Ava Mae Monroe ist die zukünftige Königin eines noch sehr jungen Königreichs.
Als jedoch düstere Gerüchte in Umlauf geraten, droht ihr Reich zu zerfallen, bevor sie überhaupt die Chance bekommt, den Thron zu besteigen.
Nun liegt es an ihr, den Ger...
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Ava's POV:
Ich rannte auf ihn zu, steckte meine Arme durch die Gitterstäbe und nahm sein knochiges Gesicht in meine Hände. Er schmiegte sich augenblicklich an meine wärmenden Hände und ihm lief bibbernd eine Träne über die Wange.
Ungläubig sah ich ihn an. Mein Vater lebte noch, er war am Leben!
„König Aldric?", flüsterte Jungkook verwirrt und kam ein wenig näher. Er betrachtete ihn von oben bis unten und die Fassungslosigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Mein Vater öffnete die Augen, wobei eines von ihnen violett und angeschwollen war. Seine Lippe war aufgeplatzt und lange tiefrote Striemen zierten seinen Hals und seine Handgelenke.
„Ja, mein Junge.", antwortete er krächzend. Ich schniefte, doch es artete in einen heftigen Heulkrampf aus.
„Ich dachte, du... es wurde gesagt, du wärst getötet worden.", schluchzte ich und legte meine Stirn erschöpft an das kalte Gitter. „Ich wünschte, ich wäre es.", flüsterte er mit gebrochener Stimme und erschrocken über seine Worte, ließ ich von ihm ab.
„Was sagst du da?", schniefte ich und presste meine Finger an meine Schläfe. „Ava, du weißt nicht, was ich in den letzten Wochen alles ertragen musste. Mir wurden Schmerzen zugefügt, die ich nicht einmal beschreiben kann. Ich habe seit Wochen kaum etwas zu Essen oder zu Trinken bekommen. Ich habe mein Volk sterben sehen, ich habe gesehen, wie alles was ich über die letzten Jahrzehnte aufgebaut habe, in einer einzigen Nacht zerstört wurde.", raunte er heiser.
Bestürzt sah ich ihn an.
Jungkook zückte ein kleines Messer und machte sich am Schloss zu schaffen, bis es irgendwann krachte. Die Gittertür sprang quietschend auf und mein Vater stolperte nach vorne in die Arme des Schwarzhaarigen.
„Mein König, wir müssen euch in Sicherheit bringen.", beschloss Jungkook mit fester Stimme, während er meinen Vater stütze.
Er hatte Recht, wir waren schon viel zulange hier und die anderen verließen sich auf uns. Ich nickte und wollte vorangehen, als mich mein Vater an der Schulter zurück hielt.
„Weißt du wer hinter all dem steckt? Hinter der Purge?" „Es ist der Rat, das haben wir herausgefunden.", antwortete ich und wollte mich aus seinem festen Griff befreien, aber ließ mich nicht los.
Verständnislos sah ich ihm in seine wässrigen blauen Augen. Nein, da war noch etwas anderes. Er trauerte.
Mir wurde übel und der Druck wurde immer größer. „Was weißt du noch?", fragte ich ihn argwöhnisch. „Der Rat steckt nicht allein dahinter, sie sind nur die Marionetten. Ava, ich-" Die Tür wurde aufgerissen und ich wirbelte herum, bereit gegen jeden zu kämpfen, der sich mir in den Weg stellte.
Doch vor mir stand nur Alec, dessen Fingerknöchel wund und blutig verschmiert waren.
Etwas war schief gelaufen.
Er war außer Atem, hatte aber dennoch die Augen weit aufgerissen, als er unseren Vater sah. „Vater!", keuchte er überrascht und richtete sich langsam auf.
„Alec, was ist-", fing ich an, doch Jungkook unterbrach mich mit einem tiefen Knurren. „Ava, komm hinter mich.", zischte er eisern und zog mich mit seiner freien Hand zu sich. „Aber Jungkook..." Wieder blickte ich zu meinem Bruder und verstand die Welt nicht mehr.
Was war hier los? Wieso verhielt Jungkook sich so seltsam?
Alec keuchte noch immer, fuhr mit seiner blutigen Hand über seine schniefende Nase und lächelte plötzlich. Aber es war nicht sein gewöhnliches Lächeln, nein, dieses hier war anders. Es erschien mir fremd und vertraut zugleich, aber es wirkte übertrieben, entblößte all seine Zähne und ähnelte eher einem Piranha Lächeln.
Er zeigt auf unseren Vater und kam einen Schritt auf uns zu. „Du solltest eigentlich tot sein.", sagte er zynisch und rieb sich seufzend die Stirn. „Und ihr solltet eigentlich nicht hier sein. Meine Soldaten warten immer noch auf euch im Lagerraum. Wieso läuft hier eigentlich nichts nach Plan?" jammerte er schließlich und stöhnte genervt auf.
Was zum Teufel?
„Alec, was hat das hier zu bedeuten?" setzte ich an und noch immer verstand nicht, was hier gerade passierte. Ich wollte es nicht verstehen.
Der König atmete schwer, als er einen Schritt auf mich zu ging. „Alec steckt hinter allem. Er ist für die Purge verantwortlich.", flüsterte er mir mit gebrochener Stimme zu, doch ich schüttelte den Kopf.
„Nein, das ist nicht wahr.", hauchte ich und blickte wieder zu meinem Bruder.
Doch auf einmal erkannte ich ihn nicht wieder.
Soo, ich hoffe, ihr seid bereit für das nächste Kapitel? T•T
