Kapitel 65

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Kopfschmerzen.

Davon war mein morgendliches Erwachen begleitet. Ich hatte es maßlos übertrieben und hatte Probleme mit meiner Erinnerung.

Die Augen zu öffnen war eine Qual, weshalb ich zwei Versuche nötig hatte.

Die Sonne schien ins Zimmer, also hatte der Tag längst begonnen. Ich gab ein Stöhnen von mir und setzte mich langsam auf. Nach einem Check der Umgebung stand fest, dass ich in Kellys Zimmer geschlafen hatte. Im Bett ihrer Mitbewohnerin um genau zu sein. Wer weiß wie ich es hierher geschafft hatte.

Das Bett mir gegenüber war leer, also hatte ich den Weg scheinbar alleine geschafft. Außer Kelly war schon wieder unterwegs. Nur hielt ich das für unwahrscheinlich, da sie einen ähnlichen Zustand haben dürfte.

Mein Kopf hämmerte, da hatte ich eine Schmerztablette dringend nötig. Keine Ahnung wo Kelly diese lagerte. Wohl oder übel musste ich mein Zimmer aufsuchen, denn diese Schmerzen wollte ich mir ersparen.

Ich quälte mich aus dem Bett und durfte feststellen, dass ich noch immer das schwarze Kleid trug. Ich hatte es wohl für unnötig gehalten mir etwas Bequemes anzuziehen.

Ich sah mich im Zimmer um, dabei war längst geklärt, dass Kelly sich sonst wo befand. Die Badezimmertür stand offen, also war sie nicht mal dort.

Um mein Handgelenk hatte ich ein Haarband und mit dem band ich meine Haare hoch. Mein Aussehen war mir vollkommen egal, also gab ich mir dabei keine Mühe.

Danach setzte ich mich in Bewegung, denn umziehen würde ich mich auf meinem Zimmer. Ich hatte hier zwar ein paar Klamotten gelagert, aber die behielt ich für ein andermal auf.

Genervt öffnete ich die Tür, diese Schmerzen konnten keine gute Laune hervorrufen. Ich verließ den Raum und knallte hinter mir die Tür zu.

Auf dem Gang war niemand zu sehen, weshalb ich in aller Ruhe weitergehen konnte. In Anbetracht der Tatsache wie viele Leute gestern auf der Party gewesen waren, dürften einige einen Kater erleiden.

Was bitte war gestern überhaupt passiert?

Ich erinnerte mich noch daran, dass ich mit Kelly auf Leonardo getroffen war. Danach wusste ich absolut nichts mehr. Offensichtlich hatte ich zu viel Alkohol getrunken.

Die gewünschte Tür hatte ich bald erreicht und öffnete sie leise. Falls Darcie schlief, wollte ich sie ungern wecken.

Kaum betrat ich den Raum, stand meine Mitbewohnerin von ihrem Bett auf. Sie trug keinen Pyjama mehr, also dürfte sie seit längerem wach sein.

"Da bist du ja endlich." Hinter mir schloss ich die Tür, da konnte die Fragerei beginnen. "Pheobe wo warst du?"

Ich ging auf mein Nachtkästchen zu und antwortete dabei: "Wie immer bei Kelly. Ich hab im Bett ihrer Mitbewohnerin geschlafen." Eigentlich wusste sie das, aber ich wollte es angemerkt haben.

"Es ist schon Nachmittag." Da es eine Feststellung war, erwiderte ich darauf nichts. Wenigstens hatten wir damit ungefähr die Uhrzeit geklärt.

Darcie gab ein Seufzen von sich und ich öffnete die Schublade, in welcher ich Schmerzmittel gelagert hatte.

"Wie war die Party?"

"Gut." Zumindest vermutete ich das. Es hatte auch gut angefangen, sofern man meinen Liebeskummer ignorierte.

"Danke, dass du heute ohne Kelly unterwegs bist. Sie klebt ziemlich an dir."

Ich setzte mich auf mein Bett und sah mich nach einer Wasserflasche um. Das Problem wurde von Darcie gelöst, die zu mir kam und mir eine reichte. Sie dachte voraus, das musste man ihr lassen.

"Danke. Du bist ein Schatz." Sie tat es mit einer Handbewegung ab und setzte sich neben mich. Ich nahm die Tablette und ersehnte mir die Wirkung herbei.

Als ich sie mit dem Wasser hinunter gespült hatte, fragte ich: "Was ist dein Problem mit Kelly?"

Offensichtlich hatte sie eins, wenn sie schon erfreut darüber war, wenn sie abwesend war. Entweder konnte Darcie sie nicht leiden oder war eifersüchtig. Wobei ich ihr zweiteres nicht zutraute. Darcie und eifersüchtig passte nicht zusammen, dafür war sie zu gut. Die Frau wünschte gerade ihren Freunden das Beste.

Ich sah zu ihr und sie zuckte mit den Schultern. Dann blieb sie eben stumm, obwohl ich neugierig war.

Sie schnappte sich mein Handgelenk, um mich festzuhalten. Da konnte kein gutes Thema folgen. Ich ahnte es bereits.

"Pheobe, bitte bleib kurz und hör mich an." So sehr es mich nervte, aber mit dem flehnenden Blick hatte sie mich am Haken. Ich gab ein Nicken von mir, was sie dazu veranlasste fortzufahren. "Arian würde wirklich gerne mit dir reden. Und wenn es nur kurz ist." Ihre Worte machten mich wütend, obwohl mein Herz schmerzte. "Darcie, er hat die Beziehung beendet. Es reicht, dass ich ihn bei den Vorlesungen sehe. Ansonsten will ich keinen Kontakt, wie er es verlangt hat."

Ich entriss ihr mein Handgelenk und stand auf. Bei dem Thema musste man praktisch die Flucht ergreifen.

"Pheobe, das ist keine richtige Trennung, sondern eine Pause." Eigentlich hatte ich abhauen wollen, aber das ließ mich stehen bleiben. Es bildeten sich bereits Tränen in meinen Augen, dennoch erwiderte ich ihren Blick, um meine Worte zu verdeutlichen. "Doch, das ist eine richtige Trennung. Er wagte es nur nicht das richtig zu beenden, weil es eine illegale Beziehung war. Arian hat Angst, dass ich etwas sage. Deshalb schlägt er diese dämliche Pause vor."

Ich stürmte zur Tür, denn die Tränen waren unaufhaltsam. Dabei heulte ich ungern vor der Schwester meines Ex.

Natürlich eilte sie mir nach, denn für meine Mitbewohnerin war die Unterhaltung noch nicht beendet. "Pheobe..." Allerdings hatte ich die Tür erreicht und riss diese auf. Zu meiner Überraschung merkte sie an: "Das ist sein voller Ernst, wenn er das als Pause bezeichnet. Er wartet auf dich und du hoffentlich auf ihn."

Es mag niemand auf dem Gang sein, dennoch trat ich einen Schritt näher an sie heran und flüsterte: "Du bist meine beste Freundin, dir würde er nie die Wahrheit ins Gesicht sagen. Logischerweise erzählt er dir genauso diese verdammte Lüge."

Ich machte auf dem Absatz kehrt und stürmte davon. Arian sollte jemand anderen für dumm verkaufen. Ich hatte genug.

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