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Die Mittagszeit war angebrochen und langsam füllte sich das Gasthaus mit immer mehr Menschen

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Die Mittagszeit war angebrochen und langsam füllte sich das Gasthaus mit immer mehr Menschen.
Anfangs schlug ich mich noch recht gut mit dem Abspülen der Teller und Becher, doch irgendwann stapelte sich das Geschirr neben mir unaufhörlich und ich kam einfach nicht voran.

Wenn ich versuchte mich zu beeilen, spritzte ich nur die komplette Ablage und mich voll.

Das Wasser war verdammt kalt, wie ich feststellen musste.

Außerdem kratzte mein neues Kleid an den ungünstigsten Stellen.
Meine Finger waren mittlerweile ziemlich verschrumpelt, wie ich es bisher nur vom Baden kannte, wenn ich zu lange im Wasser saß.

Essensreste klebten an meinen Unterarmen und ich musste mich mehrfach zurückhalten, um nicht zu würgen.

Taehyung, Namjoon und die anderen schmunzelten, wenn sie an mir vorbeikamen. Während Jin in der Küche stand und das Essen herrichtete, brachten sie die bereits fertigen Gerichte zu den Gästen.

Taehyung kam mit weiterem dreckigen Geschirr und stellte es neben mir ab.
„Gar nicht so leicht, wie es scheint.", grinste Taehyung vor sich hin.
Ich grummelte nur und stellte den neuen Stapel in die Spüle.

Jin drückte dem Blonden bereits das nächste Gericht in die Hand, Bratkartoffeln mit Hänchenkeulen und einer fantastisch riechenden braunen Soße.
Das Wasser lief mir im Mund zusammen, doch schon im nächsten Moment verschwand Taehyung durch die Tür hinaus zu den Leuten.

In der Gaststube ging es laut zu, durch das Zischen in den Pfannen in der Küche, die brodelnden Suppen und Eintöpfe und die lauten Gespräche der Gäste.

Ich versuchte mich wieder auf die Arbeit vor mir zu konzentrieren, als sich plötzlich jemand auf der freien Ablageseite abstützte.

„Ihr seht anders aus, so... bürgerlich.", kam es von Jungkook, nachdem er mich von und nach oben betrachtet hatte.

Sein Blick blieb kurz an meinem etwas zu freiem Dekolleté hängen, ehe er dann an mir vorbei schaute.

„Weißt du, ein Philosoph hat mal gesagt 'Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.' Nimm dir doch vielleicht mal ein Beispiel daran.", konterte ich genervt.
Ich hatte wirklich keinen Nerv für seine dummen Sprüche und seine negative Energie.

Irritieret sah mich Jungkook von der Seite an.
Für einen Moment schien es ihm die Sprache verschlagen zu haben.
Leider nur für einen kurzen Moment.

„Ihr habt Dreck am Arm.", wechselte er dann das Thema, ohne auf das was ich ihm gesagt hatte einzugehen.
Er richtete sich seine schwarzen Haare und trug dunkle Kleidung, nur eine alte weiße Schürze hing ihm um die Hüften.

Als würde ich es nicht wissen, dass sich meine Arme bis zum Ellenbogen in ekelhaft verfärbtem Wasser befanden.

„Danke, da wäre ich von selbst nicht drauf gekommen.", gab ich sarkastisch zurück und vermied es, ihn anzusehen.
Stattdessen fing ich an weiter zu spülen.

„Deswegen hab ich es euch ja gesagt. Hätte ja sein können, dass-"

„Hast du nichts besseres zu tun? Gäste bedienen vielleicht?", zickte ich und presste meine Lippen aufeinander, weil ich nicht glauben konnte, wie sehr er mich schon wieder nervte.

Er schnaubte verächtlich auf und ging zu Jin, der gerade Fleisch in der Pfanne brutzelte.

Es roch unglaublich lecker, nach gebratenem Fett, frischem knackigen Gemüse und gut gewürzten Soßen.
Ich spülte weiter und unterdrückte das aufkommende Hungergefühl.

Zwischen all dem Lärm vernahm ich Jungkooks tiefe Stimme, während er mit Jin sprach.

„Ich versteh immer noch nicht, warum sie hier ist. Wegen ihr sind wir immer noch in Gefahr!", zischte er zu seinem ältesten Bruder.

Da ich mit dem Rücken zu den beiden stand, konnte ich Jin kaum verstehen.

„Nein!", kam es wieder von Jungkook, diesmal viel eindringlicher. „Wegen ihr werdet ihr alle noch sterben, ich-"
Jin schien ihm das Wort abzuschneiden, denn ihm nächsten Moment stürmte Jungkook fluchend aus der Küche.

Seine Worte hinterließen bei mir ein Stechen in der Brust.
Ich wollte nicht, dass mich jemand so verachtet und ich wollte niemanden, wegen meiner bloßen Anwesenheit in Gefahr bringen.
Ich wollte das alles nicht.

Vorsichtig blickte ich über meine Schulter.
Jin stand am Herd und drückte sich seine Finger an die Schläfe.
Er sah erschöpft und angespannt aus.
Es kreuzten sich unsere Blicke und er lächelt mir halbherzig zu.

Dann widmete er sich wieder dem Essen in der Pfanne und schwieg für den Rest des Tages.


Freut euch auf den nächsten Teil, denn es gibt einen Sichtwechsel!
Habt ihr eine Idee, wer das sein könnte?🤔

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt