Ich werde von einem lauten Poltern geweckt und schaue mich etwas irritiert um. "Ach, Scheiße!" Höre ich Franz sagen und drehe mich auf den Rücken. Er ist in der Küche und scheint mit irgendwas beschäftigt zu sein. "Franz?" Murmle ich und er hält einen kurzen Moment inne. "Was machst du da?" Frage ich weiter und nun dreht er sich zu mir um. "Oh? Tschuldige Stephan, hab ich dich geweckt? Das wollte ich nicht." Antwortet er mir und kommt wieder in die Stube. "Wieso bist du denn schon auf? Und wie spät ist es eigentlich?" Frage ich sanft, als er sich vor die Couch setzt und den Kopf auf meine Brust legt. "So um fünf." Sagt er müde und ich bekomme große Augen. "Was? Wieso bist du denn um diese Zeit schon auf?" "Ich konnte nicht mehr schlafen..." Sagt er mit gedämpfter Stimme und hat die Augen dabei geschlossen. "Ich kann in letzter Zeit kaum noch richtig schlafen, weißt du. Immer, wenn ich kurz vor dem einschlafen bin und Gwendolyn ein Geräusch macht oder sich bewegt, bin ich direkt wieder hellwach." Ich streichele ihm über die Wange. Die letzten Tage haben ihn sichtlich mit genommen. Zuerst erfährt er, dass sein bester Freund im Krankenhaus im Koma liegt. Dann muss er sich von der Mutter anhören, dass er nicht gebraucht wird und ihren Sohn in Ruhe lassen soll. Und zum Schluss muss er auch noch mit ansehen, wie die Wohnung seines Freundes völlig verwahrlost und seine Katze sich fast zu Tode hungert! Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie Franz sich gefühlt haben muss, als Gwendolyn mit letzter Kraft auf ihn zu kam, in der Hoffnung, er würde ihr helfen. Ich verstehe aber Jonas Mutter nicht! Wie kann sie zu Franz nur so etwas sagen? Was wäre denn, wenn Jonas Franz jetzt am meisten braucht? Wenn nur Franz ihn zum aufwachen bringen kann?! Ist ihr das etwa egal? Wie kann sie nur so selbstsüchtig sein?! Ein plötzlicher Atemanfall von Gwendolyn zieht meine Aufmerksamkeit auf sie. Sie atmet stoßartig und unglaublich schnell. Ich streichele sie sanft, damit sie sich wieder beruhigt und nach einer Weile wird ihre Atmung auch normal. Als ich wieder zu Franz schaue hat er immer noch die Augen geschlossen und scheint zufrieden zu schlafen. "Franz?" Murmle ich leise. "Hm?" Bekomme ich von ihm als Antwort und muss lächeln. "Du hast das Licht in der Küche an gelassen." Flüster ich ihm zu und bekomme erneut ein "Hm" als Antwort zurück. Ich streiche weiter über seine Wange und mit der anderen Hand Gwendolyn. Sie beginnt zu schnurren und Franz sanfte ruhige Atmung lässt mich nach einer Weile auch wieder müde werden und einschlafen.
Als ich dann erneut meine Augen öffne, ist es draußen schon taghell und wir drei liegen immer noch in unseren Positionen. Gwendolyn in ihrer Decke neben meinem Kopf und Franz sitzt neben der Couch mit seinem Kopf auf meiner Brust. Ich beobachte ihn beim schlafen und streichele wieder über seine Wange. Langsam öffnet er seine Augen und schaut mich dann an. "Guten Morgen, Schnucki." Begrüßt er mich mit einem Lächeln. "Guten Morgen, Farbtopf." Träller ich ihm entgegen und lächle ebenfalls. Er rutscht dichter zu mir und gibt mir einen Kuss. Dann streichelt er zärtlich Gwendolyn und steht auf. "Ich mache mir jetzt einen Kaffee. Möchtest du auch einen?" "Ja, danke. Wie hast du eigentlich geschlafen, Franz?" Frage ich neugierig. War bestimmt nicht sonderlich angenehm, so halbe halbe. "Ehrlich gesagt ziemlich gut. Ich schlafe in letzter Zeit nicht mehr richtig, weil ich ja immer durch Gwen wieder wach werde. Aber diesmal habe ich tatsächlich ein paar Stunden durch schlafen können. Das ist bestimmt, weil du da bist, Schnucki." Sagt Franz während er in die Küche geht und die Kaffeemaschine vorbereitet. Das lässt mich schmunzeln und ich werde etwas rot. Ich setze mich aufrecht hin und nehme Gwendolyn vorsichtig in den Arm. Sie hat den Brei von gestern gott sei dank nicht wieder erbrochen und an sich auch durch geschlafen. Nur hin und wieder hatte sie diese heftigen Atem Attacken, aber sonst war nichts weiter. "Ach, Franz! Machst du für Gwendolyn was zu essen? Ich habe gestern den Mixer wieder aus gespült." Rufe ich ihm zu und wenig später ertönt auch schon das Mix Geräusch. Dann kommt er mit einem großen Tablett in die Stube zurück, auf dem zwei Tassen Kaffee und das Schälchen für Gwendolyn stehen. Er stellt das Schälchen auf den Boden und ich bugsiere die schwarze Katze davor. Dann nehmen wir unsere Tassen und Franz setzt sich neben mich, um den Arm um mich zu legen und mich an sich zu ziehen. "Danke, dass du gestern gekommen bist und bei mir warst. Das hat mir echt gut getan." Sagt er und gibt mir einen Kuss aufs Haar. Ich schmiege mich an ihn und seufze kurz. "Das ist doch kein Problem, Franz. Dazu sind Freunde doch da." Er lächelt sanft und hebt meinen Kopf an um mich wieder zu küssen. Er löst sich kurz von mir um Luft zu holen und gibt mir dann einen Zungenkuss, den ich nur zu gerne erwidere. Nachdem wir kurz vor dem ersticken sind lösen wir uns dann wieder von einander und trinken unseren Kaffee. Gwendolyn ist auch fertig mit essen und ich hebe sie wieder hoch. "Hey Franz. Wenn du möchtest, kannst du ruhig duschen gehen. Ich bin ja hier und kümmere mich um Gwendolyn, okay." Sage ich dann, als wir die Tassen abgestellt haben. Er schaut uns an und überlegt etwas. "Ja. Ich glaube das ist eine gute Idee. Danke, Stephan." Lächelt er dann und sucht sich frische Sachen zusammen. Während er dann unter der Dusche ist überlege ich, wie ich ihm noch eine Freude machen kann. Wenn er zur Zeit kaum Schlaf findet, ist er bestimmt total verspannt. Vielleicht kann ich ihm ja mit einer schönen Massage eine Freude machen? Ich gehe an meine Tasche und hole das Gleitgel raus. Das kann man auch für Massagen benutzen. Schnell gehe ich wieder zurück auf die Couch und lege Gwendolyn vorsichtig auf den Boden davor ab. Da sie ja in ihrer Decke eingewickelt ist, ist ihr auch schön warm. Ich bereite noch die Couch vor, schließlich soll Franz gemütlich auf ihr liegen, wenn ich ihn massiere. Bei dem Gedanken werde ich etwas rot, denn ich habe noch nie jemanden massiert. Es gab auch nie jemanden, der von mir hätte massiert werden wollen. Genau in diesem Moment kommt Franz aus dem Bad. Wie ich mir dachte hat er nur seine Boxershort an. Er steht noch im Flur und trocknet sich die nassen Haare ab. Ich kann meine Augen kaum von ihm abwenden, so schön ist sein Körper. Er trainiert zwar nicht aber trotzdem sind seine Muskeln gut zu erkennen. Dieser Anblick ist sogar noch besser, als der Körper von Christian. Gott! Jetzt fange ich schon wieder von dem an! Aber ist halt so. Franz hat bemerkt, dass ich ihn anschaue und kommt grinsend auf mich zu. Ich stehe auf und laufe ihm etwas entgegen. "Und? Bist du jetzt wieder frisch?" "Ja. Das hat echt gut getan. Und was machst du da?" Grinst er und schielt an mir vorbei zur Couch. "Das zeige ich dir gleich. Leg dich schon mal hin! Mit dem Bauch nach unten, okay?!" Sage ich bestimmend und mit festem Ton, damit er ja nicht auf die Idee kommt, irgendwelche Fragen zu stellen. Er drückt mir wieder einen Kuss auf und tut dann, was ich gesagt habe. Ich hole das Gleitgel und setze mich auf seinen Hintern, damit ich auch an den unteren Bereich seines Rückens gut ran komme. "Pass auf, wird jetzt kalt!" Warne ich ihn vor und lasse das Gel auf seinen Rücken fließen. Dann fange ich an ihn zu massieren. Zuerst verteile ich das Gel durch Streichen auf seinem ganzen Rücken. Dann Kreise ich mit den Daumen an der Wirbelsäule hoch und streiche wieder runter, um danach wieder hoch zu kreisen. Ich massiere dann den Nacken und Schulter Bereich kräftig, was Franz leise zufrieden stöhnen lässt. Auch die Schulterblätter vergesse ich nicht und umkreise sie ebenfalls mit den Daumen. Das alles wiederhole ich je fünf mal und natürlich etwas langsam. Schließlich soll Franz sich dabei schön entspannen! Nach einer halben Stunde bin ich dann auch fertig und wische das überschüssige Gel mit dem Handtuch von Franz wieder ab. "So. Bitte schön. Ich hoffe, es hat dir gefallen?" Frage ich verlegen, als ich wieder von ihm runter steige. Er dreht sich auf die Seite und lächelt mich sanft an. "Ja, das hat es. Es war wirklich schön entspannend und ich habe es richtig genossen." "Das freut mich. Weist du... das war das erste mal, dass ich jemanden massiert habe." Gebe ich zu und setze mich vor ihn auf die Couch. "Ja, wirklich? Du wirst es nicht für möglich halten! Ich wurde vorher auch noch nie von jemandem massiert." Kichert er dann. Plötzlich kommt mir eine neue Idee. Ich grinse Franz an und hebe Gwendolyn wieder hoch. "Leg dich mal richtig auf den Rücken, Franz." Sage ich und er tut es auch sofort. Ich lege Gwendolyn auf seine Brust und setze mich auf die Couch. Dabei hebe ich Franz Kopf hoch und lege ihn mir auf den Schoß. Franz schaut erst etwas irritiert, lächelt dann aber wieder zufrieden. "Danke, Schnucki. Ich bin wirklich froh, dass du bei mir bist." Sagt er sanft und ich streichele ihm durchs Haar. Es dauert auch nicht lange, bis er dann wieder ein schläft. "Schlaf gut, mein süßer Farbtopf." Flüster ich ihm zu und spiele weiter mit seinen bunten Haaren.
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Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)
Romance"Stephan ist der wichtigste Mensch für mich! Wir sind mehr als gute Freunde! Wir sind wie Brüder!" Mit diesen Worten leitete Christian, ohne es zu ahnen, das Ende unserer gemeinsamen Zeit ein. Meine Gefühle für ihn wurden immer unerträglicher und am...