48 - Matt

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«Geht doch», knurrte ich Harry brummend hinterher, als er sich gerade verblüffend schnell aus meinem Sichtfeld schlich. Dieser Idiot war aber auch unersättlich, es war als ob er ständig nur das eine im Kopf hatte.

Seufzend wandte ich mich wieder zu dem Pissoir um und erleichterte umgehend meine Blase von dem mittlerweile mehr als unangenehmen Druck. Viel länger hätte ich es wohl echt nicht mehr ausgehalten. Die Vorstellung, dass Harry jetzt neben mir stehen und mir zusehen könnte, hatte irgendwie etwas Verstörendes. Bis jetzt waren wir ja nicht gerade weit gegangen, doch wenn ich daran dachte was ich noch gerne alles mit ihm anstellen wollte, schüttelte es mich. Hatte er womöglich irgendeinen seltsamen Fetisch, von dem ich noch nichts wusste? Wenn ja, würde ich das, glaube ich, niemals erfahren wollen. Dafür sollte er sich jemand anderen suchen, das war so gar nicht meins. Auch wenn es durchaus mehr im Bett sein durfte als nur schlichten Blümchensex, aber sowas Exotisches? Schließlich hatte er doch eben damit etwas Bestimmtes andeuten wollen, oder nicht? Auch wenn ich mich ernsthaft fragte, welcher Mann gerne einem anderen den Penis halten wollte, wenn er ...

Nein, nein, nein. Ich musste unbedingt aufhören mir so etwas vorzustellen! Das war doch nicht normal. Das ...das ...verdammt! Sowas konnte doch nicht ...niemals. Aber wenn Harry tatsächlich ...wenn er wirklich hier wäre und ...oh fuck! Fuck! Das ging gerade in die vollkommen falsche Richtung, doch ich konnte meine eigenen Gedanken nicht aufhalten. Ohne es mir erklären zu können, musste ich zugeben, dass mich auch solch eine wirre Vorstellung verrückt machte, einfach nur weil Harry in ihr vorkam.

«Aaaah», entkam mir ein leises, langgezogenes Stöhnen.

Entsetzt hielt ich mir meine linke Hand vor den Mund, um weitere Geräusche zu unterdrücken. Ich war längst fertig mit Pinkeln, doch warum hielt ich meinen Schwanz immer noch fest? Und warum begann ich plötzlich mich selbst zu befriedigen? Holte ich mir gerade ernsthaft einen runter bei dem Gedanken wie Harry mich ...dabei beobachtete? Konnte ich mich denn so schlecht beherrschen, oder waren das lediglich die Nachwehen von dem, was er Minuten zuvor noch mit mir angestellt hatte? Wie hatte ich auch nur widerstehen können, als er so perfekt vor mir kniete und mich mit seiner heißen Zunge verwöhnte? Im Nachhinein erschien es mir als ein Ding der Unmöglichkeit, denn jetzt wo ich alleine war und nur meine Gedanken und meine Fantasie meine Begleiter waren, kam ich ja fast schon bei der bloßen Vorstellung von meinem Schwanz in seinem Mund. Oh verdammt aber auch, ich wusste es von Anfang an. Harry würde mein Untergang werden.

Noch vor ein paar Sekunden hatte ich mich vor der Vorstellung geekelt, dass er seltsame Vorlieben im Bett – oder besser gesagt im Bad –haben könnte, und jetzt? Jetzt schob ich meine rechte Hand immer wieder in einem unermüdlichen Tempo meinen Schaft entlang, drückte mal mehr, mal weniger fest zu, während ich zur Lärmunterdrückung meine Lippen um meinen linken Arm legte.

Ein dezentes Klopfen holte mich schließlich aus meinen Träumereien zurück. Ich entfernte ruckartig meine Hand von meinem heftig pochenden Schwanz und drehte mich überrascht um. Außer dem kurzen Klopfen war jedoch weiter kein anderes Geräusch zu hören. Bevor jedoch jemand die Gelegenheit dazu bekam mich so aufgegeilt und auf Halbmast zu sehen, zog ich flugs wieder die Hosen hoch und richtete meine Mitte. Ein Blick in den Spiegel verriet mir jedoch, dass sich eine kleine Beule abzeichnete, von der ich gerade alles andere als begeistert war. Wenn Harry das gleich sah, würde er bestimmt nur wieder selbstgefällig grinsen.

Da ich jedoch eh so schnell nichts daran ändern konnte, wusch ich mir schnell sowohl meine Hände als auch ein wenig mein Gesicht. Ein paar Spritzer kühles Wasser taten mir echt verblüffend gut, vor allem hoffte ich dadurch, dass sich mein rötlicher Teint etwas zurückzog. Musste ja nicht gleich jeder sehen, was in mir vorging. Insbesondere nicht dieser ungeduldige Hexenmeister, der wohl bereits auf die passende Gelegenheit wartete, erneut über mich herfallen zu können. Doch dieser Gedanke versursachte nichts als ein kribbeliges Gefühl im Magen, sowie ein nie zu enden wollendes Dauergrinsen in meinem Gesicht.

Mein neuer AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt