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Ruckartig wandte sich unser Vater seinem Bücherregal zu und fuhr mit seinen Finger über ein paar alte verstaubte Bücher

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Ruckartig wandte sich unser Vater seinem Bücherregal zu und fuhr mit seinen Finger über ein paar alte verstaubte Bücher.

So erschüttert hatten wir ihn noch nie gesehen und es schien, als wüsste er mehr als er zugab.
„Was weißt du über die Purge?", fragte ich leise und drückte meine Fingernägel in das weiche Holz vom Arbeitstisch.

Nach einer Weile ließ er einen dicken Wälzer auf den Tisch knallen, woraufhin ich zusammen zuckte.
Hastig blätterte er im Buch herum, bis er auf einer Seite hängen blieb und zaghaft mit der Hand drüber strich.

Alec stellte sich neben ihn und ließ seinen Blick über die Seiten gleiten.
„Was ist das?"
Die beiden Männer sahen sich kurz an, ehe der Ältere zu sprechen begann.
„Die Purge ist nichts anderes als eine politische Säuberung."

Irritiert blickte ich zu meinem Vater und schüttelte den Kopf.
„Politische Säuberung?"

„Diese Form der „Säuberung" kann von der Exklusion, also einer Ausgrenzung oder dem Parteiausschluss bis hin zur Tötung reichen. Mit Tötung wäre in diesem Fall eine Exekution oder eine Ermordung gemeint.", zitierte Alec mit zugekniffen Augen.

„Das reicht, Alec! Die Purge ist grausam und blutrünstig. Sie kostete meinen Vater, dem vorherigen König, das Leben. Er wurde gestürzt und nur mit Mühe konnte ich das Königreich wieder aufbauen. Das, meine Kinder, war der Krieg welcher vor eurer Geburt stattfand. Ich betete zu den Göttern, dass ihr diese Scheußlichkeit niemals erfahren müsstet, doch anscheinend wurde ich nicht erhört. Aber sagt, woher habt ihr überhaupt die Informationen über die Aufstände?", presste der König hervor.

Kurz sah ich zu meinem Bruder, doch dieser schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Meine Quellen werde ich nicht preisgeben, dennoch kann ich dir versichern, dass sie aus der Mitte des Geschehens stammen. Das Volk ist im Zwiespalt, Vater!"
Er nickte und richtete sich auf.

„Wir müssen uns Gewissheit verschaffen. Die Purge darf nicht wiederkehren!"
Ich nickte zustimmend.
„Deswegen werde ich mir ein Bild von der Situation machen."
Meine Vater kam auf mich zu und strich mir über die Wange.

„Mein Kind, die Welt da draußen ist nicht wie in deinen Büchern. Ich kann dich nicht gehen lassen, dass ist zu gefährlich für die zukünftige Thronerbin.", versuchte er mir mein Vorhaben auszureden.

Ich schaute ihm liebevoll in seine müden Augen und drückte seine warme, raue Hand sanft gegen meine Wange.
„Gerade deswegen sollte ich gehen. Was nützt den Menschen eine Königin, die nichts über ihr Volk weiß? Lasst mich gehen, ich werde Alec als meine Begleitung mitnehmen."

Mein Gegenüber schien mit sich zu kämpfen, schenkte mir letztendlich dann aber ein leichtes Lächeln.
„Einverstanden."
Alec sah dies als sein Zeichen und verbeugte sich vor dem König.
„Ich werde die Pferde vorbereiten lassen. Auf Wiedersehen, Vater."

Mit diesen Worten ließ er uns allein.
„Sei nicht so streng mit ihm. Er hat den Thron nicht abgelehnt, um dich zu ärgern.", gab ich leise von mir und legte die Hand auf den Oberkörper meines Vaters.

Er nickte und schmunzelte, was seine kleinen Lachfalten zum Vorschein brachten.
„Deine Mutter wäre stolz auf dich, du erinnerst mich zurzeit sehr an sie. Dieselben fuchsroten Haare, dieselben leuchtenden Augen und die gleiche Stupsnase, die-"
„-die in Richtung Himmel zeigt, ich weiß. Danke, das bedeutet mir unglaublich viel.", murmelte ich.

Er räusperte sich und trat einen Schritt zurück.
„Nun geh... Ich werde inzwischen den Rat in Kenntnis setzen. Passt auf euch auf! Die Welt da draußen ist nicht mehr, wie sie einst war."

Ich knickste und machte mich auf den Weg in meine Gemächer.
Schließlich sollte mich niemand in den Dörfern erkennen.

Eilig wechselte ich meine Kleidung, knotete meine welligen Haare zusammen und zog mir einen dunklen unauffälligen Mantel um, dessen Kapuze mein Gesicht verdecken würde.
Daraufhin lief ich mit schnellen Schritten zu den Ställen, wo mein Bruder mit unseren Pferden bereits auf mich wartete.

Ein Diener half mir auf mein Pferd, welches erfreut schnaubte.

Athena war ein arabisches Vollblut, sehr temperamentvoll, aber auch sehr edel und sie war unglaublich schnell und aufmerksam.
Sie wieherte und schwang ihren Schweif hin und her.
„Ich habe dich auch vermisst, meine Schöne.", flüsterte ich in ihr Ohr und streichelte leicht ihren Hals.

„Bereit, Ava?", fragte Alec und ich nickte.

„Dann lass uns mal sehen, was es mit der Purge auf sich hat.", sagte er und wir ritten aus dem Schloss in den Sonnenuntergang hinein.




Es geht los, es geht los!

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt