The Royal Purge || Jungkook

67

„Ich liebe dich."

Ava's POV
Die Worte waren schneller draußen, als ich denken konnte.
Nun war es Jungkook, der stumm den Mund öffnete.

Ich wusste es, es war zu früh.
Ich hatte alles zunichte gemacht.

Bevor ich mich noch weiter in das Schlamassel reindenken konnte, wandte ich mich der massiven Tür zu.
„Es tut mir leid, ich... wir sollten gehen. Wir müssen weg von hier und zwar schnell."

Unsicher blickte ich über meine Schulter.

Jungkook schien erst mit den Worten zu ringen, doch dann trat er so nah an mich heran, dass ich sein Herz an meinem Rücken schlagen spürte.
„Seit unserem ersten Treffen, der Moment, als sich unsere Augen das erste Mal trafen, gehören mein Herz und mein Verstand dir. Ich konnte gar nicht anders. Du hast mich angesehen, mit deinen großen sturen Augen und es war sofort um mich geschehen. Ava, du bist alles für mich. Mein Leben würde ich für dich geben, so sehr liebe ich dich."

Ich atmete zitternd aus.
Seine Worte waren nur ein Flüstern, doch er sprach sie direkt in mein Ohr hinein.
Mein Herz schlug ruhig, als ich mich zu ihm umdrehte und seinen Blick suchte.

„Ich liebe dich...", sagte ich erneut und sah ihm sanft in seine dunklen Augen.
„Aber ich bringe dich eigenhändig um, wenn du dein Leben für mich gibst. Mein Leben ist nur lebenswert, mit dir an meiner Seite. Wenn du also einen Heldentod stirbst, dann hast du mein Leben nicht gerettet. Mit deinem Tod nimmst du es mir. Hast du das verstanden?"

Meine Worte waren ummantelt von einer Ernsthaftigkeit, wie ich sie von mir selbst noch nicht kannte.
Aber es stimmte.
Würde Jungkook sterben, wäre meine Leben mit einem Mal sinnlos.

Mein Gegenüber schmunzelte und nickte.
„Verstanden, Prinzessin."
Ich konnte nicht anders, als sein Grinsen zu erwidern.

Das Quietschen der Tür ließ mein Lächeln jedoch erstarren und während ich herum wirbelte, öffnete sie sich und ein älterer Soldat trat herein.

Zu mehr als einem überraschtem „Oh." blieb ihm keine Zeit, da hatte ich auch schon ausgeholt und ihm meine Faust ins Gesicht gerammt.
Sein Kopf flog nach hinten, knallte dabei mit einem dumpfen Geräusch an die Eisentür und sank ächzend zu Boden.
Ein knurrender Fluch verließ meine Lippen, als ich mir über die schmerzende Faust strich.

„Wow.", hörte ich Jungkook hinter mir erstaunt murmeln, während ich ihn an dem Soldaten vorbei winkte und wir ans Fußende der Wendeltreppe traten.
Es war höchste Zeit aus diesem Kerker zu verschwinden.

„Das war verdammt sexy, nur mal so nebenbei.", flüsterte er angeregt, woraufhin ich nur die Augen verdrehte, auch wenn ich mein Schmunzeln nicht ganz unterdrücken konnte.
„Wir müssen die anderen suchen, vielleicht wurden sie auch gefangen genommen.", flüsterte ich, aber Jungkook schüttelte den Kopf.

„Was ist, wenn sie auf Jimin's und Alec's Seite sind? Was dann?"
Die Unsicherheit in seiner Stimme war wie ein bitterer Beigeschmack, der seinen Worten folgte.

Ich nahm seine gesunde Hand und drückte sie.
„Das glaube ich nicht. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass Jin oder Yoongi oder auch die anderen drei irgendetwas mit dieser Sache zu tun haben. Ich glaube, dass unsere Feinde Alec, Jimin und der Rat sind und das wir gegen sie vorgehen müssen."

Jungkook nickte und blickte dann die Treppe empor.
„Okay. Die Frage ist jetzt nur, wo sollen wir hin? Unser Plan ist schiefgegangen und ich weiß nicht, wie lange wir in dem Kerker waren.", überlegte er nun leise und strich sich  übers Kinn.

Ich überlegte fieberhaft, welche Optionen uns  nun zu Verfügung standen.

Mit war klar, das Jungkook diese Mauern nicht ohne seine Brüder verlassen würde.
Das bedeutete, dass wir sie finden und uns anschließend in Sicherheit bringen mussten.

Allerdings war ich so nah daran, dass Schicksal meines Volkes wieder zum Guten zu wenden und als zukünftige Königin, war genau das meine Pflicht.

Frieden für mein Volk.