Er fuhr mich ohne ein weiteres Wort zu Tripper und ich stieg aus.
"Dylan ich...Danke. Nicht nur für den Friseur, sondern auch das du mich gesucht hast.", bedankte ich mich erneuert.
Er nickte und schloss die Tür, automatisch.
Ich ging zur Tür und sah er noch wartete.
Da ich geklingelt hatte, riss Tripper die Tür auf:"Ich kaufe nichts! Oh...Pray!"
Kurz grinste ich, doch erschrack danach. Seine Arme waren rot und wund, sein Auge blau. An seiner Schläfe war eine Platzwunde, die unter einem Verband heraus guckte.
Was hat er schon wieder gemacht?
"Du siehst wundervoll aus! Was ist mit dir passiert?", sagte er.
"Du nicht so. Und das muss ich ja wohl dich fragen."
Er schaute auf den Boden.
"Wie bist du zurück gekommen?"
Ist das seine einzige Sorge?
Gut, dann antworte ich ehrlich, wenn es ihm so wichtig ist.
"Dylan.", antwortete ich.
Tripper guckte ruckartig auf die Straße und erkannte Dylan's Auto. Er brüllte:"Ich bring ihn um!", und wollte schon losrennen, doch ich stellte mich in seinen Weg. Mich wollte er natürlich nicht umrennen, also blieb er stehen.
"Tripper lass.
1. Hat er nichts verbrochen
2. Wirst du ihn nicht umbringen können, weil er stärker ist."
"Ist er nicht!", sagte er und schaute Dlyan dabei zu, wie er den Motor startete und grinsend weg fuhr.
"Ist er und jetzt komm rein.", sprach ich beruhigend.
Drinnen pflänzte mich auf die Couch und stellte Tripper zur Rede, der auf einem Eisstiel herumkaute:"Und wieso siehst du so hergerichtet aus?"
Er zuckte mit den Schultern. Ich stieß die Luft hörbar aus, die ich gerade noch eingeatmet hatte.
Wiederwillig gab er zu:"Okay. Okay. Ich war in ner Pizzeria und wollte gerade gehen, als mich der Kellner um das Geld bat. Doch ich sagte ihm das ich schon bezahlt hätte. Habe ich auch. Dann wollte ich gehen, aber er ließ mich nicht. Ich habe ihm immer wieder versucht zu erklären, dass ich bezahlt hätte, doch er wollte nicht mal nachschauen. So kam es dann zu einer kleinen Prügel."
"Der Kellner hat dir das angetan?", fragte ich und kreiste mit meinem Finger in der Luft, um auf sein Gesicht zu zeigen.
"Naja, ein anderer Kellner kam dann noch zur Unterstützung. Die beide waren auch noch jung und keine alten, klapprigen Männer."
"In einer Pizzeria? Mit 2 Kellnern? Wegen einer Pizza? Sag mal, du setzt doch für jeden Kack, dein Leben aufs Spiel!", ungläublig zählte ich zusammen.
"Also gestorben wäre ich jetzt bestimmt nicht."
"Ja ja gut, aber du hättest Schwierigkeiten bekommen können. Also mehr als Prügel. Und wie ist es dann ausgegangen?"
"Irgendwann habe ich es hinbekommen zu flüchten und bin zum Arzt gefahren. Aber jetzt zu dir: Wo warst du? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!"
"Ich bin aus der Stadt gelaufen. Ja ich weiß, ziemlich krank. Dann war ich in einem Wald und bin fast eingeschlafen. Doch Dylan kam und brachte mich in eine Unterkunft. Und jetzt bin ich hier.", erklärte ich knapp.
"Warte, warte. Also war er dir doch gefolgt, als du weggelaufen bist. Und ich habe ihm extra gesagt, er soll es nicht machen, weil du deine Ruhe brauchst. Jetzt musst du mir nur noch erkären, wieso du so hochgestylt bist."
"Jap. Ähm, weil ich meine Haare irgendwie unheilbar durchwühlt habe und er mir angeboten hatte, mich zum Friseur zu fahren."
Ich war wirklich nicht scharf drauf, Tripper jede Kleinigkeit zu erzählen. Das ist schließlich mein Leben. Okay, er will mich schützen, aber ein bisschen Privatsphäre braucht jeder Mensch.
