| Chapter Fifty-One |

280 27 8
                                    

„Bist du groß geworden, Moe!", rief eine dunkelhaarige Schönheit, als Moetis die Türe öffnete und die Frau erinnerte mich sofort an Minella. Daher schätzte ich, dass es sich um ihre Schwester Ava handeln musste.
Die Frau trat ein und begrüßte alle herzlich, während hinter ihr ein großer Mann und drei Kinder eintraten, soweit ich mich erinnern konnte hieß der Mann Charlie und die Kinder Cosima, Colin und Milo.

Charlie hatte blonde Haare, was ihn mir sofort sympathisch machte. Cosima musste um die Fünfzehn Jahre alt sein und kam vom Aussehen her nach ihrer Mutter.
Colin schätzte ich auf Zwölf Jahre und Milo auf Sieben. Beide hatten sie die blonden Haare ihres Vaters geerbt.
Hinter den Kindern trat noch ein Mann ein, den ich, da er mich mit den dunklen Haaren und den grünen Augen auch an Minella erinnerte, als ihren Bruder Simeon einstufte.

Die Familienmitglieder lachten und umarmten sich alle herzlich, während ich etwas unbeholfen und hilflos im Flur stand.
„Das ist Quinn und er wird mal ein Superstar", wurde ich plötzlich von Moe vorgestellt und peinlich berührt hob ich meine Hand zum Gruß.
Alle Augen legten sich mal wieder auf mich und ich war froh, als das ganze Händeschütteln zu Ende war und sich alle auf den Weg zum Wohnzimmer machten. Die Familie quatschte und lachte laut und mein Kopf begann wegen der Lautstärke zu dröhnen.
Der Raum bot für alle ausreichend Platz, während nach und nach der Rest eintraf.

Zuerst Dains großer Bruder Janush mit seiner Frau Samira und den Kindern Kaya und Nael, während ich beide auf mein Alter schätzte.
Auch sie hatten alle dunkles Haar.
Dann folgte seine Schwester Sarina mit Flynn und den Kindern Ophelia, ich schätzte sie auf Sechzehn, und Jumana, sie musste um die dreizehn Jahre alt sein.
Zum Schluss traf noch Bennett, der Mann der verstorbenen Schwester, mit seinen Kindern Julien, vielleicht Fünfzehn, Tiana, schätzungsweise zehn, und Metteo, um die Fünf Jahre alt, ein.

Das Wohnzimmer war voll mit Lachen, Gerede und Kindergeschrei und es verunsicherte mich in mitten einer so großen Familie zu sitzen und mich mit ihnen zu unterhalten.
Sie erkundigten sich, wieso ich hier war und was ich so machte und irgendwie war es mir unangenehm manchmal etwas zu sehr im Mittelpunkt zu stehen, aber da alle wirklich sehr nett waren, entspannte ich mich mit einiger Zeit.
Marek ignorierte ich komplett und er tat dasselbe mit mir.

Ich saß mit Kaya, Nael, Ophelia und Julien zusammen in einer Ecke und unterhielt mich mit ihnen. Da sie ungefähr in meinem Alter waren kam es kaum zu Unstimmigkeiten und wir quatschten über Gott und die Welt. Manchmal, wenn Kaya zu nah zu mir rutschte, wurde es kurz unangenehm, doch konnte ich das Unbehagen meist überspielen.

Immer wieder wurden wir von den Kleineren überredet ein Spiel zu spielen, bis wir alle, die mitspielen wollten, in einem Kreis zusammen saßen.
Natürlich saß Marek die ganze Zeit am Tisch der Erwachsenen, bestimmt fühlte er sich viel zu cool dafür.

Als es langsam Abend wurde bat mich Minella ein paar Weihnachtslieder zu singen und natürlich gewehrte ich ihr diesen Wunsch.
Manche Familienmitgliedern sangen mit, manche nahmen es einfach nur als Hintergrundmusik wahr, aber ich fühlte mich dabei einfach nur fantastisch.
Es war das erste Weihnachten seit Ewigkeiten, welches ich nicht hasste und ich war dankbar dafür.

Auf Milos Wunsch hin sang ich mit den Kleineren auch Disney Songs, wobei der Gesang etwas auf der Strecke blieb. Es klang schrecklich, aber zumindest hatten alle ihren Spaß dabei.
Naja, alle außer Marek, der nicht einmal eine Mine verzogen hatte.
Nicht, dass es mich interessierte, ich beobachtete ihn ja auch gar nicht, also...

„Hast du eine Freundin, Quinn?", riss mich Kaya aus meinen Gedanken, als ich eine Gesangspause eingelegt hatte, und überfordert schüttelte ich den Kopf. Den ganzen Abend hatte sich die dunkelhaarige Schönheit schon etwas an mich heran gemacht, aber, obwohl ich es gemerkt hatte, hatte ich es einfach überspielt. Es war mir unangenehm, dass sie immer wieder näher zu mir rutschte, wenn ich wegrutschte, oder sie mich wie zufällig berührte und langsam wurde es mir unangenehm. Da ich keine Erfahrung mit so viel Aufmerksamkeit hatte, wusste ich auch überhaupt nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Mitlerweile saßen alle Kinder, bis auf Marek und Ivar, hier zusammen und spielten entweder ein paar Spiele oder unterhielten sich.
Kaya lächelte mich breit an und lehnte sich etwas zu mir hinüber. Ihr Atem strich mein Ohr, als sie flüsterte: „Ich finde, dass du toll singst".
Mein Gesicht wurde rot und peinlich berührt versuchte ich wieder etwas von ihr wegzurutschen. „Dankeschön", murmelte ich und suchte nach irgendeiner Fluchtmöglichkeit. Vielleicht könnte ich mal wieder auf die Toilette gehen und, wenn ich zurück kam, mich einfach noch mal wo anders hinsetzen? Ach, das hatte ja letztes mal auch nicht geklappt. Sie kam dann einfach wieder zu mir her...

„Rutsch mal, Fettsack", hörte ich eine tiefe Stimme über mir und ich hob wütend meinen Kopf. Marek funkelte mich von oben herab an und drückte mich nun etwas auf die Seite, um sich zwischen mich und seine Cousine zu setzen. Diese meckerte und musste ihrerseits etwas Platz machen.
Wut schoß durch meinen Körper, doch wurde diese sofort von der Aufregung verdrängt. Mein Magen zog sich zusammen, meine Finger zitterten und ich spürte, wie mir ein paar Tropfen Angstschweiß den Rücken hinunter liefen.

Seine Lippen, seine Hände, seine Hitze...

Mein Kopf war total vernebelt und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.
Als wäre nichts gewesen begann Marek mit seinen Familienmitgliedern zu plaudern und ich beschloss es ihm gleich zutun.
Als wären wir Freunde, saßen wir nebeneinander und erzählen und erklärten den anderen um uns herum warum ich hier war.

Es war seltsam Mareks Körperwärme neben mir zu fühlen und immer, wenn sein Arm meinen berührte zuckte ein Stromschlag durch diese Stelle.
Mir war warm und kalt und heiß und alles zusammen und ich musste mich zusammenreißen, damit niemand etwas bemerkte.

Wir aßen das leckere Essen und danach gab es die Bescherung.
Da es mir unangenehm war, die anderen Leute beim Auspacken ihrer Geschenke zu beobachten stand ich auf und lief hoch in Mareks Zimmer.
Auf der Couch atmete ich tief durch und schloß kurz die Augen.
Es war anstrengend diese Fasade aufrecht zu erhalten und ich bemerkte, wie es mich richtiggehend auslaugte.

„Ach, hier bist du", erschreckte mich eine tiefe Stimme und schnell öffnete ich meine Augen. Marek schloss die Türe hinter sich und nervös richtete ich mich auf, als er sich neben mich fallen ließ.
Sofort strömte mir sein Duft in die Nase und meine Finger begannen unruhig zu zucken.
Was sollte das denn jetzt?
Konnte er mich nicht einmal in Ruhe lassen?!

—————

Heyyy, wie geht es euch?

Na, was glaubt ihr will Marek?

Eine kleine Ankündigung:
Morgen ist ein Lesetag, das heißt, morgen werde ich über den Tag hinweg 6 Kapitel posten.
Ich hoffe, dass sie euch gefallen werden und wünsche euch noch ein schönes Wochenende!

Eure Ella

Fragile - Falling like the stars || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt