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"Bist du fertig, Elra?", fragte Wayne, während ich in der Bibliothek saß und auf ihn wartete.

"Ja, bin ich..", und seufzte innerlich. "Ist er schon da?"

"Ja, ich habe ihn in Jackson's Arbeitszimmer gesetzt.."

"Ok, frag ihn gleich ob er was trinken möchte. Und sei bitte dabei. Ich möchte nicht alleine mit ihm sitzen.."

"Natürlich.. Hab nur keine Angst und sei selbstbewusst.."

Ich nickte und richtete meinen Anzug, den ich mir extra aus Jackson's Schrank rausgeholt hatte.
Ich führte den Kragen an meine Nase und zog den Duft in mich hinein. Auch wenn es schon mehrmals in der Reinigung gewesen ist, es haftete immer noch etwas von Jackson's Duft an ihm.

Natürlich zog ich seinen Hosenanzug nicht direkt an, ich liess es umändern. Ich liess die Hosen kürzen und an den Seiten verengen.
Die Schneiderin war nicht sehr begeistert gewesen von meinem Wunsch, aber ich bestand darauf.

"Wichtig sind erstmal nur zwei, damit ich etwas zum wechseln habe. Mit den anderen dürfen sie sich ruhig etwas mehr Zeit lassen. Ich werde sie auch großzügig belohnen..", hatte ich ihr dann angeboten.

Als sie die 6 stellige Summe für die paar Anzüge sah, hätte sie mir auch seine Hemden umgenäht, aber die liess ich nicht umändern.
Die blieben so wie sie waren. Unter dem Anzug bemerkte man es auch nicht unbedingt.
Und mit einem schlichten Zopf, den ich mit einem einfachen Gummiband zubindete, und seinem Hut, den ich nur bei mir trug, trat ich vor den Polizisten.

Nebenbei gesagt, mit war das egal wie ich aussah. Hauptsache war ich konnte Jackson fühlen. Auch wenn er nicht mehr lebte, war er in meinen Erinnerungen immer noch lebendig.

Ich stellte seinen Hut direkt auf den Tisch. Umgeben von seinem Duft und dem Anblick seines Hutes fühlte ich mich einfach sicherer.. So als würde er auf mich aufpassen.

"Ich freue mich, dass sie mich endlich empfangen konnten Miss Elra..", sagte der officer, während er mir einen kräftigen Händedruck gab.

"Ja, es tut mir wirklich sehr leid. Ich hatte die letzte Zeit leider viel zu tun. Es gab mehrere Stuten die trächtig waren. Ich hatte in der vergangenen Woche mehrere Geburten hintereinander... und die Gesundheit der Tiere liegt mir besonders am Herzen. Nicht nur weil ich durch sie verdiene... ", gab ich eine Erklärung ab, die eigentlich völliger Humbug war.

Mehr als wie das, was mir Jackson erzählt hatte wusste ich nichts von Pferden und das bisschen Fachwörter, was ich von Wayne gelernt hatte.
Ich und eine Firma übernehmen???
Eigentlich unvorstellbar!

Aber ich musste lügen, um Jackson's Vermögen, dass er mit den Jahren aufgebaut hatte zu schützen.
Denn wenn herauskommt, dass er unter einem anderen Namen auch noch Geld verdient, würden sie alles beschlagnahmen. Mit der Logik, dass BlackBreed ebenfalls mit illegal erworbenem Geld aufgebaut ist.
Doch das war nicht der Fall hatte Wayne gesagt, es müsse sich nur der Besitzer ändern, also brauchte ich keine Angst haben.

"Was für ein Glück für sie, dass sie gleich zu Anfang ihrer Geschaftsübernahme gleich mehrere Geburten hatten. Da kann man sicherlich in Zukunft einen hohen Gewinn erwarten..."

"So kann man es sagen. Aber auch mein Geschäftspartner hatte in der Vergangenheit sehr gewinnbringende Geschäfte abgeschlossen und hat sie mir auch mit schwarzen Zahlen übergeben..."

"Geschäftspartner? Ich dachte, sie sind die einzige Inhaberin?"
Ehhh... Shit!

