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Das Gasthaus der sieben Brüder stand direkt neben einer gepflasterten Straße, die von einer eisernen Laterne beleuchtet wurde

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Das Gasthaus der sieben Brüder stand direkt neben einer gepflasterten Straße, die von einer eisernen Laterne beleuchtet wurde.
An der Laterne befanden sich unzählige Schilder mit Ortsangaben und verschiedenen Namen.

Ich zog meine Kapuze über den Kopf, näherte mich den alten bemalten Schildern und las sie durch.
Manche von ihnen zeigten in die Richtung zu den Ländern Nalo und Torin.
Ein entgegengesetztes Schild verwies nach Inara.

Unter den Ortsangaben erblickte ich Namen verschiedener Arbeiter, wie Holly, die Schneiderin, Maxon, der Schuster, Eljiah, der Holzfäller, Flynn, der Tischler...

Halt.

Das war der Flynn, den ich suchte.
Mein Herz klopfte wie wild, als ich den Schildern folgte und bemerkte recht schnell, dass der Pfad parallel des Flusses entlang führte.

Ich erinnerte mich, dass Dea mir erzählt hatte, dass sie an einem Fluss wohnten.
Am Lotus Fluss.
Ich konnte kaum erwarten sie wieder zu sehen.

Der Mond schien so hell, als würde er mir ebenfalls den Weg weisen wollen.
Ich lief schnell und blickte immer wieder über meine Schulter, aus Angst verfolgt zu werden.
Die Straßen waren nicht sehr breit, aber es reichte aus, damit zwei Pferde neben einander laufen konnten.

Irgendwo in der Ferne ertönte ein Stimmengewirr, doch es war zu weit entfernt, als das ich irgendetwas hätte was verstehen können.
Ein Knacken war zu hören, doch als ich mich zitternd umsah, war niemand zu sehen.

Schwer schluckte ich, als ich weiter lief.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich am Ende des Pfades an und sah vor mir einen kleinen Hof, der umringt von einem Zaun war. Dort standen zwei Häuser nebeneinander und ein paar Meter weiter befand sich eine winzige Scheune, mit einem Garten neben dran.

Ich öffnete das quietschende Tor und hechtete zu den Häusern.
Am ersten Haus hing ein Schild an der Tür, auf dem ‚Flynn's Schreinerei - Nichts ist unmöglich, aber Wunder dauern etwas länger.' stand.

Unter anderen Umständen hätte ich bei diesem Spruch laut los geprustet, aber jetzt war ich dafür viel zu angespannt.
Kurz atmete ich tief ein und wieder aus, ehe ich zaghaft anklopfte.

Die Bäume raschelten im Wind und vom Herbst verfärbte Blätter wurden über den Boden gefegt.
Niemand reagierte, also klopfte ich erneut und diesmal kräftiger.

Mit einem Ruck wurde die Tür aufgerissen und ein großer junger Mann stand mit einer Fackel in der Hand im Türrahmen.
„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?", fragte er misstrauisch und begutachtete mich von oben bis unten.

Eingeschüchtert von seinem Auftreten, wich ich ein wenig zurück und schluckte.
„Ich bin auf der Suche nach Dea-"
„Was wollt ihr von meiner Frau?", fuhr er mir dazwischen und zog seine dichten Augenbrauen zusammen.
„Sie... also-"

„Wer ist an der Tür, Flynn?"
Dea.
Es war ihre helle Stimme, da war ich mir sicher.
Neben dem Mann, der mir seine Fackel immer noch ziemlich nah an mein Gesicht hielt, erschien, aus dem Schatten heraus, eine kleine dunkelblonde Frau, die mich mit ihren hellen Augen zögerlich musterte.

„Sie will zu dir.", flüsterte Flynn ihr zu, ließ mich dabei aber nicht aus den Augen.
„Es tut mir leid.", platzte es aus mir heraus.
Meine Stimme zitterte und mir war nach heulen zumute.

Endlich sah ich jemanden aus meinem alten Leben wieder, jemanden, der mich kannte und dem ich vertrauen konnte.
Schniefend schob ich meine Kapuze herunter und ließ meine verflochtenen Haare wieder Atmen.

Deas Augen wurden groß und sie stieß einen heiseren Schrei raus, als sie auch schon auf mich zu stürmte und mich in den Arm nahm.
Diese warme und ehrliche Umarmung gab mit den Rest und die Tränen fingen an zu fließen.

„Oh mein Gott, ich...", stotterte sie und nahm mein Gesicht in ihre Hände.
„Ihr seid es wirklich! Oh, meine Kleine... ich dachte sie hätten euch..."
Wieder schloss sich mich fest in die Arme und streichelte mir über den Rücken.
Ich drückte sie genauso fest an mich und heulte.

Ja, anders konnte man es nicht sagen.

Jetzt, in diesem Moment, war ich keine Prinzessin und sie war nicht meine Hofdame, stattdessen waren wir zwei verzweifelte Mädchen, die einander endlich wieder gefunden hatten.

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt