Den Kuss hatten wir in die Länge gezogen, dabei wären meine Beine beinahe zu Pudding geworden. Das Gefühl, welches er mir gab, war einfach unglaublich.
Nach dem wir uns voneinander gelöst hatten, musste ich erst einmal tief Luft holen. Obwohl die Zeit mit ihm wunderschön war, lag die dunkle Wolken über uns, dass es einen zeitlichen Druck gab. Meinen Gedanken sprach ich laut aus, in dem ich sagte: "Zu lange kann ich nicht bleiben."
Falls mich doch jemand gesehen hatte, sollten wir kein Risiko eingehen. Am Ende sollte man es für ein einfaches Treffen zwischen Professor und Studentin halten.
Er gab mir einen Kuss und antwortete danach: "Für das nächste Mal hätte ich eine Idee wie wir uns länger sehen können." Unwillkürlich musste ich lächeln, denn das klang vielversprechend. Fragend sah ich auf zu ihm, denn das musste er noch näher ausführen. "Und die wäre?"
"Der Parkplatz könnte zu riskant sein, aber wenn du außerhalb des Grundstücks wartest, könnte ich dich mitnehmen und wir fahren zu mir. Dann wären wir wirklich ungestört." Ein Lächeln fand von alleine auf meine Lippen, denn das klang nach einem vernünftigen Plan, der umsetzbar war. Bei ihm zu Hause hätten wir keinen Stress und wären vollkommen alleine. Hier könnte praktisch jeder Zeit jemand an die Tür klopfen.
Mein Lächeln wurde erwidert und ich antwortete: "Das machen wir so. Vielleicht fahre ich mit dem Bus ein oder zwei Haltestellen mit, denn diesen Campus zu Fuß zu verlassen könnte Fragen aufwerfen. Etwas das wir vermeiden sollten."
Das College war mitten im Nirgendwo, da wäre es seltsam, wenn ich einfach drauf los ging. Keine Ahnung, ob man mir einen Spaziergang abkaufen würde. An sich war das nämlich nichts, das ich in der Freizeit gerne tat. Mitten im Nirvana spazieren gehen und mir nur die Beine zu vertreten.
Arian nickte gleich, also hielt er das auch für vernünftig. "Gut, dann ist das vereinbart. Du könntest auch bei mir übernachten. Für den Morgen fällt uns sicher eine Lösung ein." Das war noch besser, denn dann könnten wir mehr Zeit miteinander verbringen.
"Mit Sicherheit, weil ich einfach den Bus nehme. Nur sollte mich am besten nie jemand dabei erwischen wie ich dein Haus verlasse oder betrete. Außer natürlich Darcie ist dabei, dann lasse ich es mir einreden."
Ansonsten wäre mir das viel zu riskant. Mit meiner besten Freundin war es ok, denn sie war seine Schwester. Aber ich mit ihm alleine war keine Option.
Nach dem er meine Hand genommen hatte, diese leicht drückte, meinte er: "Das sollte kein Problem sein."
Arian deutete zu einem der Stühle vor seinem Schreibtisch und fragte dabei: "Bleibst du noch kurz? Ein Gespräch zwischen Professor und Studentin braucht auch seine Zeit."
Wie könnte ich da nein sagen? Alleine in dieses Gesicht zu sehen, ließ mich dem einfach zustimmen. Egal was er von mir wollte. Es war erstaunlich, wie sehr man jemanden verfallen konnte.
"Ja, gerne."
Er zog mich mit sich und fragte: "Wie war dein Tag überhaupt?" Die Frage freute mich, denn das zeigte von Interesse. Ansonsten würde man wohl kaum nachhaken.
"Echt gut. Die Kurse waren in Ordnung und danach war ich mit Darcie und Shawn noch am Campus. Das Wetter war perfekt dafür." Arian setzte sich und meine Hand hielt er weiterhin, an der er mich auf seinen Schoß zog. Das ließ ich gerne zu und war so frei meine Arme um seinen Hals zu legen.
"Dann tut es mir leid, denn deinen Freunden wollte ich dich nicht klauen. Obwohl ich dich unbedingt bei mir haben wollte." Erst da fiel es mir wieder ein.
Meine Mum.
Ihre Show hätte sich eigentlich in mein Hirn einbrennen sollen. Aber keine fünf Minuten später hatte ich schon jemand anderes in meinem Kopf.
Man sah es wohl meinem Gesicht an, denn Arian fragte besorgt: "Was ist los, Pheobe? Ist etwas passiert?" Ich tat es mit einer Handbewegung ab, denn das mussten wir nicht vertiefen. Am besten schoben wir dieses Thema für den Moment beiseite. "Nur meine Mum war vorhin hier. Das fiel mir eben wieder ein, aber alles gut." Im Grunde war es das auch. Für heute hatte ich meine Ruhe vor ihr, das konnte man als ein gelöstes Problem bezeichnen.
Seine Arme hatte er längst um mich gelegt und drückte diese einmal leicht zu. "Nein, erzähl was passiert ist. Du wolltest dieses Gespräch doch eigentlich meiden, bis sie sich beruhigt hat."
Stimmt, das war ihm klar. Es war überhaupt der Grund gewesen, warum ich am Wochenende bei ihm zu Hause gewesen war. Da konnte ich eigentlich meiner Mum dankbar sein. Ansonsten hätte ich nämlich nie Darcie an ausgerechnet diesem Wochenend besucht, wenn sie ihren Bruder sah.
Ich gab mir einen Ruck und erzählte: "Meine Mum war plötzlich auf dem Campus und hat mich gefunden. Also habe ich mich dem Gespräch gestellt, trotzdem habe ich es kurz gehalten." Erneut tat ich es mit einer Handbewegung ab, denn darüber konnten wir ein andermal genauso reden. Heute hatten wir viel zu wenig Zeit.
Um ganz sicher zu sein, dass wir das Thema wechselten, sagte ich: "Jetzt bist du dran. Wie war dein Tag?" Kurz musterte er mich, jedoch kam er meiner Bitte nach und ließ das Thema fallen. Arian antwortete: "Arbeitsreich und anstrengend. Ein weiterer Grund dich zu treffen, weil du meine Laune wieder hebst." Ich fing an zu grinsen, denn das ging nicht nur ihm so. "Du meine auch."
Ein Kuss musste danach sein, denn die machten süchtig.
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In your Dreams
ChickLitUm sich endlich ihren Traum zu erfüllen flüchtete Pheobe an ein College am anderen Ende des Staates. Dort findet sie neue Freunde, versucht sich ein eigenes Leben aufzubauen und verliebt sich hoffnungslos in den Leiter des Colleges, welcher zugleic...