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„Was machst du hier?"

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„Was machst du hier?"

Ich zuckte zusammen und drehte meinen Kopf Richtung Tür.
Alec lehnte am Türrahmen und sah mich abwartend an.

Sein dunkles Haar war verwuschelt und seine ebenfalls tiefgrauen Augen blickten ruhelos umher.
Er hatte eine gewisse Ausstrahlung, die ihn stark und unbändig erschienen ließ.

„Ich habe Mutter besucht.", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß.

Alec rührte sich nicht vom Fleck.
„Hier stinkt es nur so nach Tod.", gab er nur abwertend von sich.
Noch nie hatte ich gesehen, wie er diese Halle betreten hatte.
Immer blieb er genau an der Türschwelle stehen und ging nie auch nur einen Schritt weiter.

Scharf zog ich die Luft ein und kam mit schnellen Schritten auf ihn zu.
„Sag sowas nicht!", zischte ich und boxte ihn gegen seinen harten Oberarm.

Wir liefen auf dem Flur schweigen nebeneinander her.

Alec unterbrach die Stille und zeigte auf meinen Apfel, den ich immer noch in meiner Hand hielt.
„Kann ich?"
Augenrollend warf ich ihm den Apfel zu, welchen er Lippen leckend auffing und sofort reinbiss.

„Wo warst du eigentlich?", fragte ich meinen Bruder.

Seine Miene verfinsterte sich.
Er blickte sich um, bevor er mich in einen leeren Saal zog.
„Hey, was soll das?"

„Ich war bei ... Freunden. Inkognito, versteht sich. Wir haben zusammen mehrere Dörfer besucht. Ava, was ist dein letzter Stand vom Zustand unseres Volkes?", fragt er mich mit vollem Mund und biss noch ein Stück vom Apfel ab.

Meine inneren Alarmglocken schrillten und sofort wuchs meine Aufmerksamkeit.

„Vater sprach letztens von kleinen Aufständen im Osten und im Westen, die sich aber wieder schnell gelegt haben. Wieso, was hast du erfahren?"
Alec überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf.

„Vater hat dir nicht alles erzählt. Diese Aufstände haben nicht aufgehört, Ava. Zuerst waren es einzelne Menschen die sich erhoben haben, mittlerweile sind es mehrere Dörfer. Die Menschen sind wütend und frustriert."
Fassungslos keuchte ich auf.
„Wie kann das sein? Wieso sind die Menschen so wütend? Vater würde mich niemals-"

„Vater ist vielleicht nicht der, für den du ihn hältst. Ava, ich war dort! Mitten im Geschehen. Die Menschen sind außer sich und unkontrolliert. Ich habe Gerüchte gehört, sie sind bisher zwar noch nicht bestätigt, aber wenn sie wahr sein sollten..."
Alec's Augen wurden groß und Furcht spiegelte sich in ihnen wider.

Mein Atem stockte.
Mein großer Bruder, der entschlossen, unbeugsam und stolz durchs Leben ging, fürchtete sich vor bislang unbestätigten Gerüchten.
Was konnte so grauenhaft und schrecklich sein, das selbst ihn beunruhigte.

„Was für Gerüchte? Sag es mir!", flüsterte ich angespannt, nicht vorbereitet auf das was folgen würde.



Uff, da bin ich jetzt aber mal gespannt, was da auf Ava zukommt. 🫣
Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel.
Habt einen schönen Tag!🫶🏼

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt