Kapitel 3

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Am nächsten Morgen war ich ganz aufgeregt, da ich bereits um neun Uhr meinen ersten Kurs hatte. Ich freute mich riesig darauf und konnte es kaum erwarten. Ich hatte es geschafft sofort nach dem der Wecker ertönt war aufzustehen und das tatsächlich mit guter Laune.

Teilweise konnte ich es selbst nicht glauben, dass ich das wirklich tat. Ich jagte meinem Traum nach und versuchte ihn zu verwirklichen.

Mein erstes Ziel war das Badezimmer gewesen, um mich für den Tag vorzubereiten. Mit Darcie hatte ich am Abend vereinbart, wer wie spät das Bad beschlagnahmte. So war niemand zu spät und es gab keinen unnötigen Ärger.

Das meine Mitbewohnerin nett war, fühlte sich an wie eine riesige Last, die man mir von den Schultern genommen hatte.

Wir verließen gerade unser Zimmer und ich schloss hinter uns ab, nebenbei sagte ich: "Du kannst ruhig losgehen, denn ich muss sowieso auf Shawn warten." Da wir denselben Kurs hatten, war es logisch, dass ich auf ihn wartete.

"In Ordnung und bis später." Ich sah zu ihr, lächelte und antwortete: "Bis später und viel Glück am ersten Tag." "Danke, dir auch." Sie winkte noch leicht und machte sich anschließend auf den Weg.

Mein Ziel war das Zimmer Nummer 15. Zum Glück waren es nur ein paar Meter bis dorthin und gerade als ich klopfen wollte, wurde die Tür aufgerissen und das sehr schwungvoll. Vor Schreck sprang ich einen Schritt zurück, aber konnte einen Aufschrei unterdrücken.

Shawn sah kurz genauso geschockt aus, aber fing anschließend an zu lachen. Deshalb funkelte ich ihn an und sagte: "Das ist nicht lustig."

Ich ging voraus und hörte ihn hinter sich die Tür schließen. "Pheobe, das war einfach ein schlechtes Timing. Mein Lachen ist berechtigt." Ich seufzte nur und er schloss mit mir auf.

Den Ausgang hatten wir gleich erreicht und Shawn hielt mir die Tür auf. Ich ging dankend an ihm vorbei und erklärte: "Darcie ist bereits losgegangen, da wir den ersten Kurs sowieso in unterschiedlichen Gebäuden haben." "Ok."

Zu meinem Glück übernahm Shawn die Führung, so fanden wir bestimmt den richtigen Weg. Bei meiner Kompetenz wäre es möglich, dass wir die falsche Richtung eingeschlagen hätten.

Ganz aufgeregt sagte ich: "In mir ist die pure Euphorie. Endlich geht es los." Genauso begeistert antwortete er: "Ja, mich freut es auch. Eine gefühlte Ewigkeit habe ich auf diesen Tag gewartet."

Auf dem Campus waren einige Studenten unterwegs, die genauso unterwegs waren zu ihren Vorlesungen, zumindest ging ich davon aus.

Shawn deutete nach vorne und sagte: "Dort ist auch schon unser Ziel." Wenn man bedachte, wie schnell wir das erreicht hatten, konnte ich niemanden verstehen, der nicht am Campus lebte. Jetzt machte es großen Sinn, warum Darcie nicht bei ihrer Familie geblieben war. So war man wesentlich schneller und hatte weniger Stress. "Perfekt."

Ich war richtig gespannt auf den Unterricht und hoffte, dass ich nicht zu viel erwartete. Am Ende konnte man es nie wissen, ob man nicht zu groß oder viel träumte.

Die Tür stand offen, weshalb wir einfach hineingehen konnten. Die Nummer des Vorlesesaals hatte ich mir gemerkt, warum ich diesmal nicht ganz so orientierungslos war. Dennoch war ich dankbar für die Gesellschaft. Außerdem hatte ich so gleich jemanden, den ich kannte und neben dem ich sitzen konnte.

Ich glaube es war eine normale menschliche Reaktion, wenn man Angst hatte keine Freunde zu finden oder alleine zu sein. Diese Sorge hatte mich die ganzen Sommerferien über begleitet. Dabei hatte ich problemlos Anschluss gefunden.

Shawn meinte: "Wir sollten uns etwa in die Mitte setzen. Dann sind wir keine Streber, aber auch nicht zu weit hinten." Dabei interessierte es den Professor sicher keine Sekunde lang wo jemand saß. Der hielt seine Vorlesung ab und der Rest war unser Problem. Wir waren nicht mehr auf der High School, sondern dem Wahnsinn namens College ausgeliefert. Da lief das ganz anders ab.

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