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„Ich soll was??"

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„Ich soll was??"

Ich versuchte mein Entsetzen zu verbergen, doch es gelang mir nicht sonderlich gut.
Jin hatte mir versichert, dass dies eine gute Idee wäre, doch es war eine unglaublich blöde Idee.

Mittlerweile hatten er und Namjoon mich aus dem Zimmer „gelockt" und führten mich hinter den Tresen zur Küche.
Es war früher Vormittag, weswegen das Gasthaus noch keine Gäste zu versorgen hatte.
Erst ab der Mittagszeit würden die Leute hier langsam eintrudeln.

Die Sonne schien durch die Fenster in den Essbereich und verschaffte dort eine wärmere Atmosphäre, als in der Nacht zuvor.

Namjoon stieß mit seinen großen Händen die Tür zur Küche auf, so sehr, dass ich fürchtete sie würde gegen die Wand knallen, doch sie schwang quietschend wieder zurück.
Schnell schlüpfte ich hinter die Tür, ehe sie sich wieder verschloss.
Auch Jin sprang ein paar Schritte schneller an mir vorbei, um nicht von der Tür erwischt zu werden.

„Ihr wollt, dass ich hier... arbeite?", ehrfürchtig betrachtete ich den Raum, welcher nach orientalischer Gewürzen und nach frischem Gemüse roch.
Die Arbeitsplatten, welche sich in der Mitte der Kochstube befand, waren gesäubert und die Messer und Kochlöffel lagen gereinigt auf der Ablage zu meiner rechten.
Auch befand sich dort ein großes Waschbecken indem mehrere Schwämme lagen.

Ungläubig sah ich zu Jin.
„Nein, ich uhm... ich habe noch nie irgendetwas gekocht. Oder gebacken. Oder abgespült. Oder... überhaupt!", ratterte ich herunter.

Namjoon sah mich an, als wäre mir auf einmal ein drittes Auge gewachsen, doch er schwieg.
Jin dagegen suchte erneut nach aufmunternden Worten und kratzte sich hinter seinem Ohr.

„Das macht nichts. Ich werde euch die wichtigsten Sachen beibringen. Aber es ist besser, als hinter verschlossener Tür zu sitzen und nichts zu tun, oder? Und wir können wirklich jede helfende Hand gebrauchen."
Zufrieden klatsche er in die Hände, bevor mich von unten nach oben scannte.

Was war denn jetzt noch?

„Aber bevor wir uns an die Arbeit machen, braucht ihr unbedingt weniger auffälligere Kleidung. Mit euren Klamotten aus dem Schloss würde man euch sofort erkennen. Namjoon!", sprudelte es aus ihm heraus und sah auffordernd seinen jüngeren Bruder an.
Dieser nickte und verschwand aus der Küche.

Jimin hatte zwar behauptet, dass Namjoon ihr Leader, ihr Anführer, wäre, doch immer mehr hatte ich das Gefühl, das Jin hier die Zügel in der Hand hielt.
Zumindest hinter den Kulissen.

Jin fing an mir die einzelnen Bereiche der Küche zu erklären und zeigte dafür auf jeweils unterschiedliche Töpfe und Säcke und er zeigte mir außerdem einen sehr kühlen Raum, indem sie wohl das Fleisch aufbewahrten.

Plötzlich fiel mir mein Vater ein und augenblicklich brannten meine Augen wie Feuer und mein Atem ging in unregelmäßigen Zügen.

Jin hörte ich nur mit einem halben Ohr zu.
So viel war passiert in den letzten paar Stunden, so viel was ich erst einmal verarbeiten musste.
Konzentriert versuchte ich meine Emotionen wieder in den Griff zu kriegen, was mir nur sehr schwer gelang.

Der Kummer schürte mir die Kehle zu.

Nachdem ich kurz die Augen zusammen gekniffen hatte, war ich wieder in der Realität.
„Ava?"
Jin sah mich mit großen Augen an.
„Ja, alles verstanden.", murmelte ich und hoffte inständig, das ich irgendetwas hinkriegen würde.

Und sei es nur das Abspülen.

Ein sich näherndes Stimmengewirr war zu hören, da schwang auch schon die Tür wieder auf und Namjoon und Taehyung traten herein. Der Leader hielt in seinen Händen weitaus weniger ansehnlichere Kleidung, weshalb ich mein Gesicht leicht verzog.

„Das müsste passen, wir waren bei Flynn, dem Tischler, seine Frau hatte noch Kleider übrig.", erklärte mir Namjoon und drückte mir die Leinenklamotten in die Hand.

Dea... ich musste sie sehen.

Tae schnappte mich am Arm und führte mich zu einer kleinen Abstellkammer.
Sein leicht gebräunter Teint und seine dazu dunkelblonden welligen Haare ließen ihn wie ein Engel mit einem Heiligenschein wirken. Sein Gesicht war weich und seine haselnussbraunen Augen strahlten eine gewisse Ruhe aus, die für einen Moment auf mich abfärbte.

„Hier in der Kammer könnt ihr euch umziehen. Wenn ihr fertig seid, kommt ihr einfach wieder raus.", sagte er und öffnete sie mit einer schnellen Handbewegung.

„Danke."

Dann verschwand ich in der Kammer und hörte wie er zurück zu seinen Brüdern ging.
Langsam versuchte ich mich aus meinem Kleid zu zwängen, doch es dauerte, bis ich es überhaupt lockern konnte.
Dann konnte ich es mir strampelnd vom Körper streifen.

Das grüne Leinenkleid fühlte sich kratzig auf meiner Haut an und hatte einen tieferen Ausschnitt, als ich es gewohnt war.
Gewagt, aber nicht zu aufreizend.

Dennoch fühlte ich mich ein wenig entblößt.

„Was machen wir mit ihr?", hörte ich Taehyung leise fragen.
Augenblicklich wurde ich hellhörig und verharrte in meiner Bewegung.
Ihr Gespräch war durch die Tür gedämpft, doch als ich mich vorsichtig mit einem Ohr an der Holz Tür lauschte, konnte ich ihre Stimme besser wahrnehmen.

„Ich weiß es nicht.", sagte Jin.
„Wir müssen abwarten, bis wir eine Nachricht von Jimin erhalten. Erst dann wissen wir wie wir die Situation angehen können."
Ich sammelte meine Kleidung vom Boden auf, zog meinen Ausschnitt weiter nach oben und trat aus der Kammer.

Die Männer verstummten und betrachteten mich.
Taehyung lächelt mich leicht an, während Jin und Namjoon einen flüchtigen Blick wechselten.

„Na dann, auf geht's."

Jin drückte mir einen nassen Lappen in die Hand und schob mich zum Spülbecken.




Jetzt fängt der Spaß erst richtig an, haha! :)

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt