«DU spielst Alexander?»
Harrys Worte hallten noch immer in meinem Schädel, wie ein nie zu enden wollendes Echo. Er war enttäuscht von mir. Enttäuscht zu erfahren, dass ausgerechnet ich Alec spielen würde. Wer weiß als was für einen Verrückten er mich bereits abgestempelt hatte, was ja dank meines peinlichen Auftritts auch kein Wunder gewesen war. Und jetzt erfuhr er im Nachhinein die Wahrheit, die in seiner Weltvielleicht ganz anders aussah.
Die Vorstellung von uns beiden schien ihm überhaupt nicht zugefallen. ICH schien ihm nicht zu gefallen. Die Art und Weise wie er mir diese Frage an den Kopf geknallt hatte, war eindeutig. Er wollte mich nicht. Ich war nicht derjenige, den er sich als Partner an seine Seite gewünscht hatte und das ließ er mich nur all zu heftig spüren. Sein Ausdruck ging über bloße Verwunderung hinaus und ich kam nicht umher, mir enttäuscht auf die Unterlippe zu beißen.
Die Erkenntnis, dass er mich nicht wollte, traf mich doch mehr als ich gedacht hätte. Es tat verdammt weh. Tagelang hatte ich mir Sorgen darüber gemacht nicht den richtigen Partner für dieses Projekt zu finden. Niemanden zu finden den ich akzeptieren konnte, dem ich mich hingeben konnte, wenn es das Skript verlangte. Aber selbst abgewiesen zu werden? Das war mir nicht eine Sekunde in den Sinn gekommen.
Vermutlich schmerzte es deshalb so sehr, weil es einfach viel zu überraschend kam. Ich kam mit seiner abrupten Abweisung nicht klar und wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Wahrscheinlich lag es auch daran, weil ich dachte wir beide hätten einen Drahtzueinander gefunden und das vom ersten Moment unserer Begegnung. Dass wir uns quasi blind verstanden, auch ohne Worte. Dem war wohl aber nicht so, zumindest nicht wenn es nach ihm ging.
«Matt, alles okay bei dir?», vernahm ich auf einmal eine beruhigende Stimme und blinzelte mehrmals mit den Augen um zu begreifen, dass es Harry war der mich das gefragt hatte.
Er lächelte mich an, doch es war anders als bisher. Ganz und gar nicht so aufrichtig, wie all die Male zuvor. Das Lächeln mochte zwar seine zarten Lippen zieren, allerdings erreichte es seine mittlerweile müde wirkenden Augen überhaupt nicht. Das Kastanienbraun seiner Iris leuchtete nur sehr matt, fast als wäre seine zuvor vorhandene Euphorie und Vorfreude komplett aus seinem Körper entwichen. Selbst die Unmengen an Glitzer, die sowohl seine Augenlider als auch seine Haarpracht bedeckten, funkelten bei weitem nicht mehr so, wie noch die Augenblicke davor. Vielleicht redete ich mir das aber auch nur ein, weil ich meine Enttäuschung nicht verbergen konnte. Er wollte mich nicht als Partner.
«Dir gefällt die Vorstellung nicht mit mir zusammen zu arbeiten, hab ich Recht?», presste ich mit höchster Zurückhaltung hervor. Er sollte nicht sehen wie es in mir drin aussah. Wie sehr er mich verletzt hatte.
«Wie kommst du denn darauf?», fragte er mich mit unschuldiger Stimme und legte seine linke Hand an meinen rechten Arm. Verwirrtbetrachtete ich die Stelle an der er mich berührte.
Wieso tat er das? Harry musste doch niemandem was vorspielen, erst recht nicht mir. In seiner Vorstellung war ich einfach nicht sein Alexander und das musste er doch zugeben, bevor er am Ende engagiert wurde und er dann keine andere Wahl als mich hatte.
«Lass gut sein Harry. Du kannst ruhig ehrlich sein. Mich stellst du dir einfach nicht vor, wenn du an Alec Lightwood denkst.»
Ernüchterung machte sich in mir breit. Alles in mir schrie, hiereinfach nur noch zu verschwinden.
«Ich stelle mir mich selbst auch noch nicht wirklich als Magnus Bane vor und dennoch war ich überrascht, wie sehr ich mich hierwohlfühle. Klar bin ich ein wenig verunsichert und hab meine Zweifel, ob ich gut genug bin. Aber ich will das hier und ich werde mir nicht die Chance verbauen und jetzt einfach so abhauen. Du machst mir Mut, ob du es glaubst oder nicht. Ich stehe hier mit einer felsenfesten Entschlossenheit. Dank dir.»
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Mein neuer Anfang
FanfictionHarry konnte sich eigentlich absolut nicht beschweren. Als erwachsener Mann stand er genau da, wo er immer sein wollte. Mit einer Traumfrau an seiner Seite und einem Job, die er beide über alles liebte. Doch obwohl er sich dank seines tänzerischen T...