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Nach dem Mittagessen beim Griechen, während dem meine Mom nicht nur Jake, sondern auch mich über unsere Beziehung ausgefragt hatte, backten meine kleine Schwester und meine Mutter auch noch einen Buttermilchkuchen, welcher immer ausgezeichnet schmeckte. 

Lisa versuchte sogar, Jake dazu zu überreden, auch beim Backen zu helfen, aber er war ziemlich stur, weshalb meine Schwester beleidigt abzischte. Wirklich verübeln konnte ich es ihm nicht, da ich selber backen über alles hasste. Naja, nicht über alles, aber man versteht schon, was ich meine. Es ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. 

In der Zwischenzeit deckte und dekorierte ich schonmal den Tisch, da ich mich darum kümmern sollte, weil es ja auch mein Geburtstag war. Ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, für was wir Dekoration brauchten, da eh nur meine Familie und Jake, welcher für mich eigentlich auch schon zur Familie gehörte, da sein würden, aber okay, dann dekorierte ich eben den Tisch. Meine Laune würde es jedenfalls nicht heben. 

Währenddessen telefonierte Jake mit irgendjemandem in meinem Zimmer, wie ich feststellte, als ich kurz nach ihm gesehen hatte. Wer am anderen Ende der Leitung war, wusste ich nicht, aber Jake würde es mir auch nicht verraten, wenn ich ihn fragen würde. 

Seitdem Jake vor dem Mittagessen mein Zimmer verlassen hatte, war er sehr still. Sogar für seine Verhältnisse zu still. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mir aus dem Weg ging, aber ich wusste nicht genau, weshalb er das tun sollte. Mir fiel zumindest kein plausibler Grund dafür ein. Aber wahrscheinlich bildete ich mir das einfach nur ein. Mal wieder. Aber trotzdem hatte mich das Geschenk von Jake etwas aufgemuntert, wodurch ich nicht mehr allzu schlecht gelaunt war.

Irgendwann hatte ich auch noch angefangen, eines meiner Lieblingslieder zu summen und wischte gedankenverloren mit einem Lappen über eines der vielen Tischsets. "Immer noch auf deinem One-Direction-Trip?", ertönte es plötzlich spöttisch hinter mir, weshalb ich beinahe zu Tode erschrak, mich dann aber sofort beruhigte, als ich realisierte, wessen Stimme das war. Augenverdrehend über meine Schreckhaftigkeit drehte ich mich zu Jake um und zog meine Augenbraue hoch. 

"Erstens: Ich war noch nie auf einem One-Direction-Trip. Und zweitens: Selbst wenn es so wäre, wäre es nicht schlimm, weil die Jungs auch durchaus einige gute Songs hatten", verteidigte ich mich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. "Wollen wir deine kleine Schwester fragen?", provozierte mich Jake schmunzelnd. "Dann glaubst du eben meiner kleinen Schwester und nicht mir", motzte ich und drehte mich beleidigt wieder zum Tisch, um das nächste Tischset abzuwischen. 

Ja, ich mag vielleicht einige Lieder von One Direction, aber genauso mag ich auch einige Songs von ihnen nicht so sehr. Mich wunderte es echt, dass Jake überhaupt erkannt hatte, dass das Lied, welches ich gesummt hatte, von One Direction war. "Wenn ich wissen würde, dass du die Wahrheit sagst, würde ich dir glauben, aber in diesem Fall ist deine Schwester glaubwürdiger", entgegnete Jake, wofür ich ihm liebend gerne den Lappen ins Gesicht geschmissen hätte, aber ich riss mich noch zusammen. 

"Überlege genau, was du sagst. Sonst kann ich nicht dafür garantieren, dass mir der Lappen nicht aus der Hand rausrutscht und zufälligerweise auf dir landet", sprach ich meine Gedanken etwas netter formuliert laut aus und lächelte unschuldig. Jake wollte wohl etwas erwidern, überlegte es sich aber anders. Ist auch besser so für ihn. 

"Kann ich dir noch bei irgendetwas helfen?", fragte Jake stattdessen, doch mittlerweile war ich fertig, weshalb ich den Kopf verneinend schüttelte. Daher schnappte ich mir seine Hand und zog ihn mit in mein Zimmer, wo er sich auf die Couch setzte und vermutlich darauf wartete, dass ich irgendetwas sagen würde, aber ich war immer noch etwas eingeschnappt.

"Wo sind eigentlich deine Freundinnen? Kommen die nicht heute vorbei?", ergriff deshalb Jake das Wort und runzelte die Stirn. "Nein, alle drei sind schon umgezogen, da sie in wenigen Tagen ihr Studium beginnen und sie müssen sich noch eingewöhnen. Außerdem haben sie sich nun schon seit drei Monaten nicht mehr bei mir gemeldet, daher nehme ich an, dass man sie nicht mehr wirklich als Freundinnen bezeichnen kann", seufzte ich traurig. 

𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚃𝚑𝚎 𝙶𝚊𝚖𝚎 𝙲𝚘𝚗𝚝𝚒𝚗𝚞𝚎𝚜Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt