Kapitel 87

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In den letzten Tagen hatte ich mich vollkommen wahnsinnig gemacht. Seit Darcie mir das Angebot gemacht hatte, dass ich übers Wochenende mit ihr zu ihr nach Hause fahren konnte, zermarterte ich mir mein Hirn darüber.

Damit bestand einfach ein gewisses Risiko. Und eigentlich hatten wir längst genug mit dem Feuer gespielt. Egal wie toll das mit Darcie als Ausrede zu sein schien.

Natürlich hätte er die Aussprache verdient, trotzdem hatte ich Angst davor.

Und warum zur Hölle schon bevor wir überhaupt wieder zusammen sein könnten?

Aktuell konnte uns das egal sein, immerhin wäre es sowieso unmöglich. Da konnten wir jegliche Details zu einem passenden Zeitpunkt besprechen.

Ich lag in meinem Bett und starrte die Decke an. Vielleicht fand ich so eine geeignete Lösung. In letzter Zeit tat ich das viel zu oft. Vor allem hatte es mir nie eine vernünftige Lösung eingebracht.

Wenn ich mit Darcie mit wollte, hätte ich längst eine Tasche packen sollen, denn es war bereits Freitag. Und Darcie wollte sicherlich bald los, nur befand sie sich aktuell sonst wo.

Und mich beschäftigte ihr Bruder und das die ganze Zeit. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.

Die dieswöchigen Kurse hatte ich ihn einfach ignoriert und stets meinen Laptop angestarrt. Jeglicher Blickkontakt hätte mich umgebracht.

Dabei hätte er eigentlich ein Gespräch verdient. Meinen Nerven würde es damit auch besser gehen. Es standen ein paar Dinge offen und ich sollte mich entschuldigen. Ich hatte ihm viel zu wenig Vertrauen geschenkt.

Im Grunde war ich der Übeltäter in der ganzen Sache. Scheinbar war ihm das mit der Pause ernst gewesen. Er hatte nie vor wirklich mit mir Schluss zu machen.

Dieses Thema machte mich bald wahnsinnig.

Um meinen Gedanken zu entkommen, schlug ich die Decke zurück und setzte mich auf. Vielleicht ließ eine eiskalte Dusche meine Gedanken leiser werden. Den Versuch war es wert.

Gerade als ich aufstand, öffnete sich die Zimmertür, weshalb ich innehielt. Herein kam Darcie, die ein breites Lächeln im Gesicht hatte. Sie freute sich auch schon auf zu Hause. Wenn man das genauer bedachte, würde ich die schöne Zeit mit ihrem Bruder zerstören. Es war nämlich nicht gesagt wie das Gespräch zwischen uns verlaufen würde.

Hinter sich schloss sie die Tür und fragte: "Und kommst du mit?" Sie machte sich anschließend auf den Weg zu ihrer Seite des Zimmers und merkte an: "Arian würde es sehr freuen und zu schätzen wissen. Und ich freue mich sowieso immer, wenn du dabei bist."

Also waren meine vorherigen Bedenken sinnlos. Immerhin hatte man mich scheinbar gerne dabei.

Trotzdem musste ich das ansprechen. "Darcie, ich habe keine Ahnung wie das Gespräch sein wird. Vielleicht verderbe ich damit euer Wochenende. Ich zerstöre ungern eure Harmonie, wenn du schon mal ein paar Tage daheim bist." Mit erhobener Augenbraue wandte sie sich mir zu. "Das Wochenende wäre erst versaut, wenn du nicht auftauchst. Dann würde Arian keine Ruhe finden und ständig darüber nachdenken. Ihm ist es wichtig, dass ihr endlich richtig miteinander redet."

Ich holte tief Luft und nickte. Ich würde mich dem Mann stellen. Ansonsten machte ich mich selbst verrückt, wobei ich das längst getan hatte.

Meine Reaktion wurde richtig gedeutet, denn nun fing meine beste Freundin zu grinsen an. "Perfekt. Ich kann dir helfen eine Tasche zu packen." Ich tat es mit einer Handbewegung ab, denn zwangsläufig musste ich nicht bei ihnen übernachten. Ich würde später einen Bus zurück zum Campus nehmen. Ein nächtlicher Aufenthalt bei ihm konnte mir nicht gut tun und es war vorhersehbar was dann passieren würde. Dabei wollte ich seine Nähe meiden. Nur eben diese kurze Unterhaltung würde ich uns geben.

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