"Ja, allerdings wie sie wissen bin ich neu in dem Geschäft und kenne mich mit diesem Thema noch nicht besonders aus. Ich bekomme immer noch Unterstützung von ihm, wofür ich auch sehr dankbar bin. Auch wenn nicht mehr auf Papier, für mich ist er der Gründer der Firma BlackBreed.. und wird es auch bleiben.. ", sagte ich schnell und fand das ich die Kurve noch ganz gut hinbekommen hatte.

"Ich verstehe... wollen wie mir damit sagen, dass sie sich mit Mr. Black sehr nahe stehen?"

"Ja, so ist es..."

"Hmm... ich bin nur etwas irritiert, was die Namen der Männer betrifft, die sie in so kurzer Zeit in ihrem Leben hatten. Zuletzt waren sie doch mit Jackson liiert, von dem wir nebenbei nichts weiteres auf Papier gefunden haben. Weder eine Geburtsurkunde oder ein Eintrag in irgedeiner Behörde. Und ihr jetziger Freund Mr. Black heisst mit Vornamen Jackson... Ich finde das ist ein wirklich bemerkenswerter Zufall... meinen Sie nicht auch?"

Ich war wirklich den Tränen nahe.
Ich atmete tief ein und sah dann dem Officer in die Augen, während ich sagte :

"Jackson war ein krimineller wovon ich selbst erst spät erfuhr. Ich war dennoch sehr mitgenommen nach seinem Tod, immerhin habe ich ihn geliebt. Doch das Leben geht weiter.. Und ich habe dann eines Tages Mr. Black kennengelernt, der auch zufällig mit dem Vornamen Jackson heisst, ja.."

Ich hätte sterben können in diesem Moment!

"Hm... Jackson Black. Inhaber der Firma BlackBreed. Wir haben die Firma untersucht und tatsächlich nichts illegales gefunden. Es ist alles legal.."

"Ja, ist das so unwahrscheinlich..?"

"Nein, muss nicht unbedingt sein. Aber dennoch wurmt mich diese Namensähnlichkeit der beiden Männer. So als wären beide ein und die selbe Person. Der registirerter betreibt legale Geschäfte... und der andere... illegale. Was können Sie mir dazu erzählen..?"

"Das was sie auch wissen. Jackson war ein krimineller und Mr. Black Geschäftsmann.. Sie sind zwei verschiedene Personen.."

"Sie müssen es ja wissen.."

"Genau.."

"Und wann gedenken Sie sich mit Mr. Black wiederzusehen?"

"Er ist aktuell nicht in den Staaten. Er ist gerade in Russland.. einen Freund besuchen.."

Wayne hatte gesagt, ich solle dieses Land nennen, weil Amerika aktuell nicht so dicke mit Russland war und sie niemals Informationen rübergeben würden, die ihnen von nütze wären.

"Und wann kommt er wieder?"

"Er hat mir kein Datum genannt. Es kann auch sein, dass ich ihn besuchen gehe... es ist alles möglich..."

"Das ist wirklich schade. Ich hätte diesen wirklich großzügigen Mr. Black sehr gerne kennengelernt."

"Warum nicht? Wenn er wieder hier ist, sind sie herzlich willkommen..."

"Ok. Ich danke Ihnen erstmal für Ihre Unterstützung."

"Natürlich. Falls Sie wieder Fragen haben brauchen Sie nur anrufen. Ich werde mich dann bei Ihnen melden. Wayne... Bist du bitte so nett und begleitest den Officer nach draußen?", bat ich ihn mit einem stillen Hilferuf.

"Natürlich Elra..", sagte er mit einem kurzen nicken und führte den Beamten aus dem Zimmer.

Ich warf mich zurück auf de Sessel und streckte meine Beine auf den Tisch, so wie es Jackson immer gemacht hatte.
"Ich glaube, dass war gar nicht mal so schlecht..", grinste ich Richtung Jackson's Hut.

Und ich war froh, dass ich das hinter mich hatte.
Nur was wird jetzt passieren?
Was ist, wenn der Officer irgendwann ankommt und Mr. Black sehen möchte?

Jackson, The (gentle) Man In the Darkness (!! Abgeschlossen!!) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt