Kapitel 54

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Die nächste Ortschaft hatten wir bald erreicht und schon zu Beginn hatte Arian ein Restaurant gefunden. Der Hunger hatte sich längst gemeldet, da war die Pause zur richtigen Zeit.

Da bereits Nachmittag war, was keine üblichen Uhrzeit für ein Mittagessen war, konnten wir schnell einen freien Tisch finden. Es befand sich nämlich kaum jemand im Lokal.

Ich las mir die Speisekarte durch, aber einige Nudelgerichte gab es und davon war ich ein großer Fan. Auf jeden Fall würde ich etwas finden.

Arian meinte gerade: "Wir haben Glück mit dem Restaurant. Zumindest ist die Karte vielversprechend." Ich senkte meine, damit ich zu ihm hinüber sehen konnte. "Da bin ich ganz deiner Meinung." Mit meinem Fuß berührte ich den seinen, was man als Form der Nähe gelten lassen konnte. Arian saß zwar mir gegenüber, dennoch konnten wir Händchen halten. Er legte die seine auf den Tisch, weshalb ich sie gleich ergriff.

Mein Blick wurde erwidert, mit einem Lächeln auf seinen Lippen. "Es ist schön, dass wir endlich mal gemeinsam unterwegs sein können. Dieses Versteckspiel macht einen auf Dauer wahnsinnig." Ich hob und senkte meine Augenbraue, als ich antwortete: "Dabei hat das Verbotene was." Danach wurde mein Gesichtsausdruck ernster, denn ich fügte hinzu: "Gut, nur bedingt. Ich freue mich selber drauf, wenn unsere Beziehung öffentlich wird."

"Ja, ich auch."

Beide klappten wir unsere Speisekarte zu, also hatten wir uns beide entschieden.

Das Thema machte mich nachdenklich. Wenn der Zeitpunkt gekommen war, wurde die Frage aufgeworfen wie genau wir das angehen sollten. Sofort konnten wir das nie bekannt geben, ansonsten könnte man ahnen, dass wir schon vorher eine Beziehung geführt hatten. Es mag zutreffen, nur durfte das niemand wissen.

Arian ahnte meinen Gedanken wohl, denn er sagte: "Zu Beginn gehen wir einfach auf Dates, wie normalerweise die Anfänge sind."

"Perfekt, dann haben wir das geklärt."

Trotzdem würden wir sicherlich den Tratsch anregen. Die Leute würden darüber reden. Etwas anderes konnte ich mir schwer vorstellen. Hoffentlich wurde das nicht zu schlimm.

Die Kellnerin kam nun an unseren Tisch und fragte freundlich: "Und konntet ihr euch entscheiden?" Entweder war sie eine gute Schauspielerin oder mochte ihren Job wirklich, denn ihre Art wirkte echt. Ein bisschen erinnerte sie mich an Darcie, denn sie trug eine ähnliche Haarfarbe, dabei war lila selten vertreten.

Arian deutete auf mich um mir den Vortritt zu lassen. Dem kam ich nach, in dem ich mich an die Kellnerin wandte. "Nummer 27 und ein Glas Mineralwasser, bitte." Mit den Nummern der Gerichte wurde einem das Leben erleichtert. Dadurch blieb einem die Aussprache erspart, zu gerne sprach man etwas falsch aus. Sofern es eine andere Sprache war und bei italienisch war das der Fall.

"Gerne und für Sie?" Sie drehte sich zu meinem Freund und tatsächlich gab er dieselbe Bestellung auf. Unsere Geschmacksnerven waren einander einfach ähnlich.

Die Bestellung hatte sie mitgeschrieben und sagte: "Ok, danke für die Bestellung." Danach ging sie weiter, wobei sie uns ein Lächeln zuwarf.

Ein Grinsen fand von alleine auf meine Lippen, weil ich mich auf das Essen freute. Natürlich trug das geplante Wochenende dazu bei.

"Arian, der Zwischenstopp war eine gute Idee." Daraufhin folgte ein Zwinkern und die Worte: "Ich habe ausschließlich gute Ideen. Mittlerweile solltest du das wissen." Ich rieb meinen Fuß an dem seinen und fragte: "Du meinst wie die Knutschflecke, die du mir am liebsten über den ganzen Körper verteilt verpassen würdest?" "Exakt. Dieses Wochenende sollte ich uns diesen Wunsch erfüllen." Unwillkürlich musste ich lachen, denn seine Eifersucht war viel zu süß. Egal wie unberechtigt sie im Grunde war.

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