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Als ich am Morgen aufwachte, dröhnte mir mein Schädel

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Als ich am Morgen aufwachte, dröhnte mir mein Schädel.
Stöhnend wälzte ich im Bett herum, wobei ich zischend feststellen musste, dass meine Beine schmerzten.

Völlig übermüdet stieg ich langsam aus dem Bett aus und wechselte meine Klamotten.
Das Leinenkleid kratzte erneut, aber das war mir egal.

Die letzte Nacht war heftig gewesen.

Von meinen Streitereien mit Jungkook, über meinen Besuch bei Dea und Flynn, bis hin zur Verfolgung von mehreren Purge Anhängern.
Kurz schüttelte ich den Kopf.
Es war wirklich heftig gewesen.

Noch immer versuchte ich meine Gedanken zu sortieren und den Schwall an Informationen, den ich heute Nacht bekommen hatte, zu verarbeiten.

Ich wusste nun, was in der Nacht im Schloss geschehen war.
Kaum zu glauben, dass einst harmlose Bauern und deren Familien nun blutrünstige Mörder waren.
Aber eins stand fest.

Jemand anderes hatte seine Hände im Spiel, da war ich mir sicher.
Es konnte einfach nicht sein, das die Mehrheit des Volkes litt und der König davon keine Ahnung hatte.

Es klopfte an meine Tür.
„Ja?"
Taehyung trat ein und verbeugte sich leicht.

Seine hellbraunen Haare fielen ihm über seine mit dichten Wimpern umrandeten Augen.
„Namjoon hat eine Nachricht von Jimin und Alec erhalten. Vielleicht möchtet ihr-"
„Ja!", unterbrach ich ihn hektisch und zog an seinem Arm.

Taehyung öffnete überfordert seinen Mund, als ich auch schon die Treppe hinunter lief.

Jin und Namjoon standen hinter den Tresen, während Hoseok und Yoongi es sich an den Tische bequem gemacht hatten.
Sie aßen zum Frühstück Brei aus ihren Schüsseln, während Jungkook, der neben ihnen saß, seinen Kopf auf seiner Hand abstützte und die Augen geschlossen hielt.

„Namjoon!", rief ich durch den Raum, was alle aufschauen ließ.
Auch Jungkook öffnete seine dunklen Augen und hob seine Augenbrauen.
Kurz sah ich in seine Richtung und erinnerte mich an seine letzten Worte.

„...Vielleicht fangt ihr damit an, mich nicht jedes Mal fast umbringen zu wollen, wenn wir uns sehen. Ich bin nicht der Bösewicht in dieser Geschichte. Ihr solltet mich demnach auch nicht wie einen behandeln!"

Ich sollte und wollte ihm zeigen, dass es mir leid tat.

Als sich schließlich unsere Blicke trafen, schenkte ich ihm ein flüchtiges Lächeln.
Er schien für einen Moment lang überrascht zu sein, räusperte sich aber dann und brach den Augenkontakt ab.

„Namjoon.", sagte ich wieder an den Leader gewandt.
„Du hast eine Nachricht von Alec und Jimin? Geht es ihnen gut?"
Der Breitschultrige nickte und verschränkte seine muskelbepackten Arme.

„Ich war letzte Nacht bei unserer Informantin und sie hat von ihrer Quelle in Nalo eine Nachricht von den beiden bekommen."

Diese Informantin, Olive, schien Verbindungen übers ganze Königreich verteilt zu haben.
Erwartungsvoll sah ich ihn an.

„Zurzeit haben die beiden Unterschlupf bei alten Freunden unserer Eltern erhalten. Es war gut, dass wir die Kontakte unserer Eltern gepflegt haben.", fing er an und rieb sich seine Hände.

Alle hörten ihm wie gebannt zu.

Hobi und Yoongi hörten sogar auf zu Essen, während sich Tae ebenfalls an den Tisch gesetzt hatte.
Er wirkte angespannt und zupfte nervös an seinem Leinenhemd.
„Jimin und Alec haben herausgefunden, dass sich in Nalo und in Torin gigantische Gruppen angesammelt haben und sie auf dem Weg zum Schloss sind. Sie wollen ihren Triumph feiern."

„Welchen Triumph genau?", fragte Yoongi mit zusammengekniffenen Augenbrauen. Sein Verband um seine nicht mehr ganz so angeschwollene Hand schien erneuert worden zu sein.

Namjoon seufzte, doch Jin, der immer noch hinter der Theke stand, kam ihm zuvor.
„Die Einnahme des Schlosses und den Tod des Königs.", sagte er schlicht.

In mir verkrampfte sich etwas.
Die Art, wie er das einfach ausgesprochen hatte...

„Aber damit haben sie noch nicht ganz gewonnen, oder? Immerhin gibt es ja noch Ava und Alec.", überlegte Taehyung laut und strich sich mit den Fingern über sein Kinn.

Ich schüttelte den Kopf und drehte mich zu ihm um.

„Nein. Als Alec damals den Thron abgelehnt hat, hat er sich für alle Zeiten von ihm losgesagt. Das heißt, er wird vom König, vom Rat und von der Kirche nicht mehr als potenzieller Thronerbe anerkannt. Er ist quasi "nur noch" mein Bruder, aber ohne jegliches Anrecht auf den Thron."

„Hm, das wusste ich garnicht.", murmelte Taehyung und war auf einmal in Gedanken versunken.

"Was ist denn der Rat?", kam es von Hoseok und es war das erste Mal, dass er mit mir sprach.

"Der Rat besteht aus vier Männern, die jeweils eines der Länder vertreten, aus dem sie kommen. Zusammen mit dem König haben sie immer die aktuelle Lage des Volkes besprochen und teils auch Krisensitzungen gehabt."

Ich wandte mich wieder an Namjoon.

„Diese Gruppen sind dann wie auf einem Feldzug und marschieren zum Schloss?", wiederholte ich Namjoons Worte.

Er brummte zustimmend.

Schnell blickte ich zu Jungkook, der mich, zu meiner Überraschung, bereits mit großen Augen ansah.
Wir dachten beide das Selbe.

Einen dieser Märsche hatten wir heute Nacht gesehen.

„Jimin und Alec werden sich heute Abend noch auf dem Rückweg machen. Spätesten morgen Nachmittag müssten sie wieder hier sein.", beendete Namjoon den Informationsaustausch.

Sehnsucht breitete sich in mir aus.
Ich war froh, wenn Alec wieder da wäre.

Ich hatte meinen Bruder vermisst.

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt