Ava Mae Monroe ist die zukünftige Königin eines noch sehr jungen Königreichs.
Als jedoch düstere Gerüchte in Umlauf geraten, droht ihr Reich zu zerfallen, bevor sie überhaupt die Chance bekommt, den Thron zu besteigen.
Nun liegt es an ihr, den Ger...
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Jungkook POV
Ein scheinbar unendlicher Zug an bewaffneten Menschen lief auf der Parallelstraße. Angespannt verfolgte ich die Szenen vor mir. Männer und Frauen, von denen ich ausging, das es Bauern waren, sangen lautstark ein Lied, das ich nicht kannte.
„It's time for a new Kingdom, our Kingdom! We will be free, we will win this war, we will kill, till we have, what we want and deserve. The King is dead, one step closer. His children are the next and soon they'll be with him and the Queen!"
Sie jubelten. Mir dagegen wurde schlecht. Es hatte etwas Unheimliches, wie sie im Schein der Fackeln voran marschierten. Von irgendwoher konnte ich das Geräusch einer Trommel erahnen, wie sie immer im gleichen Takt laut ertönte.
Schwer atmend drehte ich mich wieder um und kniff die Augen zusammen.
„Jungkook?" Die Stimme der Prinzessin klang ängstlich und im Schatten wirkte sie wie ein kleines, zartes Wesen.
Das weckte meine Beschützer Instinkte und bevor mein Kopf protestieren konnte, legte ich beruhigend eine Hand an ihre kühle Wange. Ihre grauen Augen wurden größer.
„Keine Angst. Wir müssen weiter geradeaus und diese Menschen laufen parallel zu uns, aber wenn wir rennen..." Sofort nickte sie und rote Strähnen fielen in ihr schmales Gesicht. „Ja."
„In Ordnung." Zögernd umschloss ich ihre Hand und lugte erneut um die Ecke. Die Leute waren viel zu vertieft in ihren Jubelgesang, sodass sie uns hoffentlich nicht bemerken würden.
Ich holte tief Luft und dann rannten wir. Wir rannten, als würden unsere Leben davon abhängen und in gewisser Weise tat es das auch.
Ava keuchte neben mir, doch blieb bei ihrem schnellen Tempo. Durch den Wind flog ihre Kapuze nach hinten, doch das kümmerte sie nicht.
„Hey!", rief plötzlich jemand. „Da laufen zwei, sie rennen!", rief ein anderer.
„Mist. Mist. Mist.", hustete Ava. Besser hätte ich es nicht sagen können.
Mist.
„Bleibt stehen!" Die Rufe wurden immer lauter und als ich über meine Schulter blickte, sah ich wie einige den Zugmarsch verließen und uns hinter liefen.
Mit Fackeln in den Händen versuchten sie uns einzuholen, aber wir waren schneller, bogen um die nächste Ecke und verschwanden somit für die nächsten paar Sekunden aus ihrem Sichtfeld.
Von weitem sah ich endlich das Gasthaus, doch wir mussten uns sputen, um noch unentdeckt ins Haus zu gelangen.
„Komm schon!", presste ich hervor, rannte noch schneller und zog Ava hinter mir her. Am Eingangstor kramte ich den Schlüssel aus meiner Jackentasche und steckte ihn zitternd ins Schloss.
Die Rufe wurden lauter.
Gleich würden sie um die Ecke biegen, uns vor dem Gasthaus sehen und Eins und Eins zusammen zählen.
Shit!
„Jungkook, beeil dich!", flüsterte Ava außer Atem. Das Schloss klackte und wir beide stürzten uns hinein. Kaum waren wir drinnen, schloss ich die Tür leise wieder zu und ließ mich schnaufend zu Boden sinken.
Die Prinzessin war japsend auf ihre Knie gesunken, ihre zittrigen Hände langen in ihrem Schoß. Still lauschten wir, wie die Menschen, die uns gefolgt waren, an der Schenke vorbei liefen.
„Was ein Glück...", murmelte Ava. „Glück?", hörte ich mich sagen und schüttelte den Kopf. „Wir wären gar nicht erst in dieser Situation, wenn-"
„Wenn was?", fragte sie gereizt und richtete sich langsam auf. „Wenn ihr nicht auf Erkundungstour gegangen währt, mitten in der Nacht!" Ich erhob mich ebenfalls und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
Ihre Augen blitzten wütend. „Du bist so ein Idiot!" Ich lachte heiser auf. „Ich? Ein Idiot? Wer hat denn vorhin mit mir gespielt und mir weiß gemacht, sie würde etwas für mich empfinden?"
Ihre wütende Miene verschwand.
„Es tut-" „Nein. Keine Entschuldigungen mehr. Wenn ihr das so oft sagt, wirkt es nicht mehr ehrlich."
„Wie kann ich dir sonst zeigen, dass es mir leid tut?", fragte sie auf einmal ganz unsicher.
Wieder schüttelte ich den Kopf.
„Beweist es mir! Vielleicht fangt ihr damit an, mich nicht jedes Mal fast umbringen zu wollen, wenn wir uns sehen. Ich bin nicht der Bösewicht in dieser Geschichte. Ihr solltet mich demnach auch nicht wie einen behandeln!"
Ich wünsche euch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!❤️
