelt hatte. In Schlafsachen lief ich herunter und öffnete die Tür.
Dort stand Dylan.
Der hatte mir gerade noch gefehlt.Er hikste und lallte:"Prayyy, lass mich rein! Ich will dich jetzt!"
Ich wedelte mit meiner Hand vor der Nase, wegen seiner Fahne. Gott, wie viel hat er getrunken?
"Dylan geh nach Hause. Du bist sturz betrunken."
"Okay, nur ein Spaß ich bin nicht betrunken.", sagte er plötzlich total fest.
"Und die Fahne, heh?", bohrte ich nach.
"Da hab ich so meine Tricks. Außerdem würde ich mich nie so benehmen, egal wie viel Alkohol ich getrunken hätte. Lässt du mich jetzt rein? Heißer Pyjama übrings."
Das Blut schoss mir in den Kopf und ich schaute schnell auf den Boden, damit er er nicht sah.
"Ich weiß das du gerade Rot wirst.", sagte er und hob mein Gesicht mit einem Finger an.
Ich löste mich aus seinem Griff und frage so lässig wie ich in dem Moment konnte:"Also, was willst du?"
Er guckte mich an, als ob ich ihm erzählt hätte, dass ich eine fliegende Milkakuh gesehen habe.
Dann fing er sich und meinte:"Hab ich doch schon gesagt."Natürlich, man klingelt einfach und ich steige mit ihm dann in die Kiste. Jungs, so geht das! Nur weiter so.
"Ich werde deine dumme Liste nicht mit meinem Namen verzieren. Verschwinde jetzt!"
Wieso mussze er eigentlich immer damit kommen?
Er zuckte mit den Schultern und ging zurück auf die Straße. Genervt schloss ich die Tür hinter mir und beschloss duschen zu gehen, um einen freien Kopf zu bekommen.
Das Wasser prasselte auf meinen Kopf und der Spiegel im Bad beschlug. Ich wusch meine Haare und wollte gerade zu meinem Duschgel greifen, da hörte ich eine Sirene.
Piep. Piep. Piep.Panisch bemerkte ich, dass es der Feuermelder war und drehte die Dusche aus, schlung ein Handtuch um mich und drückte die Tür auf. Nach Rauch roch es noch nicht, doch ich rannte angstvoll zur Haustür. Mein Leben will ich nämlich nicht dadurch verlieren, das ich nachgeguckt habe, wo es brennt.
Schwer atmend blieb ich auf dem Gehweg stehen.
Komisch, das Haus sah völlig normal aus. Nur der Feuermelder piepte immer noch.
Verwundert schaute ich mich um. Der Wind bließ durch die Blätter der Bäume und ließ mich erschaudern. Mein Handtuch presste ich frierend um meinen Körper. Als ich genauer hinschaute, entdeckte ich hinter einem parkendem Auto eine Gruppe von Jungs.