37.Kapitel

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Mir fiel etwas ganz wichtiges ein:
Heute war Freitag. Freitags ist Schule. Und ich war nicht in der Schule.
Dylan dann wohl auch nicht, aber ich habe nicht so wie er, noch nie geschwänzt.
Ich hielt mir meine Hand gegen die Stirn, weil mirndas zuviel wurde. Tripper konnte mir zwar eine Entschuldigung schreiben, doch langsam wurde mir erst richtig klar, in was ich mich da reingeritten habe. Ich kann nicht nach Hause und habe meine Mutter schon länger nicht mehr gesehn. Gut, ich kann nichts dafür, dass Sven mich geschlagen hatte, aber für immer kann ich nicht bei Tripper bleiben. Irgendwann steht ein ein Elternabend vor der Tür oder ein Elternsprechtag an, wo meine Mutter erscheinen muss. Und die Aussrede mit dem Schulprojekt hatte sie zwar geschluckt, doch wie lange wird sie das glauben? Sie ist nicht so naiv, dass sie es noch viel länger glaubt. Das sollte keine Mutter.

Das Telefon klingelte. Tripper stand auf und hob es an sein Ohr:"Hallo?"
Seine Gesichtszüge waren erstaunt:"Ach hallo, Mrs. Summers!"
Mum? Warum ruft meine Mutter an? Wenn man vom Teufel, naja, denkt.

Tripper sprach weiter mit meiner Erzeugerin:"Wie sie heißen jetzt White? Das ist ja... Ohne Pray zu fragen? Oh, ok. Ich richte es ihr aus. Einen schönen Tag noch...Mrs. White.", er brauchte eine Weile bis er das letzte Wort gesagt hatte.

White? Das war Svens Nachname!
Ich vermute nichts gutes...

Tripper legte auf und trat zu mir:"Deine Mutter war dran.", sagte er und zeigte mit seinen Daumen auf das Telefon.
"Woher hat sie deine Nummer? Und was wollte sie?",hechelte ich unruhig. "Meine Nummer hat sie von der Schulliste. Sie wollte sagen dass sie...Sie hat...Sie hat mit Sven geheiratet."

"Sie hat WAS?", schrie ich.

Es hörte sich so unrealistisch aus Trippers Mund an, dies zu erfahren.
Sie hat es mir nicht erzählt, sodern einem Jungen, den sie kaum kennt, der es mir ausrichten soll.
Meine Mutter hat den Mann geheiratet, der versucht hat, mich umzubringen.  Okay, ich war lange noch nicht vor dem Sterben, trotzdem.

"Wieso? Wieso, sagt sie dir das?", kreischte ich und war fast der Weißglut nahe.

"Sie meinte, wenn sie dich gefragt hätte, würdest du eh Nein sagen, weil du dich immer über Sven beschwerst hast.", erklärte er sachlich.

"Natürlich beschwere ich mich! Aber sie glaubt mir ja nicht."

"Und sie wollen das Haus umbauen.", erzählte er.

"Was wollen sie da bitte umbauen?", grummelte ich und schlug auf ein Sofakissen ein.

"Das weiß ich nicht, sie hat es nur so nebenbei gesagt.
Darüber dass du noch hier bist, hat sie nichts gesagt. Seltsam, hm?", stellte er fest.

Langsam nickte ich.
Ja.
Seltsam.

Sollte eine normale Mutter sich nicht Sorgen machen, wenn ihre sechzehn Jährige Tochter, bei einem Jungen aus ihrer Schule wohnt?
Ich mein, ich würde vor Gedanken platzen, was man alles anstellen könnte.

Urhg.

Tripper begann wieder zu reden:"Ich weiß ist jetzt echt doof in diesem Moment, aber ich muss am Wochenende zu meinen Eltern. Du bist dann alleine hier. Ist das okay für dich?"

No normal Badboy!  #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt