Kapitel 90

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Das Gespräch mit meiner Mum war wesentlich besser verlaufen als gedacht. Vielleicht hatte ihr unser letzter Streit zu denken gegeben. Oder der Schock hatte zu tief gesessen. Ich war ausgerechnet mit einer Dealerin befreundet gewesen. Ich hatte zwar keine Ahnung davon gehabt, aber könnte noch Probleme mit der Polizei bekommen.

Einer der Vorteile meiner Eltern war, dass meine Mum mir versichert hatte, dass ich dieses Thema als abgehakt betrachten konnte.

Soeben schloss ich meine Zimmertür hinter mir und holte tief Luft. Das war geschafft und die Beichtstunde hatte ich abgelegt.

Oh.

Der Schwangerschaftstest.

Der fiel mir reichlich spät wieder ein. Dank dem ganzen Stress war mir das ganz entfallen. Keine Ahnung wie ich das hatte vergessen können.

Die Panik keimte in mir hoch und ich eilte in mein Badezimmer. Wobei das sinnlos war. Das Ergebnis musste man nach der angegebenen Zeit ablesen. Zu spät oder zu früh könnte ein falsches Ergebnis angezeigt werden. Dieser Gedanke ließ mich stehen bleiben.

Ich musste ernsthaft bis zum nächsten Morgen warten. Nur sollte ich mir heute noch einen neuen Test kaufen, dann gab es morgen keine Probleme.

Schritt Nummer eins war es den Test in die Mülltonne zu werfen. Damit waren die Beweise vernichtet. Nicht, dass noch jemand in mein Badezimmer stürmte. Es war schon schlimm genug, dass Arlo dieses Wissen hatte.

Schritt Nummer zwei wäre es einen Test kaufen zu fahren. Im idealen Fall schaffte ich es das Haus zu verlassen ohne entdeckt zu werden. Ansonsten hielt meine Mum mich auf oder stellte Fragen.

Schritt Nummer drei war es, zu versuchen die qualvollen Stunden bis zum nächsten Morgen zu überleben. Vor allem alles zu überspielen. Meine Panik sollte niemandem auffallen.

Ich machte mich auf den Weg ins Badezimmer und holte tief Luft.

All das musste ein kranker Witz sein. Eine Schwangerschaft wäre ein derartiges Chaos, dass es schlimmer nicht sein könnte.

Ich betrat den Raum und als erstes fiel mir mein Handy auf, welches auf dem Boden lag. Darcie dürfte vollkommen verwirrt sein, weil das Telefonat so abrupt geendet hatte. Noch mehr dürfte sie genauso von der Frage gequält sein, ob der Test positiv war.

Ich hob es vom Boden auf, denn ich würde ihr eine Nachricht schicken. Sie sollte auf dem neuesten Stand sein. Anschließend durfte sie bis morgen gemeinsam mit mir durchdrehen.

Kaum hielt ich es in der Hand, entsperrte ich mein Handy. Tatsächlich hatte ich drei Nachrichten erhalten. Natürlich waren sie von meiner besten Freundin. Ich öffnete den Chat und las sie mir durch.

Darcie
Was ist los? Wer war das?

Darcie
Ich mache mir Sorgen. Ist alles gut?

Darcie
Bitte melde dich.

Pheobe
Arlo hat mich erwischt und wollte meinen Eltern davon erzählen.
Also bin ich ihm nach gegangen.
Leider dauerte es zu lange, weshalb das Ergebnis ungültig ist.
Ich kann erst morgen den nächsten Test machen.

Damit hatte sie alle relevanten Infos. Den Rest besprachen wir später, falls wir mal alleine waren. Ansonsten musste sie sich gedulden.

Nun widmete ich mich meiner eigentlichen Aufgabe und entfernte die Beweise. Anschließend durfte die kleine Shoppingtour starten.

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