«Da seid ihr beiden ja endlich», rief uns ein fröhlicher Dominic Sherwood entgegen und winkte uns wie verrückt zu. Für sein Alter sah er zwar ziemlich erwachsen aus, doch ich wusste bereits nachwenigen Minuten die ich in seinem Beisein verbrachte, dass er teilweise ein richtig kindliches Gemüt hatte. Ständig gingen ihm unpassende Gedanken durch den Kopf, die er natürlich sofort zum Besten geben musste, ganz egal wie heikel die Situation gerade war. Verlegenheit und Scham schienen diesem Kerl absolute Fremdwörter zu sein und das machte ihn zu einem wahrhaft bekloppten Bekloppten.
Aber ich mochte solche Menschen, die sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben ließen und so erwiderte ich gespielt übertrieben seine Geste, nachdem ich mich von Matt losgelöst hatte. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu dem Tisch in der hinteren rechten Ecke, an der sich der erste Teil der Crew eingefunden hatte. Dort saßen neben Dom auch Kat, sowie den beiden gegenüber Em und Sai. Von den anderen jedoch weit und breit keine Spur, was mich zur Frageführte, ob bei dem Vorsprechen denn immer noch keine Entscheidung gefallen war. Allerdings kümmerte mich das in diesem Moment nur am Rande, die Hauptsache war, dass wir nicht das Schlusslicht bildeten.
«Wir sind ja gar nicht die Letzten, Matt! Ich hab mich also völlig umsonst beeilt», ließ ich mich ächzend auf den Platz neben Sai fallen. Eine kurze Begrüßung in Form von Nicken erfolgte, ehe ich meine Augen wieder auf den Mann richtete, der mich vor kurzem noch auf so süße Weise nach meiner Nummer gefragt hatte.
«Hör bloß auf damit! Ohne mich würdest du immer noch im Badezimmer stehen und dich hübsch machen. Also sei lieber froh, dass ich dich gedrängt habe!», konterte er knurrend und setzte sich mir direkt gegenüber. Er warf mir einen ernsten Blick zu, doch ich konnte sehen wie seine Mimik bereits am Bröckeln war. Viel fehlte nicht mehr und ich würde ihn zum Lachen bringen können. Eine Herausforderung der ich mich nur zu gerne stellte, hörte es sich doch so wunderbar an, wenn er ausgelassen lachte.
«Du kannst einfach nicht damit aufhören, wie?» Erneut grinste ich über beide Backen und konnte förmlich mit ansehen wie die Schamesröte in Matts Gesicht zurückkehrte. Der erste Schritt war getan und ich würde alles Nötige unternehmen, um weiterzumachen. Je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto besser lenkte es mich von all den Sorgen ab, die sich sonst so in meinem Kopf tummelten. Ichwusste nur zu gut, welche dunklen Gedanken auf mich lauerten, doch ich wollte ihnen erst gar keine Chance lassen, sich in den Vordergrund zu drängen.
«Keine Ahnung, was du jetzt schon wieder meinst», erwiderte Mattschnippisch und winkte eine der Kellnerinnen herbei, die gerade am Nachbartisch vorbeilief. Diese hob ihren rechten Zeigefinger und bedeutete uns damit, noch einen Moment zu warten. Matts Blick blieb jedoch weiter auf ihr ruhen, ganz so, als ob er versuchte mir auszuweichen. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht einen Ausweg finden würde. Matt sollte sich gefälligst auf mich konzentrieren, nicht auf irgendwelche vielbeschäftigten Bedienungen.
«Oh, du weißt genau wovon ich spreche! Magst du den anderen nicht davon berichten?», neckte ich ihn und beobachtete amüsiert wie er auf seinem Platz nervös hin und her rutschte.
«Wow», entkam es aus der hinteren Ecke von der rotblonden, jungen Frau, gefolgt von einem hellen Kichern ihrerseits. «Ihr kennt euch jetzt wie lange? Einen halben Tag? Dennoch führt ihr euch auf, als wärt ihr bereits seit Kindheitstagen befreundet. Die Chemie stimmt auf jeden Fall bei euch beiden, das lässt sich sowas von überhaupt nicht leugnen.»
«Muss an meinem unwiderstehlichen Charme liegen», antwortete ich schmunzelnd und sah Matt dabei direkt in die Augen. Dieser wich meinem Blick jedoch prompt schon wieder aus und wandte sich erneut der Kellnerin zu, während die anderen sich in ein wildes Lachen verstrickten. Na zumindest bei dem Rest hatte mein Plan funktioniert, jetzt fehlte nur noch einer. Aber ich war mir sicher, dass mir rechtschnell etwas einfallen würde, womit ihn zum Lachen brachte. Ichmusste nur geduldig auf meine Chance warten und dann gnadenloszuschlagen. Meine entwaffnende Ehrlichkeit würde das schon irgendwie schaffen, wäre jedenfalls nicht das erste Mal.
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Mein neuer Anfang
FanfictionHarry konnte sich eigentlich absolut nicht beschweren. Als erwachsener Mann stand er genau da, wo er immer sein wollte. Mit einer Traumfrau an seiner Seite und einem Job, die er beide über alles liebte. Doch obwohl er sich dank seines tänzerischen T...