𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚃𝚑𝚎 𝙶𝚊𝚖𝚎 𝙲𝚘𝚗𝚝𝚒𝚗𝚞𝚎𝚜

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"So, wie lange kennst du Julia denn schon? Und wie habt ihr euch kennengelernt? Unser Schlamperle hat uns darüber kaum etwas erzählt", durchlöcherte meine Mutter Jake während dem Frühstück, da Jake gestern erst ziemlich spät gekommen war und sich meine Familie noch nicht mit ihm unterhalten konnte. Das war so peinlich! Hoffentlich fand niemand peinliche Kinderfotos von mir oder so, die man Jake zeigen könnte. Lisa würde es sicherlich gefallen, mich vor meinem Freund bloßzustellen. 

"Wir haben uns vor einem knappen Jahr zufälligerweise im Wald getroffen. Julia war über eine Wurzel gestolpert und hatte eine Platzwunde am Kopf. Zufälligerweise war ich zu dem Zeitpunkt auch im Wald und habe sie dann aus den Wald gebracht, wo ich dann meinen Erste-Hilfe-Kasten aus dem Auto geholt hatte und Julias Wunde so gut es ging versorgt hatte. Danach brachte ich sie noch ins Krankenhaus, weil es viel schneller ging als einen Krankenwagen zu rufen, und wollte dann eigentlich gehen, aber seit ich Julia gesehen hatte, kreisten meine Gedanken nur noch um sie, weshalb ich sie am nächsten Tag in ein Café eingeladen hatte. Und irgendwie wurde dann mehr daraus", beantwortete Jake die Frage mit Halbwahrheiten. 

Genau genommen hatten wir uns ja übers Internet kennengelernt und er hat mich nie in ein Café eingeladen. Aber das konnten wir natürlich nicht so meinen Eltern erzählen, die würden mich umbringen, wenn sie erfahren würden, wie ich Jake wirklich kennengelernt hatte. "Schön, und wann seit ihr zusammengekommen?", hakte meine Mom nach. "Mama", sagte ich mahnend, Jake sollte sich doch nicht wie bei einem Verhör vorkommen! 

Jake legte seine linke Hand auf meinen Oberschenkel, wodurch ich abgelenkt war, und sagte lächelnd: "In drei Wochen haben wir unser Einjähriges." Oh, ist wirklich schon so viel Zeit vergangen? "Was?! Julia hat uns erst vor einer Woche davon erzählt." Mom sah mich tadelnd an. "Habt ihr an dem Tag schon etwas geplant?", fragte meine Mutter weiter. "Mama, das reicht jetzt. Wenn Jake irgendetwas planen würde, würde ich es nicht wissen wollen, also lass es bitte", flehte ich. 

"Ich habe dich echt lieb, aber Jake kommt sich sicher so vor wie bei einem Verhör. Jedenfalls würde ich mir an seiner Stelle so vorkommen. Er ist normalerweise nicht so offen", erklärte ich. "Tut mir leid, aber würdest du denn nicht auch alles über den ersten Freund deiner Tochter wissen wollen?", entgegnete Mom. "Nein... Doch, aber... arghh." Verzweifelt fuhr ich mir mit meinen Händen durch die Haare. 

"Es ist schon okay, Julia. Ich beantworte die Fragen deiner Mutter doch gerne", flüsterte Jake in mein Ohr, bevor er mit seiner Hand an den Fäden meiner Jeans Shorts spielt und sich wieder meiner Mutter zuwandte. "Wo waren wir stehengeblieben?", überlegte Jake laut. "Achso. Dazu möchte ich keine Angaben machen", meinte Jake entschuldigend lächelnd. "Okay, was machst du beruflich?" 

Bei den restlichen Fragen hörte ich gar nicht mehr zu, weil ich eh nichts neues über Jake erfahren würde, da meine Mom wahrscheinlich sowieso nur diese typischen Fragen stellte, die man eben stellte, um den ersten Freund seiner Tochter kennenzulernen. Endlich hat jeder fertiggegessen und ich konnte mich in die Küche verziehen, um das Geschirr abzuspülen. Normalerweise hasste ich das zwar, aber diesmal kam es mir ganz gelegen, da ich heute jede einzelne Sekunde alleine gut gebrauchen konnte. 

Sonst würde ich früher oder später durchdrehen. Nichts gegen meine Familie, aber ich kann einfach nicht so gut mit Menschen. Ich war eher diese Person, die sich den ganzen Tag im Zimmer einsperrte und sich lieber alleine beschäftigte. Oder mit der besten Freundin etwas unternahm. Aber sobald es mehr als zwei Personen waren, war ich raus. 

"Soll ich dir helfen?", fragte Jake. "Nein, passt schon. Es wäre vermutlich besser, wenn du die Fragen meiner Mutter so schnell wie möglich hinter dich bringst. Achso, und falls Lisa irgendeine dumme Bemerkung machen sollte: Ignoriere sie einfach", riet ich ihm noch, bevor ich noch kurz seine Haare verwuschelte und er mit hängenden Schultern ins Wohnzimmer zu dem Rest meiner Familie lief.