83.Kapitel

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Wie ich eingeschlafen bin, weiß ich garnicht mehr, so schnell war ich eingenickt.
Mir ging es rundum gut. Es könnte nicht besser sein.
Im Halbschlaf strich ich mir über den Bauch und stieß auf eine andere Hand. Langsam ließ ich meine Finger über Dylans Knöchel gleiten und bekam eine Gänsehaut. Dann griff ich nach seiner kompletten Hand und legte sie an meine Wange. Wie ein kleines Kätzchen schmiegte ich mich an seine warme Hand.
Kurz zuckte sein Daumen und ich öffnete verwundert die Augen.
Zucker!
Zuckersüß sah Dylan aus, wie er mit geschlossenen Augen neben mir lag und mich streichelte. Seine Mundwinkel waren nach oben gezogen, was ihn noch mehr wie einen kleinen Engel aussehen ließ. Glatt hatte ich ein Schnurren gehört, da er so zufrieden und geschmeichelt aussah.
Meine Seele fing an zu lächeln und meine Augen begannen zu glühen. Es war als ob man mir Lava in die Augen gesetzt hätte und sie vergeblich versuchte mit Wasser zu löschen. Aber es fühlte sich an, als wäre die Lava ein Bestandteil des größten Glückes des Lebens und das Wasser eine befreiende Flüssigkeit, welche durch meine Venen und Adern floss, mich gedanklos machte und hoch in den Himmel zog, doch mir vorher Flügel gab um zu beschleunigen.
Meine Gedanken flogen zu letzter Nacht und ich erschauderte, fühlte Feuer in meinen Adern und wie es erlosch.
Es war ein bedeutener Punkt in meinem Leben.
Eine besondere Entscheidung.
Und ich habe sie Dylan geschenkt.
Ich rollte mich kichernd auf die Seite, dass ich nun halb auf Dylan lag. Beziehungsweise ich lag auf der Seite seiner Brust und meine Knie trafen normal die Matratze.
Ich tätschelte seine Muskeln, bis er die Augen sanft lächelnd öffnte. Sein Augenaufschlag war gemächlich und verschlafen.
Er öffnte den Mund um etwas zu sagen und machte mich auf einen Blitzschlag mit Erdbeben bereit, wenn ich seine morgige Stimme hörte:"Öffne mal die Nachttischschublade."
Ich schaute vom Bett heraus und sah neben Dylans Bettseite einen kleine Nachttisch. Er nickte mir zu und ich beugte mich ächzend über ihn, um den Griff der Schublade zu erwischen.
Quitschend öffnete sie sich und zum Vorschein kam eine weiße Schachtel.
Nur das sich auf dieser Schachtel auch noch etwas befand. Die Abbildung von dem, was in ihr war.
Ein verdammtes Macbook.
Entgeistert drehte ich meinem Kopf zu Dylan, was etwas schwer war, da ich fast aus dem Bett hang.
Er grinste nur und gab mir einen Klaps.
Ich kletterte ganz über ihn und saß schließlich auf dem Boden des Zimmers. Ich zog die Schachtel heraus und schüttelte den Kopf.
Er soll endlich damit aufhören.

Ich schaltete das Macbook ein und ein leuchtenes Apple Zeichen funkelte mir entgegen.
Dylan setzte sich auch auf und machte eine befehlende Handbewegung, dass ich ihm den Laptop geben soll.
Gesagt, getan.
Er tippte ein, zwei Mal und überreichte mir das Geschenk wieder.
Wahrscheinlich hatte er schon alles eingestellt für mich vorher und es dann erneut in die Pakung gelegt.
Ich biss auf meinen Nägeln herum und sah, dass er Facetime geöffnte hatte. Ich sah alle Bekannten aufgereiht dort stehen.
Auch Unbekannte. Ich kenne ja eh nicht so wirklich viele.
Plötzlich öffnte sich das Fenster und ein Anruf kam rein.
Ich laß den Namen laut vor:
Leesha

"Dylan, was soll ich machen?"
"Du hälst sie kurz aus, oder?"
Ich nickte und nahm an.

Leesha erschien auf meinem Bildschirm und wunk mir entgegen:"Haaaiii. Seit ihr gerade aufgestanden? Wir auch!"
Wir?
Neben ihr stellte sich ein hoch gebauter Junge hin.
"Das ist Dustin. Du kennst ihn sicher bestimmt.", sie zeigte auf ihn.
"Jaaaa, wir haben uns schonmal auf einer Party gesehen."
Bei dem Gedanken an DIE Party, zog sich mein Magen zusammen.
Dylan beugte sich herunter:"Dustin?"
Dustin kam näher an die Kamera heran:"Hey, Mann."
Leesha hob den Kopf zu ihrem neuem "Freund" und zeigte mit Schmollmund auf ihre Lippen.
Diese waren in einem kräftigem Pink angemalt.
Von wegen gerade aufgestanden.
Er kam ihr einen harten, schmatzenden Kuss und zwinkerte uns zu.
Würg.
"Habt noch viel Spaß, okay?",sagte ich hastig.
Das 'Spaß' setzte ich mit meinen Händen in Anführungszeichen.
"Ach Praychen, das ist vorbei. Wir lieben uns."
Jaja, ihr liebt einander, dass ihr garnicht aufhören könnt, die nächste Nacht an einem anderem zu hängen.
Oder in einem zu hängen.
"Weißt du was bei deiner Liebe fehlt, Leesha?"
Sie hob fragend die Augenbrauen, sah aber nicht so aus, als ob sie es wirklich wissen wollen würde. Dann bellte sie schnell:"Was?"
Ich knurrte so laut ich konnte mit hochgezogener Oberlippe:"Die Liebe." Ich klappte den Laptop energisch zu. Dylan stand auf und fing an meine Schultern zu massieren.
Nach 2 Minuten öffnete ich leicht den Laptop, um zu gucken, ober noch heile war.

No normal Badboy!  #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt