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Oh nein

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Oh nein.

„Der Rat ist hier?", wiederholte Jimin ungläubig.
Wieder nickte Olive.
„Was machen wir jetzt?", fragte Alec in die Runde.

„Ich bleibe hier. Ich kann es mir nicht erlauben, mit euch gesehen zu werden. Tut mir leid!", erklärte sie, woraufhin Namjoon betroffen nickte.

Ich kniff die Augen zu.

Ich war wütend, weil diese Männer so viel Leid angerichtet hatten und ich war wütend auf mich selbst, weil ich nicht erkannt hatte, was für böse Menschen sie waren.

Es wurde Zeit, mein Königreich zu retten.
Wir mussten herausfinden, was ihr Plan war.

Also zog ich mir wieder meine Kapuze über den Kopf und wandte mich der Tür zu.
„Wir müssen in Erfahrung bringen, was sie hier zu suchen haben."

Wir mischten uns in die kleine Menschenmenge, die in mitten das Dorf führte. Anscheinend wurden bereits einige Menschen über die Ankunft der vier Männer in Kenntnis gesetzt.
Aufgeregtes Getuschel begleitete uns auf dem Weg.

Mein Herz klopfte wie wild und mein Kehle war staubtrocken.

Alec lief neben mir, Namjoon, Jimin und Jungkook befanden sich hinter uns und auch sie hatten entweder ihre Kapuzen über dem Kopf oder hatten sich ein Tuch umgebunden, sodass Mund und Nase verdeckt waren.

Irgendwann blieben die Dorfbewohner auf ihrem winzigen Marktplatz stehen.
Vor ihnen stand ein, in die Länge gezogenes, Podest, welches von den Soldaten errichtet wurde, die als Begleiter für den Rat mitgekommen waren.

Die vier Männer standen auf dem Podest, eingehüllt in ihre roten Samtmänteln und die halbwegs ergrauten Bärte wucherten in ihren geschwollenen Gesichtern.

Ich musste mich anstrengen, nicht auf ihr dämliches Podest zu rennen und mich für das zu rächen, was sie meinem Vater angetan hatten.

Plötzlich spürte ich eine kühle Fingerspitze an meiner und merkte, wie Alec unsere Hände ineinander verschränkte.
Ihm ging es genauso wie mir, doch auch er musste seinen Zorn kontrollieren.

„Wir sind hier, um euch zu warnen!", begann der Älteste von ihnen und hob theatralisch die Arme.
Er trat einen Schritt vor und sah sich in der Menge um.

Schnell versteckte ich mich hinter einem großen kräftigen Mann, auf dessen Glatze sich die Herbstsonne widerspiegelte.
Vorsichtig lugte ich an ihm vorbei und atmete zitternd aus.

„Der ehemalige König mag zwar tot sein, aber dennoch können wir den Thron immer noch nicht für uns beanspruchen. Die Kirche lässt das nicht zu.", sprach er mit einer durchdringenden Stimme weiter.

Ein Raunen ging durch die Menge und immer mehr Menschen strömten auf den Marktplatz.
Ich warf einen Blick über die Schulter, nur um auf Jungkook's blitzende Augen zu treffen. Seine untere Gesichtshälfte war von einem Tuch bedeckt, welches er sich umgebunden hatte.

Er verzog keine Miene und starrte lediglich mit seinen gefährlich dunklen Augen auf das Podest.

Unruhig biss ich mir auf meine Lippe und blickte wieder nach vorne.
„Wir haben erfahren, dass die Thronerbin noch am Leben ist und genau das, ist ein Problem. Solange sie noch lebt und irgendwo da draußen ist, können wir kein neues Königreich aufbauen!"
Der Sprecher fletschte sich die Zähne und legte seine Hände in den Rücken.

„Was können wir tun?", rief einer aus der Menge heraus und wieder fingen einige an zu tuscheln.
„Eine gute Frage, mein Junge. Das ist eine wirklich gute Frage! Ihr müsst uns helfen sie zu finden, damit wir ein für alle mal, diese unwürdige Familie vernichten können. Sie haben euch viel zu lange leiden lassen, viel zu lange hungern und sterben lassen! Euer alter König hat euch in der Not im Stich gelassen, eure Steuern verdoppelt und fast eure ganze Ernte an sich gerissen! Und das monatelang!", schrie er nun über den, mittlerweile gefüllten, Platz.

Erschüttert stolperte ich rückwärts.

Das konnte nicht wahr sein.
Es war nicht wahr.
Der Rat erzählte Lügen, über mich und über meine Familie und die Menschen sogen diese Lügen auf, wie, als wären es süß duftenden Kerzen.
Die Menge brüllte zustimmend und alle redeten durcheinander.

Die Lautstärke war kaum auszuhalten und plötzlich bekam ich Platzangst.
Im nächsten Moment spürte ich Jungkook's Hand an meinem Rücken und wie er mich näher an sich ran zog.
Mit dem Rücken lehnte ich mich an seine Brust.

Mein Atem ging unregelmäßig und schnell, denn Panik hatte sich in mir ausgebreitet. Seine Hand lag auf meiner Hüfte und nach einem Moment vernahm ich seine tiefe gleichmäßige Atmung.

„Atme mit mir.", hauchte er in mein Ohr und ließ seine Finger die Richtung meines Bauches gleiten.
Ich kniff die Augen zusammen und konzentrierte mich auf seine Atmung.
Seine Brust hob und senkte sich und nach einer Weile, atmeten wir im selben Rhythmus.

„Wir haben die Prinzessin noch nie wirklich gesehen! Wie sollen wir wissen, wer sie ist?", schrie jemand durch das Gebrüll, woraufhin der Älteste die Hände hob und somit alle zum Schweigen brachte.

„Dafür haben wir Fahndungsbilder zeichnen lassen.", sagte er siegessicher und mit einer kurzen Kopfbewegung fingen die Soldaten an stapelweise Flyer zu verteilen.
Einer von ihnen  näherte sich uns und drückte Namjoon einen Flyer in die Hand.

Nachdem der Soldat weitergegangen war, starrten wir alle auf das Fahndungsbild.
Es war eine grobe Zeichnung von mir, in der meine auffälligsten Merkmale farbig markiert waren.
Meine Haare waren feuerrot und meine Augen hellgrau bemalt.

„Geht nun und sucht sie! Bringt sie mir lebend ins Schloss und ihr werdet ausreichend belohnt!", beendete der Älteste seine Ansprache und alle vier verließen das Podest.

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt