Kapitel 75

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In der Mitte des Raumes blieb er stehen und ich sah ihn erwartungsvoll an. Wenn das keine großen Neuigkeiten waren, würde ich ihn erschlagen. Wenn Shawn schon derart ins Zimmer stürmte, sollte das einen guten Grund haben.

Er holte tief Luft und fing an: "Stefano hat mir gerade etwas über Kelly erzählt. Ich finde das solltet ihr wissen." Ich hob eine Augenbraue, allerdings konnte ich mir keine schlechten Nachrichten vorstellen. An ihr konnte man nämlich nichts aussetzen.

Plötzlich fing Darcies Handy zu klingeln an, weshalb sie sagte: "Wie gedacht, es dauert keine fünf Minuten." Mein Herz fing zu rasen an, denn wenn das ihr Bruder war, hatte ich den Stress meines Lebens.

Moment.

Shawn war hier, da konnte Arian nie mit mir reden. Außer natürlich er wollte, dass es eine Person mehr wusste. Und das dürfte er nie wollen. Im Grunde war ich sicher.

Ich klopfte neben mich aufs Bett damit Shawn sich setzte. Er konnte sehr gerne länger bleiben. Meiner Bitte kam er nach in dem er sich in Bewegung setzte.

Darcie hatte ihr Handy bereits in der Hand und erklärte: "Ja, das ist Arian." Sie verzog ihr Gesicht, was vermutlich am vorherigen Geständnis lag. Sie dürfte ihren Bruder wirklich in einem anderen Licht betrachten. Wenn die Lage keine ernste wäre, hätte ich gelacht.

Wie man Shawn kannte, legte er sich seinen Handrücken an die Stirn und seufzte dramatisch. Leise sagte er: "Ausgerechnet dieser atemberaubende Mann ist ihr Bruder." Danach nahm sie schon ab, weshalb er die Klappe hielt.

"Hi Arian."

Mein bester Freund setzte sich und drehte sich mir zu, allerdings blieb ich auf Darcie konzentriert. Meine Neugier wollte unbedingt wissen was die beiden redeten. Leider verstand ich kein Wort.

Shawn musste mich ablenken in dem er fragte: "Darf ich jemals nachhaken? Oder bittest du mich auf ewig das nie anzusprechen." Entsetzt landete mein Blick auf ihm und seiner lag auf meinem Hals.

Keine Ahnung, ob er mir eine Lüge abkaufen würde. Theoretisch könnte ich einen Typen erfinden. Da müsste mir nur noch einfallen wie zur Hölle ich den getroffen haben könnte.

Darcie hörte ich nebenbei antworten: "Ja, ich bin gut im Wohnheim angekommen. Shawn und Pheobe sind gerade hier." Damit war Arian klar, dass man jegliches Gespräch mit mir verschieben musste.

Shawn rempelte mich mit seiner Schulter an, womit er meine Aufmerksamkeit erhielt. "Wusstest du es eigentlich?" Mit seinen Augen deutete er hinüber zu Darcie. Ich nickte nur, denn das durfte unser bester Freund wohl wissen. Außerdem konnte er es sich selbst denken. Immerhin war ihm klar, dass ich mal ein Wochenende bei Darcie zu Hause verbracht hatte. Da war das offensichtlich.

Nun schlug er mir gegen den Oberarm, was ihm einen genervten Gesichtsausdruck einbrachte.

Mein Herz blieb stehen als meine Mitbewohnerin sagte: "Ja, mach ich. Ich gebe ihr nachher Bescheid."

Bitte sprachen sie nicht über mich. Ich überlebte keine weitere Unterhaltung mit diesem Mann. Am besten wanderte ich aus und wechselte den Kontinent. Damit wäre genug Distanz zwischen uns.

Shawn ließ sich nicht beirren und blieb beim gefährlichen Thema. "Es tut fast schon weh, so groß ist meine Neugier." Ich musste mich räuspern und sagte einfach das Erstbeste das mir einfiel. "Sorry, aber ich schäme mich selbst dafür. Das war nämlich irgendein wildfremder Typ. Ich war gestern echt verdammt betrunken. Danke, wir sollten dieses Thema totschweigen."

Er zwickte mich in die Seite, weshalb ich einen kleinen Aufschrei von mir gab. Das war zu fest gewesen, was er sich denken konnte. "Pheobe, für Lügen kommt man in die Hölle." Um abzulenken antwortete ich gleich: "In Anbetracht der Tatsache wie oft ich schon meine Eltern angelogen habe, sobald ich dort bin, reserviere ich dir einen Platz." Der Wechsel hatte gezogen, denn mein bester Freund ging darauf ein. "Naja, deine Eltern sind aber auch sehr streng. Ich glaube da kann man eine Ausnahme machen. Man muss den Leuten Verständnis entgegen bringen."

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