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Noch am selben Tag machten wir uns auf den Weg zur Informantin

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Noch am selben Tag machten wir uns auf den Weg zur Informantin.
Neben Namjoon und Alec, hatten sich auch Jimin und Jungkook uns angeschlossen.

Die anderen blieben im Gasthaus, um dort weiterhin die wenigen Gäste zu bedienen. Außerdem wäre eine zu große Gruppe, die durch die Dörfer, mit ihren Pferden galoppierten, aufgefallen.

Es war später Nachmittag und eigentlich hatte ich erwartet, dass die Menschen in den Straßen umher liefen, Kinder herumtollten und Kühe in ihrem Stall muhten, doch nichts dergleichen geschah.

Es war still, nur das laute Aufschlagen der Hufe war auf dem harten Asphalt zu vernehmen.

Selbst die Vögel verhielten sich ruhig und auch im angrenzenden Wald war kein Rascheln zu hören.
Aber das war nicht das einzige, das mir den Atem stocken ließ.

Manche der Hütten sahen komplett verwüstet und zerstört aus und hatten dunkle Brandspuren an den Wänden.

Athena wieherte unruhig, als wir uns einer vollkommen heruntergebrannten Hütte näherten, wobei man diese nicht mehr als solche bezeichnen konnte.
Eine dünne Rauchfahne stieg aus den kohlschwarzen Trümmern empor.

„Das ist vermutlich erst wenige Stunden her.", vermutete Namjoon monoton.
Auch sein Pferd hob den Kopf nervös in die Luft.

Je näher wir den Trümmern kamen, desto stärker wurde der unangenehme süße Geruch, welcher in der Luft lag. 
„Bah, was riecht hier so scheußlich süß?", rief Jungkook hinter mir und hielt sich den Arm vor die Nase.

Namjoon schwieg.

„Das... das ist verbranntes Menschenfleisch!", antwortete Jimin für seinen Bruder und verzog das Gesicht.
Von Jungkook kam ein lautes Würgen und auch mein Magen drehte sich vor Ekel und Erschütterung um.

Eine Weile später standen wir vor einem kleinen Steinhäuschen, das am Rande der nächsten Siedlung stand, an dem ein großes rostiges Schild hing.
Dort war, in feinen dünnen Buchstaben 'cursus publicus' eingraviert.
Ich zog die Augenbrauen zusammen.

Wieso waren wir hier?

Wir stiegen von unseren Pferden ab und banden die Zügel an einen Pfosten, neben dem ein länglicher, mit Wasser gefüllter Eimer stand.

Ein altes Ehepaar lief langsam auf dem Weg ins Dorf an uns vorbei.
Die ergraute Dame lief gebückt und stütze ihren Gatten beim Gehen.
Er wiederum schenkte ihr einen liebevollen und dankend Blick zu.
Aus irgendeinem Grund berührten mich die beiden, als ich sie beobachtete.

Namjoon trat an die blaue Tür und klopfte dreimal in einem bestimmten Rhythmus dagegen.
Ich blickte zu Alec, der interessiert Namjoon über die Schulter lugte.
Jimin stand neben ihm und blickte sich mehrmals prüfend um.
Hinter mir spürte ich Jungkook.
Zwar nicht körperlich, aber seinen warme Ausstrahlung war einnehmend.

Die Tür, deren blaue Farbe langsam abblätterte, wurde geöffnet und vor uns stand eine junge Frau.
Ihr gewelltes dunkle Haar fiel ihr über ihre tief braunen Schultern und umrandeten so auch ihr schmales wunderschön definiertes Gesicht.

Ihre Lippen waren voll und rosig und ihre mandelförmigen Augen waren faszinierend grün mit hellen goldenen Sprenkeln.
Sie trug ein schwarzes Hemd, eine dicke beige Hose, die ihre Kurven wunderbar betonte und feste Stiefel.

Sie war atemberaubend schön.

„Kim Namjoon! Na endlich.", sagte sie mit einer hypnotisierenden sanften Stimme und lächelte ihn charmant an.
Dieser wiederum erwiderte das Lächeln und trat in das Häuschen ein.

Ich hatte ihn noch nie so ehrlich Lächeln gesehen.

Wir folgten ihm und fanden uns in einem mittelgroßen Raum wieder, an dessen Wänden unzählige Kisten und Regale standen, die gefüllt mit Briefen und losen Zetteln waren.
Der Duft von frischer Tinte schwebte in meine Nase.

In der in der rechten Ecke stand ein langer hoher Tisch, auf dem sich Becher mit vielen verschiedenen Federn befanden und einem Stapel unbenutzter Blätter neben dran.
In der linken Ecke führte eine Tür anscheinend in ein Hinterzimmer, dass Ähnlichkeiten mit einem Büro hatte.

Es erinnerte mich an das Büro meines Vaters.

Die Frau schloss die Tür und wandte sich uns mit verschränkten Armen zu.
Namjoon räusperte sich.
„Prinzessin, darf ich euch Olive Patel vorstellen!", verkündete er noch immer mit einem Lächeln.

Ich trat einen Schritt vor und schob meine Kapuze von meinem Kopf und befreite dadurch meine zerzausten Haare.
Entschlossen hob ich den Kopf und lächelte Olive an.
Ihre Augen wurden groß und wechselten zwischen Namjoon und mir hin und her, ehe sie sich vor mir verbeugte.

„Du bist also die mysteriöse Informantin. Schön, dich endlich kennenzulernen.", sagte ich freundlich und legte meinen Kopf leicht schräg.
„Die Freude ist ganz meinerseits, Prinzessin Ava."

The Royal Purge || JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt