Kapitel 53

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Die Fahrt über wurde es nie langweilig. Wenn man eine Verbindung zu jemanden hatte, war es leicht ein Gesprächsthema zu finden. Und wir waren auf einer Wellenlänge.

Die Landschaft zog an uns vorbei und aktuell befanden wir uns auf einer Schnellstraße. Arian schien genau zu wissen wohin wir mussten, denn das Navi blieb ausgeschaltet. Entweder war er hier bereits entlang gefahren oder er war gut darin sich solche Strecken zu merken. Ich selbst würde das ohne Navi nie auf die Reihe bekommen.

Ich war ganz ihm zugewandt als ich fragte: "Wie lange dauert es eigentlich noch?" Mittlerweile waren wir seit einigen Stunden unterwegs. Ich hoffte auf eine baldige Ankunft. Allerdings war es nötig, dass wir weit weg reisten. Ein Risiko einzugehen wäre dumm.

"Nicht mehr zu lange. Wenn du willst können wir irgendwo eine kurze Pause einlegen. Hier sollte uns niemand kennen."

Seine vorherige Drohung auf einem abgelegenen Parkplatz zu halten, schien er vergessen zu haben. Ich würde still bleiben, denn für Privatsphäre wäre ein Hotelzimmer wesentlich geeigneter.

"Du bist der Fahrer, also wie du willst. Das überlasse ich ganz dir." Kurz wurde mein Blick erwidert und das mit einem Lächeln. Die gute Laune war allgemein zum Greifen nahe.

"Ok, dann suchen wir nach einem Restaurant, sobald wir die Schnellstraße verlassen haben. Oder wie klingt essen für dich?"

"Arian, bei Essen bin ich immer dabei. Die Frage musst du nicht mal stellen." Damit hatte ich uns beide zum Lachen gebracht.

Natürlich hatten wir Snacks für die Reise dabei, trotzdem konnte eine richtige Mahlzeit toll sein. Und die Pause bei der Fahrt war genauso eine gute Idee. Vor allem für ihn.

"Perfekt. Wir sollten bald wieder in einer bewohnten Gegend sein. Dann können wir Ausschau halten."

Ich wandte mich dem Seitenfenster zu und noch waren wir umgeben von Feldern. Weiter hinten konnte ich einen Wald ausmachen. Ein schöner Fleck Natur beschrieb das Ganze am besten.

Da kam mir ein Gedanke und den sprach ich aus. "Ich könnte bei Darcie nachfragen wie es bei ihnen läuft. Vielleicht hat mein Bruder sie bereits zu Tode genervt."

Dabei waren die beiden frisch verliebt, da war es schwer dem anderen auf die Nerven zu gehen. Zumindest hatte ich das bei Arian bis jetzt keine Sekunde empfunden.

"Als ob sie auf ihr Handy sieht. Das macht sie nur, wenn Keaton abwesend ist, um mit ihm zu schreiben." Da hatte er ein gutes Argument gefunden, weshalb ich mir ein Lachen verkneifen musste. Allerdings war das süß bei den beiden.

Arian stellte schon die nächste Frage: "Weiß er, dass du mit mir unterwegs bist? Besser gesagt wer genau ich bin?" Langsam wanderte mein Blick zu ihm hinüber, allerdings wirkte er nicht angespannt. Also hatte er keine Bedenken was das anbelangte. Gut, ich würde es nie jemanden erzählen, dem ich misstraute und das dürfte ihm bewusst sein.

"Nein. Er war zu sehr auf Darcie fokussiert, da ging das unter. Und ich muss es ihm nicht auf die Nase binden."

"Verständlich."

Ich kramte mein Handy aus meiner Handtasche, denn ich konnte ihr zumindest schreiben. Egal, ob die Antwort erst später geschickt wurde. Ich entsperrte den Bildschirm und fing zu tippen an.

Pheobe
Hi Darcie. Wie ist es mit meinem Bruder? Ist er erträglich? Oder hast du ihn bereits vor die Tür gesetzt? Ich würde dir das als Letzte verübeln. Viel Spaß noch.

Ein bisschen ärgern musste ich Keaton auf jeden Fall. Da war diese Nachricht angebracht.

Mein Handy hielt ich in der Hand und sagte: "Ich habe ihr eine Nachricht geschickt. Spätestens im nächsten Leben wird sie darauf antworten." Arian lachte deshalb und ich fuhr fort: "Aber wem machen wir was vor? Sobald unser Ziel erreicht ist, werden wir uns auch null für die Handys interessieren."

"Stimmt. Sie sind dann unwichtig." Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und drückte leicht zu. Leider musste er auf die Straße fokussiert bleiben, ansonsten könnte er mein freches Lächeln sehen.

"Ich will übers Wochenende deine volle Aufmerksamkeit haben. Nichts soll so wichtig sein wie ich." Er drückte erneut leicht zu und fing zu lächeln an. "Die wirst du haben, darüber musst du dir keine Sorgen machen."

"Sehr gut. Du übrigens auch meine."

Wie herrlich doch dieses verliebte Dasein sein konnte. Man könnte den ganzen Tag lang wie bekloppt grinsen. Und anstarren könnte ich diesen attraktiven Mann auch die ganze Zeit. Verrückt wie gerne man jemanden haben konnte.

Und wunderschön, wenn diese Gefühle erwidert wurden.

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