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Es hämmerte wieder an der Tür

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Es hämmerte wieder an der Tür.
Dea sah mich ermutigend an und schloss dann die Kammer.
Augenblick wurde es duster.
Vorsichtig drückte ich mein Ohr an die Tür, um zu lauschen.

War mir jemand gefolgt?
Würde ich jetzt sterben?

Ich hörte Stimmen, sie alle sprachen durcheinander, doch durch die Tür klang alles nur Dumpf.
Sie wurden leise und ich spürte, wie der Boden sich unter mir bewegte.

Voller Panik stolperte ich rückwärts und presste mich mit dem Rücken gegen die kalte Steinwand.
Wieder ertönte eine Stimme, sie war lauter und somit auch näher.

Bibbernd kauerte ich mich auf dem verdreckten Boden.
Ich umschlang meine Beine und wartete.

Etwas anderes blieb mir nicht übrig.

Ich konnte nirgendwo hin.
Etwas polterte und ich konnte Dea's hohe Stimme erahnen.
Die Tür zur Kammer wurde aufgerissen und ich blickte in fuchsteufelswilde dunkle Augen.

Was?

Jungkook?

Meine Panik war wie vom Erdboden verschluckt.
Vorsichtig erhob ich mich und starrte den Schwarzhaarigen entgeistert an.

„Du!", fauchte er bedrohlich und hob den Zeigefinger.
Dann streckte er seine Hand aus und sah mich fordernd an.

„Schlüssel!", presste er wütend hervor und schaute zur Seite.

Oh.

Er hatte mich durchschaut und gemerkt, dass das vorhin nur eine Taktik gewesen war, um an den Schlüsselbund dran zu kommen.
Ertappt blickte ich zu Boden und spürte, wie mir die Röte ins Gesicht kroch.
Dea tauchte neben Jungkook auf und sah uns fragend an.

Ich griff in meine Manteltasche, zog den klirrenden Bund heraus und legte ihn in seine geöffnete Hand, bedacht darauf, dass wir uns nicht berührten.

Den Schlüssel ließ er augenblicklich in seiner dicken Lederjacke verschwinden.
Mit zusammengepressten Lippen wandte er sich von mir ab und ging.

Ohne lange zu überlegen lief ich ihm hinterher.
Der kurze Flur wurde von einer kleine Fackel an der Wand erleuchtet.
„Jungkook.", rief ich und er erstarrte.
Er drehte sich nicht um, aber ich wusste, dass er mir zuhörte.

Dea war mit Flynn in der Küche verschwunden, um uns ein wenig Privatsphäre zu geben, doch ich war mir sicher, das sie jedes Wort auch von dort mitkriegen würden.

Mein Herz schmerzte.
„Es tut mir leid. Wirklich. Ich... ich hätte nicht so mit dir spielen dürfen.", entschuldigte ich mich leise und merkte wie meine Augen feucht wurden.

„Ich war verzweifelt, schätze ich. Alec ist weg und niemand hat mir wirklich Informationen geben wollen. Dea ist meine Hofdame und als ich hörte, dass sie es lebend aus dem Schloss geschafft hatte... ich wollte zu ihr, weil ich wusste, dass ich ihr vertrauen kann und sie mir Antworten auf meine Fragen geben könnte. Ich... ich wollte deine Gefühle wirklich nicht verletzen.", sprach ich leise weiter und ging langsam auf ihn zu.

Bevor ich ihn jedoch erreicht hatte, drehte er sich zu mir um und sah mich mit ausdrucksloser Miene an.

„Meine Gefühle verletzen?", lachte er sarkastisch und streckte seinen Rücken durch. Er legte seinen Kopf schief und kniff die Augen zusammen.
Seine Tattoos warfen im Licht der Fackel Schatten, die auf seiner hellen Haut umher schlängelten.
„Ihr könnt keine Gefühle verletzen, die nicht existieren.", flüsterte er scharf.

Seine Worte versetzten mir einen Stich.
„Jungkook-"
In seinen Augen veränderte sich etwas und auf einmal sah ich, wie verletzt er eigentlich war.
Schnell näherte ich mich ihm und wollte meine Hand auf seine Wange legen, doch er zuckte zurück.

Beschämt ließ ich meine Hand wieder sinken.

„Es tut mir so unglaublich leid. Ich weiß nicht... wieso ich das gemacht habe.", hauchte ich und knetete dabei meine Finger.
„Du hast Gefühle in mir ausgelöst, die ich zuvor noch nie bei irgendjemandem gespürt habe. Ich weiß, wir hatten nicht den besten Start, aber... nach der Sache vorhin kannst du mir nicht erzählen, du hättest nicht irgendwelche Gefühle für mich."

Ich wisperte nur noch und suchte nach seinem Blick.

Die wütende Maske, die er eben noch trug, zerbröselte immer weiter.
„Es tut mir leid."
Und zum ersten Mal, seit dem wir uns kannten, schlich sich der Hauch eines kurzen Lächeln auf seine vollen Lippen.
„Du entschuldigst dich oft.", bemerkte er.

Jungkook sprach nicht mehr mit mir als Prinzessin, sondern mit mir als Ava.
Aber das war mir recht, solange er nur mir redete.

„Weil ich es so empfinde und weiß, dass ich echt Mist gebaut habe.", erwiderte ich hoffnungsvoll.
„Ich will ja nicht stören...", räusperte sich jemand neben uns und zerstörte somit den Moment zwischen dem Schwarzhaarigen und mir.

Augenblicklich wirkte Jungkook wieder distanzierter und vergrößerte den Abstand zwischen uns.
Flynn räusperte sich erneut, bevor er weitersprach.

„Prinzessin, ich denke ihr solltet euch wirklich anhören, was Dea vor ein paar Tagen erlebt hat."



Sooo, letztes Kapitel für diese Woche.
Hoffe es gefällt euch und ihr habt Spaß beim lesen! ❤️
Bye bye.

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt