Kapitel 21

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Mittlerweile hatte ich mit dem Dekan aufgeschlossen und wartete immer noch darauf, dass sich der Boden öffnete und mich auffraß. Die Nervosität war zum Greifen nahe und meinen Herzschlag hörte man vermutlich über den ganzen Campus.

Er sah kurz zu mir und fragte: "Wie war Ihr restlicher Tag?"

Wundervoll, dann führten wir jetzt Smalltalk. Mit ganz viel Glück, schaffte ich den ohne mich zu blamieren.

"Angenehm und der Ihre?" Ok, ich hatte es geschafft eine normale Antwort zu geben, da durfte ich richtig stolz sein.

"Genauso. Wie gefallen Ihnen die Kurse bis jetzt?" Leider musste ich mich räuspern, bevor ich es schaffte zu antworten: "Richtig gut, also ich bin zufrieden mit meiner Wahl."

Da ich zu ihm hinüber sah, wurde mein Blick erwidert und ich bekam dieses umwerfende Lächeln geschenkt. "Das freut mich zu hören, wenn es jemanden gefällt. Es ist auch ein sehr gutes College."

Schon hörte ich die Stimme meiner Mum in meinem Kopf, die vom Gegenteil überzeugt war. Den Gedanken schob ich schnell beiseite und versuchte mich auf diese Unterhaltung zu konzentrieren.

"Ja, das ist es wirklich. Ich bereue meine Entscheidung kein bisschen."

Auch wenn ich später Mord an meiner Mitbewohnerin begehen würde. Aber ansonsten war ich rundum glücklich.

Wir kamen schnell bei dem Gebäude an und der Dekan öffnete mir die Tür, weshalb ich dankend an ihm vorbei ging. Offensichtlich war da jemand ein Gentleman oder bemühte sich zumindest darum.

Nach ein paar Schritten hatte er wieder mit mir aufgeholt und um ein Gespräch am Laufen zu halten, fragte ich: "Seit wann sind Sie eigentlich der Dekan dieses Colleges?"

Wir gingen den mir bekannten Gang entlang, allerdings hatte ich keine Ahnung, wo genau sein Büro war. Aber das dürfte ich bald wissen, immerhin war genau das unser Bestimmungsort.

Der Dekan antwortete: "Erst seit einem Jahr. Ich habe auch hier studiert, wurde schließlich ein Professor und danach habe ich mich für die Stelle des Dekans beworben. Es hat mich überrascht, aber man hatte mir den Job zugesagt."

Danke, dass man ihm nicht jedes Wort aus der Nase ziehen musste, sondern das er gesprächig war. In einem anderen Fall wäre vermutlich eine seltsame Stille zwischen uns.

Trotzdem war ich überrascht, dass wiederum er überrascht gewesen war, diesen Job bekommen zu haben. Was ich so mitbekommen hatte, machte er diesen sehr gut und es gab keine Beschwerden.

"Da haben Sie viel erreicht in so jungen Jahren." Es würde mich brennend interessieren, wie alt er war, nur wagte ich es nicht diese Frage zu stellen, denn die wäre vermutlich zu persönlich.

"Man holt sich, was man will. Den Spruch habe ich wohl zu ernst genommen." Mit dieser Aussage hatte er mich zum Lachen gebracht. Mister Sexy schien Humor zu besitzen, was ihn noch besser machte.

"Das ist ein guter Spruch und hat Sie so weit kommen lassen, was erstaunlich ist. Ich nerve auch gleich mit einem bekannten Spruch." Ich sah zu ihm und fuhr fort: "Wo ein Wille, da ein Weg."

Während er einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche holte, antwortete er: "Ja, der ist auch gut."

Wir kamen bei einer Tür an und diese sperrte er gleich mit einem der ungefähr zehn Schlüssel an diesem Bund auf. Ich sah ihm dabei zu und trotz dem langen Tag, welchen er hinter sich hatte, saß seine Frisur perfekt. Seine dunkelblonden Haare hatten keinen Schaden genommen. Vielleicht lag es unter anderem daran, dass ich ihn heimlich anhimmelte, weshalb alles perfekt an ihm schien.

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