Ava Mae Monroe ist die zukünftige Königin eines noch sehr jungen Königreichs.
Als jedoch düstere Gerüchte in Umlauf geraten, droht ihr Reich zu zerfallen, bevor sie überhaupt die Chance bekommt, den Thron zu besteigen.
Nun liegt es an ihr, den Ger...
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Ich hechtete ihr, so schnell ich konnte, hinterher, doch als ich um die Ecke blickte, ...
Jungkook's POV
...sah ich, dass sie die Situation voll im Griff hatte.
Die Prinzessin hatte den Soldaten von hinten überrascht und ihn auf die Knie gezwungen. Einen Arm hatte sie um seinen dünnen Hals gelegt und erschwerte ihm so das Atmen, während sie ihm mit der anderen Hand den spitzen Dolch auf die Brust drückte.
Seine dreckigen Hände hatten sich in ihren Arm gekrallt, aber er leistete keinen Widerstand. Ich erkannte den jungen Soldaten, denn in seinem Gesicht sah ich die hässliche Narbe, die bis zu seinem spitzen Kinn verlief.
Er war einer der Soldaten gewesen, die wir hatten Reden hören, kurz bevor wir in den Kerker gegangen waren.
„Machst du auch nur einen Mucks oder eine falsche Bewegung, dann schneide ich dir dein Herz heraus. Ist das klar?", fauchte Ava leise und der junge Soldat zuckte zusammen.
Sein Atem ging schnell und flach und ich erkannte die Angst, die sich in seinem verunstalteten Gesicht widerspiegelte. „Jungkook, hol dir seine Waffe.", befahl sie mir mit ernster Stimme und ich tat wie mir befohlen worden war.
In meinen Händen hielt ich nun ein schmales Schwert, welches jedoch ein wenig schwerer war, als es aussah. „Sehr gut gemacht, Prinzessin."
Ava grinste und festigte ihren Griff um den Dolch und den, um seinen Hals. „Prinzessinnen sind wohl doch zu mehr in der Lage, als nur zu Lächeln und zu Winken, oder?" Der Soldat schluckte tief, aber schwieg. „Ist wohl nicht mehr so lustig, wie beim letzten Mal.", knurrte sie leise in sein Ohr und diesmal war ich es, der schluckte.
Ich liebte ihre sanfte Seite, aber sie so zu sehen, war atemberaubend. Unsere Augen trafen kurz aufeinander und für einen Moment, hatte ich das Gefühl, sie wusste, was sie gerade in mir auslöste.
Ich schüttelte mich und kniete mich vor den Soldaten.
„Michael, richtig?" Ich wartete garnicht auf seine Antwort, sondern sprach direkt weiter. „Du weißt, wo der Rat ist und wir sind auf der suchen nach ihnen." Ich zeigte auf Ava und mich.
„Und angesichts deiner etwas misslichen Lage, wäre es geschickter mit mir zu kooperieren, bevor die Prinzessin dir doch noch das Herz aus der Brust schneidet." Sein ganzer Körper zitterte, als er knapp nickte.
„Na prima, geht doch. Also, du sagst mir jetzt wo der Rat ist und was sie vor haben und dann, kommst du hier vielleicht lebend raus. Das ist doch ein Deal, oder?", erklärte ich leise und sah, wie Ava schmunzelte.
„Du darfst jetzt reden.", hauchte sie Michael ins Ohr und wieder zuckte er zitternd zusammen.
„Also?" Abwartend sah ich ihn an. „D-der Rat befindet s-sich im Arbeitszimmer, ich war e-eben dort. Sie bereiten a-alles für die R-rede vor, die sie in ungefähr einer h-halben Stunde halten wollen."
Ava zog Michael ein wenig nach hinten, woraufhin er die Augen zusammenkniff. „Was für eine Rede? Was haben sie vor?"
„Sie wollen die Leiche des Königs vor den Augen des Volkes verbrennen, damit sie vor den Leuten als die Guten dastehen. Aber-" „Aber du weißt, dass das alles eine Lüge ist. Du weißt, dass der Rat selbst die Menschen bestohlen hat und das hinter dem Rücken des Königs. Mein Vater wusste nichts von all dem.", fauchte Ava erzürnt und schnürte ihm noch mehr Luft ab.
Panisch keuchte er und krallte sich noch fester in ihren Arm. Aber das schien ihr egal zu sein. Sie war zu wütend, um es überhaupt wahrzunehmen. „Ava, er bekommt keine Luft.", ermahnte ich sie, als seine Augen immer größer und hektischer wurden.
Sie brauchte erst einen Moment, bevor sie ihren Griff wieder ein wenig lockerte. Der Soldat schnappte nach Luft.
„Wo sind die gestohlenen Güter und die Steuern?", fragte ich eilig weiter und suchte nach seinem Blick. „I-in den Scheunen befinden sich sowohl die G-güter, als auch das Geld, ehrlich!", keuchte er zitternd.
Ava's Augen funkelten vor Wut. „Was hat Alec mit all dem hier zu tun? Arbeiten er und der Rat zusammen?" Der Soldat atmete schwer und wurde ein wenig unruhig. „Soweit ich weiß, h-hat der Prinz ein Bündnis mit ihnen-"
Mein Kopf schnellte nach rechts, als ich plötzlich Stimmengewirr hörte.
„Denk nicht mal dran, um Hilfe zu rufen.", zischte Ava dem Soldaten zu und Michael verstummte.
„Eins noch, wo hält Alec die Gefangenen versteckt?" „Welche Gef-" Meine rechte Hand schnellte nach vorne und griff fest nach seinem Kinn.
„Du weißt genau, wen ich meine. Meine Brüder. Sag es mir, sofort." Jetzt war ich es, der dunkel knurrte.
„Ahnenhalle.", hauchte er, ehe Ava den Dolch von deiner Brust entfernte, ausholte und ihm mit dem runden Dolchende auf den Hinterkopf schlug. Michael klappte zusammen wie ein nasser Sack und Ava ließ von ihm ab.
„Wir müssen hier weg.", flüsterte ich hektisch. „Warte."
Ava griff unter die Arme des Soldaten und zog ihn ächzend zur Treppe, die zum Kerker führte. Sie legte ihn seitlich hin und gab ihm einen kleinen Schubs, sodass er langsam die Treppe hinunter rollte.
Dann nahm sie meine Hand und zog mich fort von den näher kommenden Stimmen.
„Ich wollte nicht, dass er entdeckt wird. Wenn Michael Pech hat, bricht er sich auf der Treppe das Genick, aber wenn er Glück hat, kommt er mit üblen blauen Flecken und eventuellen Verstauchungen davon.", flüsterte Ava, während wir durch den Flur liefen.
„So oder so, bin ich nicht länger für sein Schicksal zuständig. Wenn der Tod ihn will, soll er ihn haben. Wenn aber das Leben ihn weiterhin behalten will, dann soll es so sein. Es liegt nicht länger in meiner Hand.", murmelte Ava leise und führte mich an der Küche vorbei, aus der ein fürchterlicher Gestank kroch.
„Warte, wo gehen wir hin? Ich dachte, dass Arbeitszimmer ist im oberen Stockwerk.", fragte ich verwirrt und Ava blieb stehen.
Kurz sah sie sich um, ehe sie mir antwortete.
„Wir wissen jetzt, wo die Güter und das Geld sind und laut Michael haben wir noch eine halbe Stunde, bevor der Rat vor das Volk tritt. Wenn wir jetzt deine Brüder retten, können wir es zusammen schaffen, den Rat zu überwältigen. Wir können es wirklich schaffen, Jungkook. Wir können es heute beenden!", flüsterte sie schon beinah hoffnungsvoll.
„Das heißt-" Ava nickte. „Wir gehen zur Ahnenhalle und befreien deine Brüder." Ein Schwall von Energie durchströmte meinen Körper und von neuer Kraft beflügelt, umfasste ich dass Schwert in meiner Hand fester.