𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚃𝚑𝚎 𝙶𝚊𝚖𝚎 𝙲𝚘𝚗𝚝𝚒𝚗𝚞𝚎𝚜

~6~

Es dauerte eine Weile, bis sich meine Augen wieder an das Licht und an die Umgebung gewöhnten, doch als es dann soweit war, riss ich sie ungläubig auf. Da waren sie. Meine Freunde. Was machen sie nur hier? Wann hatte ich sie zuletzt gesehen? Oder besser gesagt getroffen? "Überraschung!", riefen sie alle gleichzeitig, wodurch ich mich aus meiner Schockstarre löste und sie breit anlächelte. 

Da umrundeten sie auch schon den Tisch, zogen mich alle nacheinander in eine feste Umarmung und gratulierten mir. Zuerst Jessy, gefolgt von Lilly, Hannah, Thomas, Cleo, Dan und zuletzt Phil. Ich merkte, wie sich Jake abseits des Ganzen anspannte, als mich Phil umarmte und mir zu allem Überfluss auch noch einen Kuss, den ich angewidert wegwischte, auf die Wange gab und ich mich schließlich von ihm löste, wodurch sich Jake wieder ein wenig beruhigte.

Erst jetzt fiel mir auf, dass noch eine weitere Person anwesend war. "Marcus Smith?", fragte ich verwirrt, was er mit einem Nicken bestätigte. "Alles Gute zum Geburtstag", wünschte er mir höflicherweise, bewegte sich aber nicht von der Stelle. "Was machst du denn hier?", platzte es aus mir heraus, doch zu meiner Erleichterung klang das keineswegs feindselig oder patzig, sondern einfach nur neugierig. 

Verwundert beobachtete ich, wie sich Cleo neben ihn stellt und sich bei ihm einhakt. Als ich dann auch noch bemerkte, wie sich die beiden ansahen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Die beiden sind zusammen. Wow. Das ist... das hätte ich nicht erwartet. Aber ich freute mich für die beiden. Auch wenn ich mich bisher mit Marcus nicht soo gut verstand. 

"Ihr beiden kennt euch?", fragte Cleo, ihre Eifersucht war nicht zu überhören. Auch Marcus nahm dies wahr und lächelte selbstbewusst. "Ja, letztes Jahr hatten wir das Vergnügen", winkte er ab, da er das Thema nicht weiter vertiefen wollte. Ich selber wollte das auch nicht unbedingt erklären, weshalb ich auch nichts mehr dazu sagte. "Okay", sagte Cleo und schaute misstrauisch zwischen uns beiden hin und her. 

"Naja, dann muss ich euch ja nicht gegenseitig vorstellen. Jedenfalls sind Marcus und ich jetzt seit vier Monaten zusammen, deshalb ist er hier", antwortete Cleo etwas verspätet auf meine Frage an Marcus und zog ihn besitzergreifend näher an sich. "Oh herzlichen Glückwunsch", antwortete ich nur und ging zu Jake, nur um ihn zu uns allen zu ziehen, damit er nicht so alleine herumstand und sich nicht in seine Eifersucht hineinsteigern konnte. 

Beruhigend zeichnete ich kleine Kreise auf Jakes Hand, was ihn tatsächlich etwas ruhiger werden ließ, und schenkte ihn ein strahlendes Lächeln, bevor ich mit meinen Augen meine Umgebung betrachtete. Wow, die Dekoration war ja mal der Hammer. Immer noch schlicht, aber in vielen unterschiedlichen Farben, darunter auch meine Lieblingsfarben Türkis und Lila. 

Ob das beabsichtigt war? Egal, jedenfalls waren überall Lichterketten und Blumensträuße. Für meinen Geschmack für einen einfachen, unbedeutenden Geburtstag etwas zu viel, aber es rührte mich, dass sich meine Freunde so viel Mühe nur für mich gegeben haben. "Ihr seid echt unglaublich", murmelte ich kopfschüttelnd vor mich hin, lächelte aber währenddessen. 

"Gefällt es dir?", fragte Jessy aufgeregt und stellte sich vor Jake und mich. "Natürlich gefällt mir das. Warst du etwa dafür zuständig?", entgegnete ich enthusiastisch, was sie mit einem eifrigen Nicken beantwortete. "Und Hannah und Lilly", fügte sie noch hinzu. Als ob sie genau wüssten, dass Jessy gerade ihre Namen erwähnt hat, gesellten sich Lilly und Hannah zu uns und sahen Jessy erwartungsvoll an. 

"Und? Was hat sie gesagt?", hakte Hannah nach. "Sie findet es großartig", versicherte Jessy zwinkernd. "Ähm, hallo? Ich stehe direkt vor euch." Ich wedelte mit meiner Hand vor Hannahs, Jessys und Lillys Gesicht herum, um auf mich aufmerksam zu machen, obwohl jede von ihnen genau wusste, dass ich anwesend war. 

Jake lachte leise bei diesem erbärmlichen Versuch, doch es schien zu wirken. Hannah schnellte zu mir, was mich etwas erschreckte, aber sie merkte es gar nicht. "Du findest es wirklich großartig?", fragte sie hoffnungsvoll nach. "Na klar, wie sollte ich das denn nicht großartig finden?", antwortete ich aufrichtig und lächelte sie an, um Hannahs Sorge zu vertreiben.