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ᎻϴΝᏀᎫϴϴΝᏀ

Den ganzen Abend und den nächsten Tag saß ich noch daran, die Blätter anzustarren und mit meinem Rotstift eine Note in meine
Notizen zu schreiben.

Es war unglaublich anstrengend und der Zeitaufwand war immens, doch wir hatten nur drei Wochen Zeit und die Zweitkorrektur musste ebenso durchgeführt werden.

Dennoch passte San auf, dass ich aß und genug trank, wofür ich ihm dankbar war.

Was mich jedoch beunruhigte, war Mingis Abwesenheit.

Er wollte heute vorbeikommen, doch er kam nicht und als ich ihm schrieb, antwortete er nicht.
Er las die Nachrichten lediglich.

Auch die anderen beiden hatten wenig Erfolg, doch ihnen hatte er wenigstens geschrieben, dass er seine Ruhe brauchte und ich hatte eine Ahnung, woran es lag.

Und ich verstand es - dass er seine Ruhe wollte.

Doch gleichermaßen machte ich mir Sorgen und konnte mich schwer konzentrieren, da ich den restlichen Dienstagnachmittag nur auf mein Handy starrte, in der Hoffnung, er habe mir geschrieben.

Doch dem war nicht so.

Ich werde wohl bis morgen abwarten dürfen, dachte ich seufzend.

***

Voller Unmut betrat ich die Aula und öffnete die großen Fenster, um frische Luft hineinzulassen.

Ich war natürlich einige Zeit eher da als die Prüflinge, weshalb ich alleine hier verweilte.

Ich hatte mir schon Kaffee geholt und meine Sachen auf dem Tisch ausgebreitet.

Natürlich würde ich mich weiterhin den Arbeiten widmen, da ich die Prüfung selbst nicht mitschreiben musste und daher keine eigene Musterlösung brauchte.
Schließlich war ich nicht der Fachlehrer.

Also hatte ich mir drei bis vier Werke vorgenommen, die mittig auf dem Tisch platziert waren.

Gelangweilt wartete ich, bis Schritte zu hören waren und die Teenager den Raum betraten.

Mit ihnen der Schulleiter mit den dicken, weißen Umschlägen.

Suchend blickte ich mich um und sah, wie Seonghwa und Wooyoung sich einen Platz in der Nähe nahmen, doch Mingi schien noch nicht da zu sein.

Beunruhigt sah ich mich um, bis ich ihn an der Garderobe entdeckte.

Erleichtert atmete ich auf, doch anders als gedacht, blickte er mich keine einzige Sekunde an und lief auch nicht zu dem freien Platz bei seinen Freunden.

Er setzte sich stattdessen nach hinten in die Nähe der Ecke.

Prüfend, wie ich darauf reagierte, blickten die beiden Anderen zu mir, woraufhin ich sie gezwungen anlächelte.

Natürlich bemerkten sie dies.
Sie saßen weit genug vorne und kannten mich gut.

Ich hoffte sehr, dass ich ihn nach der Prüfung irgendwie abfangen konnte, denn ich wollte das nicht so im Raum stehen lassen.

Dafür bedeutete er mir zu viel.

***

Gleicher Ablauf, gleiches Prozedere.

Nachdem jeder abgegeben und seine Sachen zusammengepackt hatte, leerte sich die Aula.

Ich hatte die Prüfungen korrigieren können und musste mich doch nun sputen, um den Braunhaarigen noch abzufangen.

"Shit", murmelte ich, denn ich war zu spät.

Er war nahezu geflüchtet, um dem Gespräch wohl aus dem Weg zu gehen, aber nicht mit mir!

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt