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"Warum hast du ihn alleine fahren lassen, Wayne?! Was ist wenn ihm etwas passiert?!", stellte ich ihn sofort zur Rede, sobald er ins Haus zurückkam.

"Er hat gesagt, er erledigt das alleine. Er meinte ich soll auf dich aufpassen.."

Ohhhh, diese Ruhe die er dabei austrahlte brachte mich um!

"Jackson sagt auch immer, dass man ihn nicht erschießen kann und trotzdem wurde er letztens getroffen!"

"Das war doch nur ein Streifschuss. Sowas haut ihn nicht um..", winkte er ab und ging Richtung Küche.

Verdammt, waren sie hier alle nicht normal?!
Jackson war auf dem Weg zu seinem Feind und er winkte das locker weg?!

Wenn sie nichts tun, dann werde ich etwas tun Verdammt!
Ich kann niemals untätig herumsitzen und darauf warten, dass er irgendwann nach Stunden kommt!

Ich öffnete die Tür und rannte direkt nach draußen, doch stellte ich fest das ich nicht weit kommen würde.
Er war ja mit dem Auto gefahren!

Wieso hat dieser Kerl keinen Zweitwagen?!
Er hat doch soviel Geld!!

"Elra..?", hörte ich plötzlich Wayne hinter mir und erschrak. Ich drehte mich zu ihm um und wusste nicht was ich sage und sollte.

"Kommst du? Du kannst wenn du willst in die Bibliothek, bis Jackson kommt. Das wird nicht lange dauern..", sagte er völlig selbstverständlich.

Er war wirklich die Ruhe selbst, als er das sagte und das irritierte mich umso mehr.

"Warum ist er allein gegangen, Wayne? Hat er keine Angst, dass Raven ihn umlegt?"

"Keine Angst, So schnell kann er Jackson nicht niederschiessen. Jackson ist ein schneller Schütze.."

"Na und? Und wenn jemand sich versteckt und Jackson es nicht sieht?"

"Wenn so etwas passiert, dann bekommt Raven sein Geld nicht. Und das will er nicht. Für dieses einemal wird keine Schießerei stattfinden.."

"Hat Jackson auch Schulden bei Raven?", fragte ich und dachte kurz, dass mein Vater sich deswegen bei Jackson gemeldet hatte.

"Nein, er zahlt das Geld für deinen Vater. Seitdem dich Jackson aus dem Club entführt hat, hat Raven seine Männer überall aufgestellt. Jackson geht auch davon aus, dass sie deinen Vater extra nichts zurückzahlen... Weil Raven Deans Schuldner dafür bezahlt hat.."

"Oh Gott.. würden sie das wirklich tun? Aber mein Vater hat den Menschen geholfen. Das kann doch nicht sein, dass sie für ein paar Dollar mehr, sein Leben auf Spiel setzten!"

"So sehr du auch recht haben magst, Elra. Leider sind viele Menschen nicht so.... gerecht. Und kümmern sich nicht darum, was dem Menschen passiert, solange das Geld stimmt.."

"Und nachdem Jackson gezahlt hat, wird meinem Vater nichts passieren..?"

"Fürs erste.."

"Und Jackson... kommt gleich wieder?", hakte ich nochmal nach um sicher zu gehen.

"Ja, ihm wird nichts passieren. Raven würde nicht blind auf Jackson schießen, auch wenn er ihn nicht ausstehen kann. Das mit Dean ist eine ganz andere Sache und mit Jackson eine ganz andere. Heute Abend ist Jackson wegen Dean bei ihm. Also wird ihm nichts passieren.. "

"Ok..", sagte ich dann.
Ich wusste zwar icht, was Wayne genau gemeint hatte, aber da er tatsächlich die Ruhe selbst war, schien es mir auch nicht schwer daran zu glauben, dass Jackson heil zurückkommen würde.

Dennoch konnte ich nicht ruhig sitzen. Ich hatte mir einen Stapel Bücher vom Regal geholt und blätterte ohne zu lesen einfach herum.
Der raschelnde Ton des Papiers, während des umblätterns wirkte beruhigend und erleichterte mir das Warten.

Mir kam es vor als wäre er Stunden lang weggewesen. Doch als ich auf die Uhr sah, merkte ich erst dass gerade mal eine Stunde vergangen war.
Und Jackson schien auch unversehrt zu sein.

Ich eilte sofort zu ihm.
"Geht es dir gut?", fragte ich ihn und sah in sein Gesicht und suchte unauffällig nach Kratzer oder so etwas ähnliches dass auf einen Zweikampf hinwies.

"Ja... Ich rufe nur schnell Dean an und sag ihm bescheid, dass er ausatmen kann. Ich werde Wayne zu ihm schicken, damit er ihn vom Motel abholt.."

"Darf ich dabei sein, wenn du mit ihm redest?", fragte ich vorsichtig und sah wie er lächelte.

"Natürlich...", sagte er und nahm mich bei der Hand und brachte mich direkt in sein Arbeitszimmer.

Ich setzte mich direkt auf die Couch und sah ihm dabei zu, wie er sich den Hörer griff und mir dabei die Augen zuzwinkerte, während er nebenbei meinen Vater anrief.

Mir wurde richtig warm ums Herz.
Er hatte die Schulden für meinen Vater bezahlt... und soweit ich das mitbekommen hatte, wollte er das auch von anfang an machen nur mein Vater war wohl dagegen gewesen.

Er hatte auch mir das Leben gerettet, mehrmals einfach seinen Körper vor meinen gestellt, als wäre das völlig selbstverständlich!
Dabei kannte ich diesen Mann davor überhaupt nicht.

Und ich hatte diesen Mann, mit so vielen Wörtern beschimpft und beschuldigt.
Mein Herz flatterte regelrecht in seine Richtung und blieb über ihm hängen. Er musste es sich nur greifen!

"Verdammt. Warum geht er nicht ran?", hörte ich ihn plötzlich fragen und wachte aus meinen Träumen auf. Ich ging sofort zu ihm und setzte mich an die Kante seines Tisches und wartete ab, als er die Nummer erneut anwählte.

"Was ist? Wieso geht er nicht ran?"

"Ich weiss es nicht Elra. Ich kann durch das Telefon auch nicht sehen!", brauste er dann kurz auf und ich hielt sofort meinen Klappe.

"Entschuldige..", sagte ich leise und wollte mich wieder auf die Couch setzten.

"Komm her. Renne nicht immer gleich weg..!", sagte er und zog mich direkt auf seinen Schoss.

"Ich renne nicht weg. Ich wollte nur wissen, wieso er nicht rangeht. Du hast doch gesagt, er soll auf dich warten. Wo kann er sein, Jackson?"

"Ich hoffe er ist nicht auf die absurde Idee gekommen, sich selbst auf den Weg hierher zu machen! Ich bin nicht sicher, wie schnell Raven seine Männer zurückziehen wird.."

Was?!

"Du meinst... Sie könnten ihm etwas antun?"

"Nein..", sagte er und legte seine Arme um mich und lehnte sich an meine Brust. "Das wird sich dieser Mistkerl niemals trauen.."

Ich dachte er würde mich küssen oder berühren.... da weiter machen, wo wir aufgehört hatten.
Aber nein.
Er blieb einfach so...... wie ein kleines Kind, dass sich Trost auf der Brust der Mutter suchte.

Ich legte meine Arme ebenfalls um ihn und drückte ihm einen Kuss auf seinen wundervollen Lockenkopf...... und wartete...

Jackson, The (gentle) Man In the Darkness (!! Abgeschlossen!!) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt