64.Kapitel

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Vom weitem erkannte ich die Person vorerst nicht. Doch als sie näher kam, dämmerte mir, wer gerade aut mich zu lief.
Es war eine Freundin von meiner Mutter. Hannah heißt sie, oder so.
"Pray! Was für eine Überraschung! Das wir uns hier wieder sehen."
Ich nickte langsam. Anscheinend hatte meine Mutter nicht mit ihr darüber gesprochen, dass ich nicht wieder nach Hause komme.
"Wie gehts dir so?", fragte sie. Doch es kam mir nicht so vor als ob sie es wirklich intressieren würde, sondern es einfach fragte.
"Gut, ja mir geht's gut."
Das war nicht gelogen. Trotz meiner Verletzungen ging es mir blendend. Ich wusste selber auch wieso, und versuchte mir es nicht auszureden. Der Grund wieso es mir super ging, war Dylan.
Einfach nur Dylan.
Ich weiß nicht, was los ist mit mir...mit ihm.
"Mit euch.", lachte meine innere Stimme.
Mein Mundwinkel zog sich schelmisch nach oben.

Hannah rieb sich die Hände:"Das ist doch schön! Ach ja, ich hab dir noch gar nicht gratuliert!"
Gratuliert? Ich hob eine Augenbraue.
Sie schlug mir leicht gegen die Schulter:"Na, dass du bald Schwester wirst! Hast du wahrscheinlich in dem ganzem Schulstress vergessen."
Schwester? Ich?
Meine Mundwinkel fielen nach unten.
Ich schaute Hannah an, falls sie so heißt, und drehe dann direkt um. Meine Beine trugen mich über die Straße, in Richtung Dylan's Haus.
Nein! Nein! Nein! Nein!
Das kann nicht sein!
Aber es macht alles einen Sinn!
Welchen "Dreck" ich weg machen sollte, als Sven mich mit meinen Musikboxen abgeworfen hatte! Und wieso sie das Haus umbauen! Alles wegen dem Baby. Sie kriegen ein verdammtes Baby! Ich war kein bisschen traurig, dass sie mir es nicht erzählt hatten, sondern eher wütend, weil ich es lieber nie erfahren hätte.
Ich sah Dylan's Porsche auf der Auffahrt stehen uns schloss daraus, dass er schon zu Hause ist.
Stampfend lief ich zur Tür und klingelte Sturm.

Er öffnete die Tür und mit meinem Zettel in der Hand:"Ah, da bist du."
Ich drängte mich durch und er schloss die Tür.
"Ein Kind...Das kann nicht wahr sein.", kratzte ich, jedoch so leise, dass Dylan es unmöglich hören könnte.
Stattdessen legte er eine Hand auf meine Schulter und ich sackte uner der kleinen Berührung seiner Finger an meinem Hals, fast in die Knie.
Mein Puls hatte sich beruhigt, sowie ich mich selber.
Ich werde es einfach ignorieren und vergessen. Das ist die Sache von der Person, die mich 9 Monate trug, wahrscheinlich nicht freiwillig, und Sven. Das ist nicht mein Leben. War es mal, aber das kann man nicht Leben nennen.
"Setz sich bitte auf die Couch, damit ich deine Wunden behandeln kann.", befahl mir Dylan.
Er hörte sich an wie ein Arzt.
Ich schlurfte ins Wohnzimmer, begleitet von Dylan's Hand auf meiner Schulter. So langsam gewöhne ich mich daran überhitzt,zitterig und unkonzentriert zu sein. Und einen viel zu schnellen Herzschlag zu haben, so als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen und hätte anschließend einen Moonwalk mit Pirouette gemacht.
Dylan setzte sich und ich ließ mich ebenfalls aufs Sofa fallen. Dann legte er mein Bein auf seinen Oberschenkel. Ich verspannte mich.
Langsam öffnete er die blaue Tube, die in der Tüte auf dem Wohnzimmertisch stand und strich mir die Paste auf meine Wunden, nachdem er die Verbände sorgfältig abgenommen hatte.
Dabei streichelte er mit der anderen Hand mein Bein etwas höher. Die Paste kühlte meine Verletzungen und er zog eine kleine Spritze aus der Tüte. Ängstlich zog ich mein nun wieder verbundenes Bein zurück und rückte von ihm ab.
"Dylan, was willst du damit? Leg das weg!", zitterte ich.
Er legte die Spritze auf den Tisch:"Ganz ruhig, die sorgt dafür, dass sich nichts entzündet.", erklärte er.
"Ja aber du kannst das nicht! Das sollte ein Arzt machen!", ich bewegte mich immer weiter von ihm weg.
Er stand auf und hielt mich an den Armen fest. Dann drückte er mich zurück ins Polster des Sofas und nahm die Spritze zurück in die Hand:"Entspann dich, dann tuts nicht weh."
Achso. Leicht gesagt, aber wie soll ich das machen, wenn ich eine tierische Angst habe?
"Ich sag dir mal was. Ich weiß wie das geht und außerdem haben die in der Apotheke selbst gesagt, dass man es selber machen kann."
Kann. Man kann.
Ich wollte gerade etwas einwenden, als ich etwas kaltes in meinem Arm spürte. Gleich danach war es schon weg. Erstaunt schaute ich auf meinen Arm.
Das tat ja nicht mal weh! Man sich auch keine Einstichstelle.
"Siehst du, gar nicht so schlimm."neckte er mich, wie ein kleines Kind.

No normal Badboy!  #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt