Kapitel 92

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Am Morgen in Arians Armen zu erwachen war das Beste überhaupt. Ich lag an ihn gekuschelt da mit meinem Kopf auf seiner Brust. Seine Arme hatte er fest um mich gelegt, so als könnte ich ihm ansonsten davonlaufen.

Mich ließ seine Anwesenheit lächeln. Ich mag zu Beginn des Wochenendes, längere gemeinsame Zeit abgelehnt haben, aber nun war ich froh um seine Nähe. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass wir bei meinen Eltern im Haus waren. Da hatte man seelischen Beistand nötig.

Schon schnellte ich in den Sitz auf, was nur bedingt gelang, da Arian mich weiterhin festhielt. Allerdings war mir der Schwangerschaftstest eingefallen, bei welchem er mir Gesellschaft leisten wollte.

Der Dekan gab ein Grummeln von sich und ich löste mich zwanghaft aus seinen Armen. Vielleicht wurde er wacher, wenn ich ihn an die Umstände erinnerte. Deshalb sagte ich: "Arian, ich muss den Schwangerschaftstest machen." Entweder war sein Gehirn noch arbeitsunfähig oder eine mögliche Schwangerschaft stresste ihn ernsthaft nicht, denn das brachte kaum Leben in ihn. Er öffnete lediglich ein Auge und das nur halb.

Mich ließ sein Verhalten leicht lächeln. Seine verschlafene Art war süß, da könnte man sich ein weiteres Mal in ihn verlieben.

So ungern ich ihn verließ, aber ich rückte an die Bettkante. Das Badezimmer rief nach mir, eher ein Teststab.

Die Anspannung stieg und die Nervosität meldete sich. Eigentlich würde ich gerne optimistisch bleiben, nur fiel mir das unglaublich schwer. Obwohl es seit dem Gespräch mit Arian wesentlich besser war. Seine Worte hatten mich beruhigt.

Ich eilte hinüber ins Badezimmer und schloss hinter mir die Tür. Der Test lag neben dem Waschbecken und den schnappte ich mir.

Es war dasselbe Prozedere wie gestern, welches ich schnell erledigt hatte. Auf einen Stab zu pinkeln war auch keine Schwierigkeit.

Danach steckte ich die Kappe drauf, legte den Test wieder neben dem Waschbecken ab und wusch mir meine Hände. Nebenbei starrte ich auf das Ergebnisfeld, dabei musste ich wieder ein paar Minuten warten. Das Starren half wenig weiter.

Gerade als ich das Wasser abstellte, klopfte es an der Tür. Dann hatte Arian es also doch noch aus dem Bett geschafft.

Im Badezimmer gab es über der Tür eine Uhr und darauf sah ich als ich rief: "Du kannst reinkommen!" Die genaue Uhrzeit zu kennen war vernünftig, um das Ergebnis zur richtigen Zeit abzulesen.

Die Klinke wurde nach unten gedrückt und Arian öffnete die Tür. Ich hatte mich wieder dem Test zugewandt und verschränkte meine Arme. Ansonsten hätte ich noch nervös mit meinen Fingern gespielt, dabei wollte ich wenigstens halbwegs ruhig bleiben. Falls der Test positiv war, konnte ich nachher immer noch ausflippen.

Arian kam auf mich zu und fragte: "Wie hast du geschlafen?" An sich war Ablenkung eine tolle Idee, nur half sie in diesem Moment kein bisschen. Nichts könnte mir den aktuellen Stress nehmen.

"Gut und du?"

In seinen Armen hatte ich immer eine schöne Nacht. Da konnte ich keine Beschwerde einreichen. Dennoch war da diese dunkle Wolken über uns, die darauf hinwies, dass das eine Ausnahme für lange Zeit gewesen war.

"Mit dir an meiner Seite immer." An der Stelle fühlten wir dasselbe. Beinahe hätte ich gelächelt, allerdings nagte die Nervosität zu stark an mir.

"Pheobe, auch wenn der Test positiv ist, ist das kein Weltuntergang." Dennoch fühlte es sich danach an. Mein geplantes Leben wäre vorbei, genauso wie seines. Beide hätten wir mit großen Veränderungen zu kämpfen.

Keine Ahnung, wie Arian derart gelassen sein konnte. Diese Ruhe konnte ich in mir nicht finden.

Mir mangelte es an einer Antwort, weshalb ich still blieb. Manchmal war Schweigen allgemein die beste Lösung.

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