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Als ich das nächste Mal meine schweren Augenlider öffnete, schien die warme Morgensonne durch das kleine Fenster mitten in mein Gesicht

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Als ich das nächste Mal meine schweren Augenlider öffnete, schien die warme Morgensonne durch das kleine Fenster mitten in mein Gesicht.
Mit einem leisen Grummeln drehte ich der Sonne den Rücken zu, quietschte jedoch auf, als der Boden unter mir knarrte.
Verwundert stellte ich fest, dass ich mich nicht in meinem Bett befand, sondern auf dem Boden.
Im nächsten Moment allerdings bereute ich es, über den Grund und somit über die vergangen Stunden nachzudenken.
Mir kam mein Vater wieder in den Sinn, woraufhin mein Schmerz zurückkehrte, den ich  im Schlaf teilweise verdrängen konnte.
Eine einzelne Träne lief meine Wange hinunter, die ich aber schnell wieder weg wischte.

Atmen.

Der Mantel hatte sich im Schlaf gelöst, weshalb ich ihn erneut über meine kalte Schulter zog.
Vorsichtig zog ich mich an einem Regal hoch, brauchte aber einen Moment, um mich vollends sicher auf meinen wackeligen Beinen zu fühlen.

„Ava?", hörte ich plötzlich eine brüchige Stimme.

Ich wusste, dass sie Alec gehörte, doch ich traute mich nicht die Tür aufzuschließen.
Ich könnte seinen Gesichtsausdruck nicht ertragen, ich könnte es nicht ertragen ihn so zu sehen.
So voller Schmerz und Trauer.
„Ava, wir müssen reden. Es geht um-", er schluckte hörbar und ich merkte, wie er mit den Worten rang.

Den Tränen nah, öffnete ich nun doch die Tür, trat zu ihm in den Flur und sah die Trauer in seinen Augen.
Alec war blass und schien die Nacht kein Auge zu gekriegt zu haben.

„Ich weiß es.", unterbrach ich seinen Gedankengang.
Verwirrt sah er mich an.
„Woher-"
„Ich habe euch gehört. Heute Nacht.", flüsterte ich bloß und vermied seinen Blick.

Gequält sah er an die Wand, schritt dann auf mich zu und nahm mich fest in den Arm.

Nun hatten wir nur noch uns.

„Ich habe Angst, Alec.", flüsterte ich und drückte ihn noch näher an meinen bebenden Körper.
„Ich will dich nicht auch verlieren."
„Wirst du nicht, versprochen!", murmelte er und strich mir über den Rücken.

Wir lösten uns voneinander und bemerkten Jin, wie er am Ende der Treppe stand und uns beobachtete.
Sein Blick war mitfühlend.
„Euer Verlust tut mir sehr leid. Ich weiß wie es ist seine Eltern zu verlieren.", sagte er und führte uns an einen der Tische.

„Die Jungs sind meine einzige Familie, sie sind meine Brüder. Unsere Eltern starben vor acht Jahren an der Grippe. Ab da musste ich mich als Ältester um diese Rasselbande kümmern.", erzählte er ruhig.
Jin umhüllte eine weise Aura und die Verantwortung, die er seit Jahren trug.
„Ihr seid alle wirklich Brüder?", fragte ich erstaunt.

Sieben Kinder waren eine große Zahl.

Er lachte kurz auf und schmunzelte.
„Sagen wir es so, unsere Eltern waren fleißig. Aber sie waren auch nach all den Jahren stets ineinander verliebt. Das habe ich sehr an ihnen bewundert."

Ich lächelte leicht.
„Unsere Eltern waren auch sehr verliebt.", erinnerte ich mich zurück.

Vater hatte immer von unserer Mutter geschwärmt, als wäre sie nur im Nebenzimmer und nicht für immer fort.
Ein Gedanke schlich sich ein und legte Balsam auf meine frischen Wunden.

Behutsam legte ich eine Hand auf Alec's Hand.
„Jetzt... jetzt sind sie wieder vereint. Nach so langer Zeit."
Alec nickte und presste seine Lippen aufeinander.

„Das ist ein schöner Gedanke, Prinzessin.", stimmte Jin mir zu.
„Bitte, nennt mich Ava. Eine Prinzessin bin ich jetzt nicht mehr.", gab ich leise wider.

„Das stimmt.", hörte wir es auf einmal von hinten.
Namjoon gesellte sich zu uns und blieb neben Jin stehen.
„Ihr seid jetzt eine Königin. Unsere Königin."


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The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt