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Ava's POV

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Ava's POV

Ich lugte vorsichtig an den breiten Marmorsäulen vorbei, die uns vor dem Blick zweier Soldaten schützte, welche ich erspähen konnte.
Sie bewachten den Eingang zur Ahnenhalle.

Der Gestank von verwesenden Leichen und dichtem Staub kroch in den Gängen umher und ich musste mich ziemlich zusammenreißen, um nicht ein lautes Würgen von mir zu geben.

Jungkook stand dicht hinter mir und seine dunklen Augen beobachteten wachsam und fokussiert die Gänge um uns herum.

Als ich zu einem hohen, bunt verzierten  Fenster auf der anderen Seite des Flurs blickte, erkannte ich, dass die Sonne untergegangen war.

Jungkook's Lippenpiercing glänzte im Schein der Fackeln,  die nun dunklen Flure erhellten.
Seinen verletzten Arm hielt er in einer Schonhaltung, während er mit der anderen Hand das Schwert von Michael fest am Griff hielt.

Irgendwie mussten wir an den beiden Soldaten vorbei, aber ich wusste nicht, wie gut Jungkook mit seiner Verletzung kämpfen konnte.
Was ich allerdings wusste war, dass meine Chancen, die beiden Soldaten alleine zu überwältigen, ziemlich schlecht standen.
Ich drehte mich gerade wieder zu Jungkook um, als ich von hinten auf einmal zwei sehr vertraute Stimmen hörte.

Jungkook zog mich eilig aus dem Sichtfeld und legte den Zeigefinger auf seine Lippen.
Dennoch blickte ich wieder an der Säule vorbei und sah Alec und Jimin, die von dem gegenüberliegenden Gang auf die Ahnenhalle zu liefen.

Die Fackeln warfen tiefe Schatten auf ihre Gesichter.

Bei dem Anblick von meinem Bruder, lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken.
Alec's Blick war grimmig und er strahlte nichts als Wut und Verbitterung aus.
Sein Gang war steif und er bewegte sich beinah wie ein Soldat.

Jimin lief einen Schritt hinter ihm, aber von seinem Gesicht ließ sich keine einzige Emotion ablesen.
Lediglich seine Augenringe waren tief und dunkel, was auf Stress und Schlafmangel hindeuten könnte.
Er und Alec schienen eine hitzige Diskussion zu führen, aber sie sprachen sehr leise, weshalb ich nicht wusste, worüber sie sprachen.

Jimin fuchtelte mit den Armen und seinen Händen, Alec jedoch, ließ sich nicht darauf ein und marschierte weiterhin auf die Soldaten zu.

Als die älteren Männer meinen Bruder bemerkten, richteten sie sich gerade auf und salutierten vor ihm.
„Mein Prinz!", riefen die Soldaten gleichzeitig und verharrten solange in ihrer Bewegung, bis Alec kurz nickte.

„Mein Prinz, die Gefangenen haben vor ein paar Stunden versucht sich zu befreien, aber wir haben sie schneller wieder zu Fall bringen können, als sie aufstehen konnten.", berichtete einer der Soldaten und grinste dabei stolz.

Für eine Sekunde lang entgleiste Jimin seine emotionslose Maske und die Panik schien aus ihm hinaus platzen zu wollen, doch bereits im nächsten Moment hatte er sich wieder im Griff.
Jungkook gelang das allerdings nicht so gut, denn ich spürte, wie sein Körper vor Anspannung vibrierte.

Beruhigend griff ich nach seiner Hand und streichelte mit dem Daumen über seinen Handrücken.

"Geht zu den anderen Wachen an das Tor, die Menschenmenge ist schon jetzt gewaltig und und es werden mit jeder Minute mehr. Haltet sie in Schach, bis der Rat auf den Balkon tritt, um seine Rede zu halten.", befahl Alec nun mit einer rauen Stimme und nickte den Soldaten zu, die daraufhin ihren Posten verließen und davon hechteten.

„Sind wir jetzt alleine mit meinen Brüdern?", hörte ich Jimin monoton fragen und sah, wie er auf die Tür zur Ahnenhalle zuging.
„Ja, dass sind wir. Aber Jimin, du musst sie überzeugen, sich uns anzuschließen. Du hast versprochen, dass sie das tun werden.", raunte Alec leise, aber eindringlich und packte Jimin fest am Arm.

Der Blonde starrte ihn mit einem Glänzen in den Augen an, entzog sich dann seinem Griff und betrat die Ahnenhalle.

Als Alec ihm folgte, musste ich schlucken.
Es war das erste Mal, dass ich sah, wie er diesen Raum betrat und das löste ein fast schon sehnsüchtiges Gefühl in meiner Brust aus.
Dennoch war es seltsam, ihn mit so einer Leichtigkeit diese Halle betreten zu sehen.

Ich wandte mich zu Jungkook um, der sich angestrengt an die Wand neben uns lehnte.
Besorgt legte ich die Hand an die Wange, nur um festzustellen, dass er glühte.
Seine Wangen waren bereits leicht gerötet.

„Du hast Fieber.", flüsterte ich und die Sorge in mir wuchs immer weiter.
Jungkook schüttelte den Kopf.
„Es geht schon. Wir müssen die Chance jetzt nutzen, dass Alec und Jimin alleine da drin sind.", murmelte er leise und ich sah, wie sich Schweiß auf seinem Gesicht bildete.

„Aber du-", fing ich an, aber da lief er schon an mir vorbei und steuerte auf den Eingang zu.

Frustriert schnaubend folgte ich ihm, zückte aber meinen Dolch und zusammen schlichen wir uns in die Ahnenhalle.

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt