Ava Mae Monroe ist die zukünftige Königin eines noch sehr jungen Königreichs.
Als jedoch düstere Gerüchte in Umlauf geraten, droht ihr Reich zu zerfallen, bevor sie überhaupt die Chance bekommt, den Thron zu besteigen.
Nun liegt es an ihr, den Ger...
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„Ich muss das alleine machen!"
„Aber ihr seid nicht alleine. Ihr seid jetzt ein Teil von uns.", widersprach Jin und verschränkte entschlossen die Arme.
Mittlerweile war das Gasthaus geschlossen und wir alle standen diskutierend im Essbereich. Taehyung sah mich aufmunternd an.
„Ich möchte aber nicht, dass einem von euch etwas geschieht. Ich werde alleine ins Schloss zurückkehren und versuchen den Rat zu entlarven. Das ist meine einzige Chance, die Menschen von der Wahrheit zu überzeugen.", erwiderte ich stur und blickte abwechselnd in die müden Augen der Männer, die mir gegenüber standen.
Alec seufzte und wirkte beinah gelangweilt, während er sich nach seinem blonden Freund umsah. Jimin kam mit einem Krug aus der Küche und lehnte sich an meinen Bruder, der daraufhin einen Arm um seine Hüfte legte.
„Wir werden euch begleiten. Ende der Diskussion.", sprach nun Namjoon kraftvoll aus und trat vor. „Wenn wir euch begleiten, finden wir die Beweise eventuell schneller. Ist das nicht das Ziel?", erklärte er weiter und sah sich um.
„Aber-"
„Prinzessin, wir wissen, welches Risiko wir auf uns nehmen. Allein die Tatsache, dass ihr seit Wochen bei uns wohnt, zeigt doch, dass wir mehr als bereit sind euch zu helfen." Namjoon hatte Recht.
Sie hatten mir bereits in den ersten paar Stunden unseres Kennenlernen geholfen und mich nicht sofort an den Rat ausgeliefert, wie es eigentlich befohlen worden war. Selbst, als sie wussten, dass Alec und ich in der Nähe ihres Gasthauses gesichtet worden waren, hatten sie uns eine Unterkunft angeboten.
Auch wenn Jungkook am Anfang mit sich zu kämpfen hatte und es vehement ablehnte, dass Alec und ich bei ihnen wohnten. Ich war froh, dass er mittlerweile verstand, warum seine Brüder mir halfen.
Und wenn er mich wirklich hätte loswerden wollen, dann hätte er mich bestimmt den Anhängern des Rates zum Fraß vorgeworfen, als wir ihnen in jener Nacht begegnet waren.
Geschlagen seufzte ich laut.
„Na gut.", sagte ich nur und lief im Kreis. „Aber wir brauchen einen Plan. Wenn auch nur einer von uns erwischt wird, weiß das ganze Schloss Bescheid und wir würden alle sterben.", erklärte ich zitternd. Hoseok betrachtete mit gesenktem Blick meinen Bruder, ehe er sich mir zuwandte.
„Wie wäre es, wenn wir uns in Gruppen aufteilen? Namjoon, Jin und ich könnten in einem Teil des Schlosses suchen und ihr-"
„Ich werde die Prinzessin begleiten.", unterbrach der Schwarzhaarige Hoseok, der wiederum kurz eine Augenbraue hob. Überrascht öffnete ich leicht den Mund und blinzelte mehrmals, bevor ich in Jungkook's Richtung sah.
„Okayyy.", durchbrach Taehyung die seltsame Stille, indem er das Wort lang zog. „Ich werde mit Yoongi zusammen nach Beweisen Ausschau halten.", murmelte er.
Yoongi hob bestätigend den Daumen.
„Gut, dann werden Alec und ich uns euch anschließen.", fügte Jimin hinzu und blickte dann auf den Boden.
„Dann wäre das geklärt. Im Schloss werden Alec und Prinzessin Ava uns erklären, in welchen Räumen und Bereichen wir suchen müssen.", fasste Jin es zusammen und gähnte auf einmal laut auf.
„Wir treffen uns morgen Abend hier im Speisesaal, mit Gepäck und Waffen. Nutzt den Tag, um euch noch einmal auszuruhen und um alles vorzubereiten. Das Gasthaus bleibt für morgen geschlossen!", verkündete Namjoon schließlich und verschwand anschließend die Treppe hinauf.
Als die anderen sich ebenfalls nach oben begaben, fiel mein Blick auf die Uhr. Es war kurz vor Mitternacht, kein Wunder das wir alle so erschöpft waren.
Ich erschauderte, als ich wieder über den Rat nachdachte. Ich war wütend und frustriert. Doch vor allem war ich traurig. Ich vermisste meinen Vater und dennoch schob ich den Gedanken, dass er nie wieder zurückkommen würde, beiseite.
Ich musste mich konzentrieren und mich für den morgigen Tag wappnen. Ich stieg also ebenfalls die Treppe hinauf, doch vor meiner Tür verharrte ich.
Was wäre, wenn morgen alles schief gehen würde? Wenn der Rat mich in ihre ekligen Finger bekäme... Ganz sicher würden sie mich töten, um endlich an den Thron zu gelangen.
Und meine neuen Freunde, müssten sie ebenfalls umbringen, damit es keine Zeugen mehr gäbe. Mein enges Kleid schien mir die Luft ab zu schnüren und keuchend stützte ich mich am Türrahmen ab.
Ich hasste Panikattacken.
Schnell wurde mir klar, dass ich Gesellschaft brauchte und schlich somit den dunklen Flur entlang, bis ich vor der letzten Tür stehen blieb.
Es war dumm, wenn nicht sogar sehr dumm. Unglaublich dumm! Aber ich-
Die Tür öffnete sich mit einem leisen quietschen und ich erstarrte. „Prinzessin?", fragte Jungkook, dessen verwuschelten Haare ihm fast die dunklen Augen verdeckten.
Seine Stimme klang rau, und sein Leinen Hemd hing halb aus seiner lockeren Hose heraus. „Woher wusstest du, dass ich vor der Tür stehe?", fragte ich quickend und verknotete meine Hände in einander.
„Ihr seid nicht wirklich leise. Ich bin mir sicher, jeder andere hat euch auch auf dem Flur herum schleichen gehört."
Sofort errötete ich und biss mir auf die Lippen.
Jungkook machte auf einmal ein gequältes Geräusch und rieb sich mit einer Hand über sein Kinn. „Lasst das! Ihr macht eure Lippen noch kaputt.", befahl er mir mit einer gerunzelten Stirn.
Ich errötete dadurch nur noch mehr und blinzelte unaufhörlich, ehe ich mich an ihm vorbei drückte und sein Zimmer betrat.
„Kommt herein.", murmelte er sarkastisch, als er die Tür schloss und sich zu mir umdrehte.
