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Vor 19 Jahren

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Vor 19 Jahren

„Wenn du mal groß bist, wirst du König sein.", erklärte Mary ihrem mittlerweile sechsjährigen Sohn, der auf seinem Sessel unruhig herumrutschte.

Der Frühling hatte bereits an ihre Türen geklopft, ließ die Wiesen leuchten und die Felder aufblühen.

Alec wollte nichts sehnlicher, als draußen herum zu rennen und die Welt zu erkunden, aber seine Mutter bestand darauf, mit ihm über seine Zukunft zu sprechen.

„Werde ich ein guter König sein, Mama?", fragte er kleinlaut, da er nicht genau verstand, was es hieß König zu sein.
Beruhigend streichelte sie sanft seine Wange und nickte.
Dabei fielen ihr einige Strähnen aus ihren hochgesteckten Haaren.

„Da bin ich mir sicher. Außerdem werde ich dir mit Rat und Tat zur Seite stehen, mein kleiner Krümel."
Alec verzog das Gesicht zu einer bösen Miene, was ihn aber nur noch niedlicher wirken ließ.

„Wenn ich König bin darfst du mich aber nicht mehr Krümel nennen. Das geht doch nicht!", jammerte er und zog eine Schnute.
Gespielt erschüttert sah Mary ihn an und sank vor ihm auf die Knie.

„Ich darf dich dann nie wieder Krümel nennen? Ach herrje!"
Traurig schob sie ihre Unterlippe vor und schniefte leicht.

Sofort entspannte sich Alec's Miene und eilig nahm er ihr Gesicht in seine kleinen Hände.
„Na gut! Aber nur du darfst mich so nennen. Sonst niemand!", beschloss er und drückte seiner Mutter einen dicken Schmatzer auf die Nasenspitze.
Erleichtert atmete sie aus und schmunzelte.
„Da habe ich ja nochmal Glück gehabt."

Alec kicherte.

Die Tür öffnete sich und der König betrat das Zimmer.
„Aldric.", begrüßte Mary liebevoll ihren Ehemann, erhob sich und gab ihm einen kurzen Kuss.
Der König lächelte sie verliebt an und wandte sich dann seinem Sohn zu.

„Na, Soldat? Wie geht es dir?", fragte er den Kleinen und hob ihn hoch in seine Arme.

„Mir geht es sehr gut! Wenn ich mal König bin, darf nur Mama mich Krümel nennen.", verkündete er stolz ihr Arrangement und blinzelte kurz zu seiner Mutter hinüber.
Erstaunt blickte Aldric zwischen seiner Ehefrau und seinem Sohn hin und her und nickte anerkennend.

„Dann ist das ja eine beschlossene Sache. Ich wollte nur kurz bei euch beiden vorbeischauen, denn ich muss gleich in ein Meeting mit dem Rat.", erklärte der König und betrachtete sein kleines Ebenbild in seinen Armen.

Alec sah ihm unglaublich ähnlich, aber die Augen hatte er von seiner geliebten Mary und er könnte nicht stolzer sein.
„Können wir später zusammen reiten gehen, Vater?", fragte Alec aufgeregt, doch Aldric schüttelte den Kopf.

„Ich bin den ganzen Tag beschäftigt, mein Sohn.", sagte er und setzte Alec wieder in den Sessel.
„Aber, du kannst doch-", fing der Kleine an, aber er verstummte, als er plötzlich den ernsten Blick seines Vaters sah.
„Ich habe gesagt, ich kann nicht!"

Enttäuschung machte sich in ihm breit und trotzig verschränkte er seine Arme.
„Nie spielst du mit mir.", murmelte er sauer und drehte sich von seinem Vater weg.

Alec hatte gehofft, dass der König es sich nun anders überlegen würde und sich jetzt Zeit für ihn nahm, aber nichts dergleichen geschah.
Stattdessen hörte er ihn nur seufzen und vernahm dann seine Schritte, die das Zimmer verließen.
Ungläubig blickte er zur Tür, als diese ins Schloss fiel.

Er war wirklich gegangen.

„Alec, Schatz, dein Vater hat viele Verpflichtungen, denen er nach kommen muss.", versuchte seine Mutter ihren Gatten zu entschuldigen, aber der Junge schnaufte nur frustriert auf.
Sie wusste, dass der König seine Familie liebte, aber es sich schwer tat, sich von seiner Arbeit loszureißen.

„Aber bin ich nicht ein Teil seiner Verpflichtungen? Ich bin doch sein Kind.", fragte er schließlich leise.

Er verstand es einfach nicht.

Sein Vater war da, aber gleichzeitig auch nicht und genau das war so verwirrend für den Sechsjährigen.

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt