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Jackson's Sicht

"Ver-dammte Scheisse! Warum geht das nicht ab?!", schrie ich und versuchte das Blut aus meinen Händen zu waschen.
Ich schrubbte schon seit guten 20 Minuten, doch ging es nicht richtig ab. Ich konnte da immer noch etwas Blut erkennen!

"Was schreist du wieder herum, Jackson? Ist deine Wut immer noch nicht weg, nachdem du so eine Blutlache angestellt hast? Das war meiner Meinung nach völlig unnötig gewesen. Gott sei dank lebt der Mann noch..!", tadelte er mich auch noch von hinten.

"Ich habe ihm schon mehrmals eine Frist für seine Schulden gegeben, und du Weisst, dass ich das normalerweise nicht mache! Er musste seine Lektion bekommen..!", knurrte ich, weil ich immer noch am schrubben war.

Warum ging dieses Blut nicht weg, verdammt?!

"Dann hättest du es so wie immer machen sollen. Kurz und schmerzlos.... Einfach erschießen... so Taten die Männer wenigstens nicht leiden."

"OHH nein! Sie erschießen wäre zu milde! Ich habe die Nase voll, dass sie glauben sie können mich an ihrer Nase herumtanzen lassen! Nur weil ich kurze Zeit anderweitig beschäftigt war und nicht nach meinem Geld gefragt habe, ist das noch lange kein Grund, es nicht zurückzuzahlen! Hast du nicht gehört wie er sagte, er habe das Geld zur Zeit nicht, weil er seine Tochter verheiratet hat?! Und er baute auf mein Verständnis, da ich wüsste wie er sich als Vater fühlt..... und bat mich um eine verlängerte Frist! Ich bin doch nicht die Wohlfahrt!"

Und er war nicht der einzige, der sich so verhielt. Irgendwie schienen sie die letzte Zeit alle auf Tränendrüsen zu drücken. Als wäre das völlig selbstverständlich!

"Auch wenn er eine Lektion verdient hatte, deine Wut galt nicht wirklich ihm. Du hättest sie nicht an ihm auslassen sollen... und erst recht nicht auf diese Weise..!"

Ich trocknete meine Hände ab und ging direkt in mein Arbeitszimmer.
Erschöpft warf ich mich auf meine Couch und schloss meine Augen.
Diese Wut machte mich einfach verrückt!

"Es ist nunmal geschehen und ich bereue es auch nicht! Wird auch eine Lehre für die anderen sein. Sollen sie nichtmal glauben, dass ich das auf die leichten Schulter nehme. Wer nicht pünktlich zahlt, wird genauso enden!"

"Vielleicht solltest du dir dann lieber Raven vorknöpfen. Er ist das eigentliche Problem. Er ist der jenige, der die Gerüchte über dich....!"

"HALT DEINEN MUND!", schrie ich sofort auf, damit er nicht weiter sprach. "Ich möchte nichts davon hören! Raven wird auch noch seinen fett abkriegen, ich warte nur noch auf den richtigen Zeitpunkt!"

Ich hatte die Nase voll, mir immer wieder die selben Sätze anzuhören.
Dieser verdammte Raven hörte nicht auf, darüber zu reden, dass ich was mit Deans Tochter hatte.

Uberall wohin ich auch kam, sprachen sie mich darauf an, was mich wirklich auf die palme brachte.
Ich hatte zuerst gedacht, dass Elra das herum erzählen würde, aber wurde dann von Raven persönlich belehrt.

"Hast du es immer noch nicht öffentlich gemacht?! Willst du sie immer noch hinter versteckten Türen vernaschen?! Sie ist doch jetzt wieder zu haben..!"

Was natürlich nicht stimmte!
Denn seit ihrem letzten Aufenthalt auf der Ranch, hatte ich weder sie noch Dean gesprochen!
Und das sie die Verlobung aufgelöst hatte, war mir auch in die Ohren gekommen.

Was ich auch erwartet hatte.
Sie hatte diesen Mann nicht geliebt. Und einen Mann zu heiraten, der sich jedes Wochenende von anderen Frauen anfassen lässt, war glaube ich nicht der richtige für sie!

Doch was sie jetzt machte wusste ich nicht und traute mich auch nicht Dean anzurufen.
Denn nach seinem letzten Blick an dem Abend, in dem ich seine Enttäuschung sah, ging mir einfach nicht aus dem Kopf.

Es war nur allzu offensichtlich gewesen, dass er von unserem Gefummel etwas mitbekommen hatte. Und wenn ich an die Worte dachte, die ich an sie gerichtet hatte, könnte ich den enttäuschten Blick in seinen Augen besser verstehen.

Und mit der Lästerei von Raven, machte er es nur noch Schlimmer!

Ich hatte so die Nase voll, mich gegen etwas zu wehren, was nicht existierte.
Doch schienen alle zu glauben, dass ich mit Elra fast verlobt war. Und seit dem hätte ich mich verändert und würde sogar planen mein Leben von Grund auf zu ändern!

Diese Gespräche waren auch der grund, warum ich dachte es ist Elra, die das herumerzählt!
Doch obwohl es auch sie gehört haben musste und Dean, kam nichts von deren Seite.... weder ein Lebenszeichen, oder ein Anruf, was das Gerede hinterfragen hätte.

Ich hatte sogar kurz gedacht, dass ihnen etwas passiert ist. Doch sah ich dann Elra zufällig auf der Strasse, während ich mit dem Auto an ihr vorbeifuhr.
Ein Stein fiel mir von Herzen, als ich sie mit ihrer Freundin lächeln sah.

Ich hatte solche Angst gehabt, dass ihnen etwas passiert ist, oder das sie traurig ist....
Doch ihr ging es gut und ich war mir sicher, dass es dem alten Mann auch gut geht. Er war nur sauer auf mich oder sagen wir enttäuscht.... und das war der einzige Grund, warum er sich bei mit nicht meldete.

Und das versetzte mir einen Schmerz in mein Herz.
Er war all die Jahre, wie ein Vater für mich gewesen. Auch wenn ich ihn nicht täglich gesehen hatte, seine Existenz hatte ich immer gespürt.

Nie werde ich vergessen, wie er sich damals wie eine Mauer schützend vor mich gestellt hatte, nachdem er Raven's gekaufte Männer entwaffnet und mit einem Schlag auf den Boden geworfen hatte.

"Sagt Raven, wenn er nicht in den Knast wandern will, wo sie ihn täglich misshandeln werden, sowie er es gerne mit anderen...... tat... dann soll er diesen jungen Mann in Ruhe lassen. Er ist ab jetzt unter meinem Schutz..."

Da hatte ich auch erfahren, dass er Raven entmannt hatte!
Und dieses zu wissen hatte das Feuer in meinem Herzen gelöscht........ das schon so lange in mir gebrannt hatte!

Das wissen, dass er nie wieder einem Kind etwas antun konnte, hatte mich zum glücklichsten Menschen damals gemacht.
Dean ebenfalls mit meinem Leben zu beschützen, war danach zur Selbstverständlichkeit geworden.

Und darum war auch der Schmerz, ihn nicht mehr an meiner Seite zu haben, umso stärker...

Doch der Schmerz, den ich in meinem Herzen verspürte..... weil Elra nicht mehr da war..

Das war ein völlig anderer Schmerz, den ich bis heute noch nicht verstand.

Jackson, The (gentle) Man In the Darkness (!! Abgeschlossen!!) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt