Ava Mae Monroe ist die zukünftige Königin eines noch sehr jungen Königreichs.
Als jedoch düstere Gerüchte in Umlauf geraten, droht ihr Reich zu zerfallen, bevor sie überhaupt die Chance bekommt, den Thron zu besteigen.
Nun liegt es an ihr, den Ger...
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Ohne zu klopfen stieß ich die Tür zum Arbeitszimmer des Königs auf und marschierte, mit Alec auf den Fersen, hinein.
Der Rat, bestehend aus vier älteren Männern und mein Vater schauten überrascht von der Landkarte, die sie anscheinend studierten, auf. „Ava! Alec! Was soll der Unfug?", murrte der König und starrte uns verärgert an.
„Ihr wisst, dass ihr die Meetings nicht unterbrechen dürft-", fing er mit lauter Stimme an, doch ich schnitt ihm das Wort ab, was mich viel Überwindung kostete.
Er schien überrascht, sowie jeder andere im Raum, doch ich ließ mich nicht beirren und ging langsam auf die Männer zu. Ich atmete tief ein und wieder aus und sortierte schnell meine Gedanken.
„Verehrter Rat, verzeiht die Unterbrechung, doch ich muss dringend mit dem König sprechen. Es ist leider nicht zu Verschieben.", sagte ich mit erhobener und fester Stimme, die Hände hinter meinem Rücken verschränkt.
Einer der Männer, der Älteste, trat an mich heran, betrachtete mich von oben nach unten und leckte sich über seine dünnen Lippen. Eine Ekelgefühl überkam mich und mir wurde mulmig, dennoch hielt ich seinem Blick stand. „Was immer ihr dem König mitteilen wollt und dafür sogar ein wichtiges Meeting unterbrecht, könnt ihr auch dem Rat sagen.", gab er kehlig von sich.
Mein Mund öffnete sich um zu antworten, doch es kam nichts raus. Diese Männer machten mir Angst. Ich vertraute ihnen nicht.
„Hört ihr nicht? Eure zukünftige Königin hat euch befohlen, den Raum zu verlassen. Sie hat sich nicht zu wiederholen!", sprang Alec zum Glück für mich ein. Ein Knurren seinerseits erfüllte den ganzen Raum und begleiteten seine Worte.
Einen Moment war es still, dann banden sich die Ratsmitglieder ihre Mäntel um und verbeugten sich vor dem König. „Das Meeting ist für heute beendet... Wir kommen morgen wieder.", rief einer von ihnen und sie verließen nacheinander das Arbeitszimmer.
„Ava, kannst du mir vielleicht mal diesen lächerlichen Auftritt erklären? Oder du Alec?", schnaubte mein Gegenüber. Alec setzte zum reden an, doch ich erhob meine Hand und er verstummte. Ich näherte mich dem König und stütze mich mit beiden Händen auf dem hölzernen Tisch ab.
Ohne Umschweife kam ich direkt zum Punkt.
„Wie kann es sein, dass die Aufstände noch immer existieren und sie sich sogar ausgebreitet haben, aber du mir genau das Gegenteil erzählst? Wie kann es sein, dass unser Volk so leidet, dass es anfängt zu rebellieren?" Mein Vater runzelte die Stirn. „Was erzählst du da? Woher willst du das wissen?"
„Ich habe vertrauliche Quellen, die mir bestätigen, dass die Menschen toben und auf Gewalt aus sind. Es gehen Gerüchte herum! Warum hast du mich nicht eingeweiht? Ich bin die zukünftige-" „Ava!" Alec trat neben mich und legte seine Hand auf meine Schulter.
Unser Vater war kreidebleich geworden und ließ sich in seinen Sessel sinken. Er wirkte auf einmal völlig ausgelaugt und kraftlos. „Er wusste es nicht.", flüsterte mir mein Bruder ins Ohr.
„Was für Gerüchte?", krächzte unser Vater und fuhr sich über seinen ergrauten Bart. „Er wusste es nicht? Das kann nicht sein.", murmelte ich zu mir selbst, unfähig die Frage zu beantworten.
Alec räusperte sich.
„Die Gerüchte handeln von der Purge. Sie soll 'wiederbelebt' werden. Die Dörfer vereinen sich, es werden Pläne geschmiedet und die Frauen und Männer bereiten sich darauf vor. Sie werden bald hier sein, wenn wir nichts dagegen unternehmen."
Kaum zu glauben, wie ein einziges Wort die komplette Atmosphäre ändern konnte.