Den Samstag hatte ich mit Darcie und Shawn verbracht. Wir hatten den ganzen Tag gechillt und uns erholt. Nach der Partynacht war das notwendig gewesen. Alle drei hatten wir es etwas übertrieben mit dem Alkohol, weshalb diese Pause gut gewesen war.
Es war Sonntag und ich spazierte mit Darcie über den Campus. Wir wollten die Sonne genießen und irgendwo im Rasen wollten wir es uns gemütlich machen.
Allerdings herrschte in mir eine Unruhe und die Nervosität war genauso anwesend. Mir graute es vor Montag und dem Kurs mit dem Dekan. Keine Ahnung, was mich erwartete. Hoffentlich taten wir so als wäre das nie passiert.
Darcie stieß mir ihren Ellbogen in die Seite und fragte: "Pheobe? Bist du noch anwesend?" Entschuldigend sah ich zu ihr und fragte: "Was? Und tut mir leid." Sie lachte und tat es mit einer Handbewegung ab. "Alles gut."
Ich hätte wirklich besser aufpassen sollen. Das war ihr gegenüber unfair, aber meine Gedanken schweiften von alleine ab. Am besten erklärte ich das gleich, damit sie wusste oder verstand, warum ich abwesend gewesen war.
"Ich musste an das peinlichste Erlebnis in meinem Leben denken. Das beschäftigt mich und ich habe Angst vor morgen."
Ich sah zu ihr hinüber und sie lächelte mich sanft an. "Du wirst sehen, dass du dir viel zu viele Gedanken machst. So peinlich war es auch wieder nicht." Das sagte sie nur damit ich beruhigt war. Immerhin zu einem kleinen Teil funktionierte das, was besser als nichts war.
Ich gab ein Seufzen von mir und mein Blick wanderte nach vorne. Mein Herz setzte aus und ich blieb wie angewurzelt stehen als ich Dekan Bancroft sah, der gerade in unsere Richtung kam. Wenigstens sah er auf sein Handy, weshalb er uns noch nicht gesehen hatte.
Wie viel arbeitete der Mann bitte?
Sogar an einem Sonntag war er auf diesem verdammten Gelände. Dabei hatte ich den heutigen Tag als sicher empfunden.
Ohne lange darüber nachzudenken, schnappte ich Darcies Hand und zog sie mit mir. So verließen wir den Weg und gingen mitten über den Rasen.
Darcie ließ sich zwar mitziehen, aber fragte verwirrt: "Was ist los?" Ich flüsterte: "Sei bitte einfach still."
Ich wollte so schnell wie möglich sehr weit weg sein, damit der Dekan mich bloß nicht sah. Die Wunde war noch viel zu frisch. Am heutigen Tag würde ich es nicht überleben ihn zu sehen.
Mein Blick blieb nach vorne und ich überlegte an einem logischen Ziel.
Hm, theoretisch hatten wir uns einfach in den Rasen setzen wollen, das ging überall. Allerdings riss ich Darcie grob mit mir mit. Für Fremde wirkte es sicherlich als gäbe es ein großes und wichtiges Ziel.
Nein, keine Ahnung.
Vermutlich dachte ich wieder zu viel darüber nach.
Da hörte ich Darcie ein Lachen unterdrücken, also hatte sie ihn entdeckt und es kapiert.
Ganz leise sagte sie: "Angsthase."
Ja, sie hatte es verstanden und zog mich damit auf. Wenigstens war Shawn nicht anwesend, ansonsten könnte ich mir das von noch jemanden anhören.
Mittlerweile konnte ich ihre Hand loslassen, da sie direkt neben mir ging und kein Problem damit hatte mit mir Schritt zu halten.
Den inneren Drang mich doch nochmal umzudrehen, hatte ich bis jetzt unterdrückt. Allerdings war es nun nicht mehr zu halten.
Während ich weiter ging, sah ich nach hinten und zu meinem Ensetzen sah er gerade zu mir.
Nein!
Warum ausgerechnet zu mir?
Sein Handy war sicherlich wesentlich spannender oder dieser wunderschöne Campus. Das grüne Gras war wahrlich ein Hingucker.
Ich konnte sagen was ich wollte, aber der eigentliche Hingucker war er.
Ausnahmsweise trug er heute kein Hemd sondern ein Shirt. Es passte ihm perfekt, weshalb man erkennen konnte, dass der Mann Muskeln hatte. Offensichtlich war er auch noch sportlich.
Aber am besten gefielen mir immer noch diese Augen, sie hielten einen sofort gefangen und als ein Lächeln auf seine Lippen fand, setzte mein Herz einen Schlag aus.
Er war einfach atemberaubend.
Darcie holte mich in die Realität in dem sie fragte: "Pheobe?" Mein Blick schnellte sofort zu ihr, was hauptsächlich daran lag, da sie mich derart erschrocken hatte.
Sie seufzte und fragte: "Er gefällt dir wirklich, oder?" Ich sah sie maßlos entsetzt an und sah mich anschließend um.
Es war ihr Glück das niemand zu nahe bei uns war. Es dürfte sie niemand verstanden haben.
Ich wandte mich wieder an sie und antwortete: "Ja, das tut er. In meinen Träumen daten wir uns längst." Damit hatte ich sie natürlich zum lachen gebracht.
Ich schubste sie während dem Gehen mit meiner Schulter leicht an und fragte: "Dir gefällt er wirklich nicht?" Ihr Lachen verstummte ausgesprochen schnell und diesmal war sie es die mich leicht schubste. "Nein, niemals." Darcie verzog sogar noch ihr Gesicht.
Wie konnte man so auf diese Perfektion reagieren?
Naja, eigentlich hatte ich damit Glück. Wobei es vollkommen unrealistisch war an Bancroft auch nur zu denken. Nach der Aktion mit dem Busch erst recht.
Darcie meinte: "Ich kann es kein bisschen nachvollziehen, wie man diesen Typen attraktiv finden kann. Aber keine Sorge, dein Geheimnis ist auf ewig sicher bei mir."
Ich hob meine Hand und sagte dabei: "Schlag ein, denn wir haben offensichtlich einen unterschiedlichen Männergeschmack."
Sie tat es und antwortete: "Stimmt. Meiner ist realistisch und deiner nicht." Ich sah sie empört an und Darcie fing hemmungslos zu lachen an. Aber natürlich hatte sie recht, da konnte ich kein Gegenwort finden.
Sie fuchtelte mit einer Hand herum und ich musste schließlich mit einstimmen, denn ihr Lachen war einfach ansteckend.
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In your Dreams
ChickLitUm sich endlich ihren Traum zu erfüllen flüchtete Pheobe an ein College am anderen Ende des Staates. Dort findet sie neue Freunde, versucht sich ein eigenes Leben aufzubauen und verliebt sich hoffnungslos in den Leiter des Colleges, welcher zugleic...