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"I might never be your knight in...", ertönte mein Handywecker, weshalb ich schnell nach meinem Handy griff und den Wecker mit noch immer geschlossenen Augen ausschaltete. Ich liebte zwar das Lied, aber ich wollte nicht aufstehen. Denn heute war mein Geburtstag. Mein 19. Geburtstag.

Es war zum Kotzen. Wenn ich etwas über alles hasste, dann war es mein Alter. Niemand aus meiner Familie regte sich über das Älterwerden so sehr auf wie ich. Nicht einmal meine Mutter hatte sich so aufgeregt, als sie 40 geworden ist. Und ich war nicht einmal halb so alt wie sie und verfluchte jeden meiner Geburtstage seit ich 17 geworden bin. Ich wusste selber nicht, warum das so war, aber ich nahm an, dass es schlicht und ergreifend daran lag, dass ich noch immer zur Schule ging und über die Hälfte der Jahrgangsstufe zwei Jahre jünger war als ich. Kein Wunder, dass ich mir da alt vorkam.

Im Halbschlaf konnte ich wenigstens noch so tun, als ob heute ein völlig normaler Tag wäre, aber wenn ich erstmal richtig wach wäre, könnte nichts mehr meine Laune heben. Doch leider hatte ich da nicht an Jake gedacht, der diese Nacht ausnahmsweise mal bei mir übernachten durfte. Offiziell auf der Couch in meinem Zimmer, inoffiziell neben mir in meinem Bett.

Immerhin wohnte ich mittlerweile wieder bei meinen Eltern daheim, weil ich mein Geld, welches ich in einem kleinen Café ganz in der Nähe verdiente, für das Studium nächstes Jahr sparen musste, da meine Eltern nicht gerade wohlhabend waren und mir unmöglich das Studium finanzieren konnten. Und da konnte ich nicht auch noch Geld für Miete zusammenkratzen. Klar, jetzt musste ich natürlich auch einen kleinen Teil an meine Eltern abtreten, aber das war noch um einiges günstiger als in einer WG zu wohnen.

Jake hätte zwar auch nichts dagegen gehabt, wenn ich bei ihm eingezogen wäre, aber das hätte ich meinen Eltern unmöglich erklären können. Sie wären ausgerastet. Und ich wollte auch nicht, dass er mir Geld für eine eigene Wohnung schenkte oder auch nur lieh, weil ich dann das Gefühl hätte, ihn auszunutzen, was natürlich völlig absurd war. Ich würde Jake niemals ausnutzen. Genauso wenig, wie ich sein Geld annehmen würde.

"Alles Gute zum Geburtstag, mein Liebling", hauchte Jake an meinem Ohr, weshalb ich grummelnd mein Gesicht noch tiefer in das Kopfkissen drückte und hoffte, dass Jake einfach aufgeben würde. Ich wollte nicht 19 sein! Das hieß ja, dass ich in einem Jahr schon 20 wäre, igitt! "Aufwachen, Dornröschen", versuchte es Jake nochmal, was mir ein kleines Lächeln entlockte. "Julia...", sagte Jake nun drohend, doch ich ignorierte ihn immer noch. Nur zu gut konnte ich mir vorstellen, wie er gerade seine Augen verdrehte.

Ohne Vorwarnung umfasste Jake meine Hüfte, bevor er mit seiner Hand unter mein T-Shirt wanderte und dort die weiche Haut meines Bauches streichelte. Er wusste nur zu gut, was seine Berührungen in mir auslösten und nutzte das schamlos aus. Die Gänsehaut ignorierend verfluchte ich gerade meinen Körper dafür, dass er so auf Jake reagierte, und kniff meine Augen noch fester zusammen, doch ich bemerkte schon, dass ich wahrscheinlich nicht mehr einschlafen könnte. Aber ich wollte Jake auch nicht den Sieg gönnen.

"Julia, das ist die letzte Aufforderung. Entweder stehst du jetzt auf oder...", er ließ seine Warnung unbeendet. "Oder was?", wagte ich es zu fragen, öffnete aber immer noch nicht meine Augen. Jake seufzte auf. "Deine kleine Schwester hatte recht, als sie meinte, dass es mittlerweile schwierig sei, dich morgens aus dem Bett zu kriegen. Aber ich dachte nicht, dass es so schwierig ist..." Jake begann, sanfte Küsse auf meinem Hals zu verteilen. Als er an einer besonders empfindlichen Stelle an meinem Hals saugte, schaffte ich es nur mit großer Anstrengung, mein Stöhnen zu unterdrücken.

"Jake", sagte ich vorwurfsvoll, nachdem ich mich wieder halbwegs gefasst hatte, meine Stimme klang dennoch heiser. "Hm?", machte er nur, während er die Bettdecke von meinen Schultern streifte, um mit seinen Lippen noch mehr von meinem Körper erkunden zu können. "H-Hör auf", brachte ich stotternd hervor, dieser Mann brachte mich noch um meinen Verstand! "Stehst du dann auf?", fragte Jake und hielt kurz inne. Ich konnte seinen Atem im Nacken spüren. "Nein", antwortete ich. "Dann hör ich eben nicht auf", meinte Jake gleichgültig und saugte wieder an meinem Hals.

𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚃𝚑𝚎 𝙶𝚊𝚖𝚎 𝙲𝚘𝚗𝚝𝚒𝚗𝚞𝚎𝚜Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt