"Hi Phil", begrüßte ich ihn, als er mir die Tür öffnete. Phil sagte gar nichts dazu, sondern zog mich in seine Arme und hob mich hoch. Erschrocken keuchte ich auf, was Phil zum Lachen brachte, aber er kam gar nicht auf die Idee, mich wieder loszulassen. "Phil, du zerquetscht mich ja", lachte ich nervös, da es mir etwas unangenehm war, Phil so nahe zu sein, ich ihn aber nicht verletzen wollte.
Vielleicht wollte er sich dadurch aber auch nur für seine taktlose Frage am Mittwoch entschuldigen. Glücklicherweise ließ Phil mich schon wieder nach kurzer Zeit runter und bedeutete mir, einzutreten. Erleichtert brachte ich etwas Abstand zwischen uns beiden und fragte, wo ich meinen Rucksack abstellen könne. "Einfach im Büro. Warte, ich zeig dir kurz den Weg", antwortete Phil und zog mich hinter sich her.
"So, bitteschön", sagte er und hielt mir einen Schlüssel entgegen. Fragend sah ich ihn an. "Für das Büro", erklärte er, weshalb ich verstehend nickte und mich bei ihm bedankte. "Warum hast du eigentlich ein langärmliges Oberteil an? Also, wenn ich das fragen darf", fragte mich Phil, während ich die Tür aufschloss. War ja klar, dass er mich darauf ansprechen würde. Wie sollte es auch anders sein. Jetzt musste ich mir schnell eine gute Ausrede überlegen.
"Äh... Ich hab doch an meinem linken Arm die ganzen Narben von dem U-Unfall letztes Jahr, als der Spiegel zerbrochen ist und so und ich dachte, dass es keinen guten Eindruck auf die Kundschaft machen würde, wenn sie sofort meinen vernarbten Arm sieht", behauptete ich und war ziemlich stolz auf mich, weil diese Ausrede sogar ziemlich gut war. Weil sie zum Teil ja auch leider die Wahrheit beinhaltete.
"Achso, na dann", meinte Phil nur, seine Antwort irritierte mich zutiefst. Warum hatte er überhaupt nachgefragt? Naja, solange er keinen Verdacht schöpfte, sollte es mir recht sein. "Du kannst aber auch gerne kurzärmlig rumlaufen, ich mache mir da keine Sorgen um die Kundschaft", bot mir Phil an.
Währenddessen ging ich in Phils Büro rein und staunte nicht schlecht, da man es wirklich nicht als Büro bezeichnen konnte. Eher als einen Rückzugsort für die Pause. Das Zimmer war sehr gemütlich eingerichtet und in verschiedenen, warmen Brauntönen gehalten. Direkt gegenüber der Tür war ein dunkelbrauner Schreibtisch aus Holz, auf dem ein Monitor und ein wenig Deko stand, dahinter ein Bürostuhl.
Auch auf dem Schrank an der linken Wand stand ziemlich viel Dekoration in Form von Minikakteen und Fotos. Direkt daneben befand sich eine Tür mit der Aufschrift 'Toilette'. Auf der rechten Seite stand noch eine ziemlich bequem aussehende, schwarze Couch, durch die ein bisschen mehr Farbe in den Raum kam. Also abgesehen von den eben genannten Braun- und Grüntönen. Wobei Schwarz ja gar keine richtige Farbe, sondern ein Kontrast war.
"Wow, das Zimmer ist echt gemütlich eingerichtet", staunte ich und stellte meinen Rucksack in der Nähe der Tür ab. "Danke", erwiderte Phil schmunzelnd und lehnte sich am Türrahmen an. Ich steckte mir schnell mein Handy in die Hosentasche, machte wieder meinen Rucksack zu und drückte Phil wieder den Schlüssel in die Hand.
"Was machst du da? Der Schlüssel ist deiner", entgegnet er verständnislos und gab mir den Schlüssel zurück. "Oh. Okay. Ist es nicht ein bisschen leichtsinnig, mir schon an dem ersten Tag den Schlüssel zu deinem Büro zu überlassen?", fragte ich belustigt und packte den Schlüssel in meine Hosentasche.
"Nein, immerhin bist du mit meiner Schwester befreundet und außerdem auch noch mit mir. Und du machst auf mich einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck", erklärte er vollkommen ernst, was mich überraschte. "Sag das nochmal, wenn ich nachts in deinem Büro stehe und dich umbringe", scherzte ich, weshalb Phil in lautes Gelächter ausbrach.
Gemeinsam liefen wir wieder durch den Gang zurück in die Bar, direkt hinter die Theke, bei der mir Phil zeigte, wo ich alles finden würde und wie man einige Drinks mischte. Am Anfang war es zwar etwas viel, doch mit der Zeit würde das schon werden.

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𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚃𝚑𝚎 𝙶𝚊𝚖𝚎 𝙲𝚘𝚗𝚝𝚒𝚗𝚞𝚎𝚜
أدب الهواة𝐅𝐨𝐫𝐭𝐬𝐞𝐭𝐳𝐮𝐧𝐠 von 𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚈𝚘𝚞 𝙰𝚛𝚎 𝚃𝚑𝚎 𝙺𝚎𝚢 Endlich war der ganze Horror vorbei: Michael Hanson war tot, Jake wurde nicht mehr von der Polizei verfolgt und Julia war auf dem besten Weg, ihren Schulabschluss zu bestehen...