Tag 728; Miteinander reden

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---Tim POV---

Mein Wecker klingelt und ich schalte ihn direkt aus, weil ich schon wach bin. Dann sammle ich meine Sachen zusammen und gehe ins Bad um mich für heute zurecht zu machen. Mit Jan habe ich endlich wieder einen tollen Freund gefunden durch den ich auch gerne wieder in die Schule gehe. Als ich mit allem fertig bin gehe ich wieder hoch in mein Zimmer und packe meine Schulsachen zusammen. Heute ist Freitag und Jan und ich wollen das Wochenende etwas zusammen unternehmen. Ich höre schon Stephan unten werkeln und schnappe mein Handy. "Guten Morgen, Jan." Schreibe ich und gehe runter. "Moin moin. Bis gleich." Schreibt Jan zurück als ich meine Tasche im Flur abstelle. "Guten Morgen Timmy." Lächelt Stephan mich an und ich umarme ihn. "Guten Morgen Stephan. Wie geht's Franz?" Frage ich besorgt und spähe ins Schlafzimmer. Franz liegt noch friedlich schlafend im Bett mit Gwen im Rücken. Sie hat sich eingerollt und schnurrt leise. "Das werden wir sehen, wenn wir wieder nach Hause kommen. Entweder, er ist klar gekommen und sitzt lächelnd auf der Couch oder aber er kommt nicht klar und liegt halb verhungert im Flur." Grinst Stephan und zuckt mit den Schultern. Ich muss lächeln. Natürlich würde Stephan viel lieber bei Franz zu Hause bleiben. Aber die beiden haben gestern noch etwas darüber diskutiert, dass Franz es auch alleine schafft.

Nach dem Frühstück gehen Stephan und ich los. Vor unserem Tor steht schon Jan und wir gehen zusammen zur Schule. Der Unterricht ist relativ einfach und geht schnell von statten. Die erste Pause rückt schnell näher und als die Glocke klingelt stürmen die anderen aus dem Klassenzimmer. Jan und ich lassen uns Zeit. In der ersten Pause haben wir beide noch nicht das Bedürfnis nach Essen. Bei Jan gibt es immer ein sehr ausreichendes Frühstück, weshalb er meist nie Hunger hat bevor die Mittagspause dran ist. Mir geht es ähnlich. Stephan macht immer ein schönes üppiges Frühstück für uns weshalb auch bei mir selten vor dem Mittag ein Hungergefühl aufkommt. Wir unterhalten uns immer über alles mögliche. Zur Zeit sind wir immer in Gespräche über unsere Lieblings Band und Musik vertieft. Wir haben relativ den gleichen Geschmack. Trotzdem hat Jan hier und da auch andere Vorlieben als ich. Manchmal, dass passiert aber wirklich eher selten, diskutieren wir über ein Thema dass wir anders sehen als der andere. Es bleibt aber bei freundlichen Diskussionen. In der letzten Pause warte ich vor der Toilette auf Jan. Ich schaue auf mein Handy und lese in einer App eine Geschichte. Plötzlich tippt jemand auf meine Schulter. Ich zucke leicht zusammen und schaue zur Seite. Alex steht neben mir und lächelt traurig. "Hey..." "Hey. Was willst du?" Frage ich und schalte mein Handy aus. "Ich wollte kurz mit dir reden. Hast du Zeit?" Fragt er seltsam zurückhaltend. "Ich warte noch auf Jan. Wenn er fertig ist kann ich mit dir mit kommen." Antworte ich und wir warten auf Jan. Als er raus kommt schaut er leicht verwirrt, kommt aber auch mit. Alex führt uns zu den anderen, die bei einer Bankreihe sitzen. "Wir wollten mit dir reden, Tim. Wegen dem, was halt in letzter Zeit alles so passiert ist." Lenkt Alex die Aufmerksamkeit aller auf sich. "Wir haben doch schon so oft geredet, Alex." Seufze ich. "Ich habe eure Entschuldigung angenommen und wollte ja auch wieder Teil der Gruppe sein. Aber wir haben doch alle gemerkt, dass es nicht mehr so friedlich zwischen uns ist wie früher." Sage ich und verschränke die Arme vor der Brust. "Das stimmt nicht so richtig. Wir wollten halt nicht wieder einen Streit provozieren und haben versucht bestimmte Witze oder Anspielungen für eine Weile sein zu lassen." Wirft Thomas ein. Er war einer derjenigen, die damals schlecht über Stephan geredet haben und mit denen ich mich dann auch geprügelt habe. "Ja. Was dazu geführt hat, dass wir total steif miteinander umgegangen sind. Ihr habt euch dazu gezwungen, keine blöden Sprüche zu reißen oder gar nichts gesagt. Wir..." Ich muss kurz überlegen, wie ich die nächsten Worte wähle. "Wir können nach allem was war eben nicht mehr miteinander umgehen. Und mir ist es nach einer Weile auch zu blöd geworden, die ganze Pause schweigend nebeneinander zu sitzen." Zucke ich einfach mit den Schultern. Eine Weile ist es still, niemand sagt etwas. "Ich habe kein Problem mit der gegenwärtigen Situation, Alex. Es klappt halt nicht mehr, dass ist der Lauf der Dinge. Dagegen kann man nichts machen und wir sollten die Erinnerungen an diese schöne Zeit in Ehren halten. Jetzt ist aber offenbar die Zeit gekommen wo wir uns auseinanderleben und das müssen wir akzeptieren." Sage ich dann mit einer gewissen Nostalgie in der Stimme. Natürlich finde ich es auch auf eine gewisse Weise schade, dass ich mich mit meinen Freunden nicht mehr so gut verstehe, aber sowas gehört zum Leben dazu. "Das ist schon richtig, aber... Wir hatten trotzdem gehofft, nochmal reden zu können..." sagt endlich Alex kleinlaut. "Reden können wir immer, Alex. Und es spricht ja auch nichts dagegen, dass wir vielleicht hin und wieder was miteinander unternehmen. Das können wir schon noch tun, nur halt nicht mehr so oft wie früher."

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt